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„Demokratie für morgen“: Eine Anleitung zum Handeln?
Buchvorstellung und Diskussion mit Karl-Martin Hentschel am 19. März in Schleusingen
Schleusingen. Im Oktober 2018 erschien das Buch „Demokratie für morgen – Roadmap zur Rettung der Welt- mit einem konkreten Entwurf für ein gerechtes Europa“. Es stammt aus der Feder von Karl-Martin Hentschel und entwirft 250 Jahre nach Montesquieu ein Konzept für die grundlegende Neugestaltung der Demokratie, um die notwendige Transformation zur nachkapitalistischen Gleichgewichtsgesellschaft zu bewältigen. Was ziemlich theorielastig klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als leidenschaftliche Handlungsaufforderung. Insbesondere enthält das Buch einen detaillierten Vorschlag für die Neugestaltung der EU. Diese Vorschläge finden ihren Niederschlag in Positionspapieren von Mehr Demokratie e.V. für eine neue EU-Verfassung und einen Verfassungskonvent und dem Vorschlag einer paneuropäischen politischen Kampagne für eine Neugründung der EU.
Der Autor stellt am Dienstag, dem 19. März 2019, ab 18.30 Uhr nicht nur das Buch, sondern auch grundlegende Gedanken zur Weiterentwicklung der Demokratie im Schleusinger Künstlerhof „Roter Ochse“ vor.
Die Veranstaltung der Rosa- Luxemburg- Stiftung soll dabei weniger eine Buchlesung im klassischen Sinne werden, sondern vielmehr zum moderierten Dialog mit den Teilnehmern führen. Zentrale Themen für Hentschel sind dabei unter anderem die Herausforderungen für die Demokratie heute: Globalisierung, Ende des Wachstums und die Schere zwischen Arm und Reich. Der Weg der Transformation vom Kapitalismus zu einer demokratischen Gleichgewichtsgesellschaft ist es, was Hentschel umtreibt. Dabei verkennt er nicht, dass Demokratie sich durchaus auch in ihr Gegenteil verkehren könnte. Nicht umsonst sehen Beobachter der „marktkonformen Demokratie“ von Angela Merkel längst eine „Postdemokratie der Konzernherrschaft“, illiberale Demokratien wie in Ungarn oder eine „Meritokratie“ wie in China als drohende Alternativen. Für Hentschel hingegen ist Demokratie eine „reale Utopie“. Er will die Gewaltenteilung neu denken, die Demokratie dezentral, also kommunal und regional, organisieren. Eine faire(re) Weltordnung, die Demokratisierung von Wirtschaft und Steuern, eine verbesserte Bürgerbeteiligung und viele weitere Änderungen stehen für den Autor auf der Tagesordnung.
Karl- Martin Hentschel war von 2000 bis 2005 und 2006 bis 2009 Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag von Schleswig-Holstein. Seitdem lebt er als freier Autor in der Nähe von Kiel. Seit 2014 ist er Mitglied im Bundesvorstand des Vereins Mehr Demokratie e. V. Außerdem arbeitet er ehrenamtlich auf Bundesebene für die Nichtregierungsorganisation Attac und vertritt sie im Vorstand des Netzwerks Steuergerechtigkeit.