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Meininger Theater: TROERINNEN statt SOLDATEN
Meiningen. Am Donnerstag, 28. Februar, wird es in den Kammerspielen des Meininger Staatstheaters anstatt DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN Sartres Tragödie DIE TROERINNEN DES EURIPIDES zu sehen geben. Eigentlich fiel für die eindrückliche Inszenierung von Peter Bernhardt um das Schicksal der trojanischen Frauen und Kinder nach dem Ende des Krieges bereits am vergangenen Freitag der letzte Vorhang.
Das antike Stück von Euripides, in einer Neubearbeitung von Jean-Paul Sartre, zeigt einmal mehr: „Im Krieg gibt es keine Gewinner, sondern alle sind Verlierer, ganz gleich, welche Seite sich zum Sieger erklären mag.“ (Arthur Neville Chamberlain).
Regie: Peter Bernhardt, Bühne & Kostüme: Monika Maria Cleres, Musik: Franz Tröger, Choreografie: Axel Carle, Dramaturgie: Bernhard Henning
Mit: Evelyn Fuchs, Nora Hickler, Anja Lenßen, Ulrike Walther, Carla Witte, Yannick Fischer, Hans-Joachim Rodewald
Als Kriegsbeute der Sieger erleben die Frauen Trojas ihr Schicksal: „Die Morgenröte ist schauerlich schön, und die Götter haben uns verlassen”. Jeglicher Widerstand scheint zwecklos und so bleibt lediglich ein Wehklagen über die erlittene Niederlage.
Um die Schmach der geraubten Helena zu rächen, zogen die Griechen vereint gegen Troja in einen erbitterten Kampf, der zehn Jahre dauern sollte. Am Tag der Zerstörung Trojas treffen Sieger und Besiegte aufeinander. Talthybios, der Herold der Griechen, verkündet allen Troerinnen ihr zukünftiges Schicksal. Die Frauen Trojas werden als Sklavinnen unter den siegreichen Griechen aufgeteilt: Die trojanische Königin Hekabe soll Odysseus dienen und ihre Tochter Kassandra wird Agamemnon als Sklavin überlassen. Ihre Schwiegertochter Andromache wird mit ihrem Sohn jegliche Hoffnung auf die Zukunft verlieren und Helena, die mit ihrer Liebe zum schönen Paris den Krieg um Troja ausgelöst hat, ihrem Ehemann Menelaos gegenüberstehen. Doch auch die Griechen werden nicht unbeschadet in ihre Heimat zurückkehren. Die zerstrittenen Götter schmieden neue Bündnisse, und den Griechen stehen jahrelange Irrfahrten, Schlachten und Kriege bevor.
Peter Bernhardt, Mitglied des Meininger Schauspielensembles, inszenierte am Landestheater Eisenach u. a. Eugene O’Neills Familiendrama „Eines langen Tages Reise in die Nacht” und die Molière-Komödie „Der Geizige” mit Heinz Rennhack in der Hauptrolle. Am Meininger Staatstheater inszenierte Bernhardt Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?”.
Nach 10 jähriger Belagerung der Stadt Troja ist es den Griechen gelungen, durch die List mit dem Trojanischen Pferd, die Stadt einzunehmen. Alle Männer Trojas sind gefallen und die Frauen bleiben alleine und schutzlos zurück. In sorgenvoller Vorahnung erwarten sie ihre Schicksalsverkündigung durch die siegreichen Griechen.
Der französische Dichter Jean-Paul Sartre hat den antiken Stoff von Euripides aus dem Jahr 415 v. Chr. Mitte der 1960er Jahre aus seinem Blickwinkel neu bearbeitet und stellt sich darin die Frage, in weit man in einem Krieg überhaupt von Siegern sprechen kann? Der Meeresgott Poseidon beantwortet diese einfach und klar: „Führt nur Krieg ihr blöden Sterblichen, ihr werdet daran verrecken – alle!“
Karten sind an der Theaterkasse vor Ort, unter 03693 451-222 und 03693 451-137 sowie www.meininger-staatstheater.de erhältlich.