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Tiefensee begrüßt neue KI-Strategie des Bundes, mahnt aber mehr Tempo bei Umsetzung an
Weitere Maßnahmepakete müssen folgen / Angemessene Einbindung Ostdeutschlands gefordert
Erfurt. Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat die heute von der Bundesregierung vorgestellte „Strategie für Künstliche Intelligenz“ begrüßt, mahnt aber eine zügige Umsetzung und eine angemessene Einbindung Ostdeutschlands an. „Zunächst einmal ist es völlig richtig, dass wir uns bei der KI-Forschung hohe Ziele stecken“, sagte Tiefensee: „Die Richtung stimmt.“ Schließlich sei der Aufholbedarf Deutschlands und Europas gegenüber Konkurrenten in Asien oder den USA enorm.
Die zugesagten drei Milliarden Euro seien dafür sicherlich auch ein gutes „Startkapital“, so der Minister. „Aber gestreckt bis 2025 und selbst ergänzt um Industriegelder werden diese Mittel kaum ausreichen, um die angestrebte Innovationsführerschaft zu erreichen und ‚Made in Germany‘ zum Markenzeichen für Künstliche Intelligenz zu machen.“ China werde beispielsweise in einem ähnlichen Zeitraum nahezu das 50-fache in die technologische und digitale Entwicklung seiner Industrie investieren, allein die Internetkonzerne Google, Apple, Facebook und Amazon steckten ein Vielfaches in die KI-Forschung. Insofern könne die heute vorgestellte Strategie nur ein erstes Maßnahmepaket sein, dem weitere folgen müssten.
Zudem müsse die Umsetzung der Strategie konkretisiert und beschleunigt werden, sagte Tiefensee weiter. „Wir brauchen möglichst noch in diesem Jahr einen Fahrplan dafür, wann welche Maßnahmen umgesetzt werden sollen“, so der Minister. „Die Ergebnisse der KI-Forschung müssen jetzt schnell in neue Produkte und Geschäftsmodelle einfließen. Dieser Transfer in die Unternehmen, die enge Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft, steht für mich bei dem Thema an erster Stelle.“
Außerdem könne es nicht nur um „Schaufensterprojekte“ gehen, von denen am Ende nur einige wenige große Player und Standorte profitierten, sagte Tiefensee weiter. „Letztlich muss sich die Anwendbarkeit und der Nutzen der Künstlichen Intelligenz in der ganzen Breite der Wirtschaft erweisen – das heißt: gerade der Mittelstand sollte bei der Umsetzung der Strategie im Fokus stehen.“ Zudem dürfe der Osten Deutschlands nicht erneut das Nachsehen haben. „Es ist wichtig, dass bei diesem für die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes entscheidenden Thema von Anfang an auch die ostdeutschen Wirtschafts- und Forschungsstandorte berücksichtigt werden.“ Dies gelte beispielsweise für die zugesagten 100 Professorenstellen in der KI-Forschung. Gerade Thüringen weise beispielsweise mit der TU Ilmenau, der Bauhaus-Universität Weimar oder dem DLR-Institut für Smart und Big Data in Jena hervorragende Ansätze in diesem Bereich auf, an die sich mit der Strategie des Bundes hervorragend anknüpfen lasse.