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Tiefensee: Mikroelektronik ist Kernbranche im Freistaat Thüringen

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FES-Podiumsdiskussion zum Mikroelektronik-Standort Thüringen / Derzeit Verhandlungen mit 13 potentiellen Investoren über Ansiedlungen und Betriebserweiterungen

Erfurt (lr). Nach Ansicht von Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee wird die Mikroelektronik-Branche in Zukunft für erhebliche Wachstums- und Beschäftigungseffekte in Thüringen sorgen. „Mikroelektronik ist eine Kernbranche des Wirtschaftsstandorts Thüringen“, sagte der Minister heute in Erfurt bei einer Podiumsdiskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Als Sitz des ehemaligen Kombinats Mikroelektronik Erfurt biete der Freistaat in diesem Bereich nicht nur eine lange industrielle Tradition, sondern bis heute viel Know-how und hervorragende Standortbedingungen. Das zeige sich nicht zuletzt in einer Vielzahl von Ausgründungen, Neuansiedlungen und Forschungsaktivitäten rund um die Branche. Die Region habe sich heute wieder als ein wichtiges und stabiles Zentrum der Mikroelektronik-Produktion und -Forschung in Deutschland etabliert. „Wenn wir auf diesem Pfad weiter gehen, wird diese Branche in Thüringen an Bedeutung gewinnen. Das Land wird die nötige Unterstützung geben.“

Aktuell verhandelt das Land mit 13 potentiellen Investoren aus der Mikroelektronik-Branche über Neuansiedlungen und Erweiterungen im Freistaat Thüringen. Damit verbunden wären Investitionen in Höhe von 430 Millionen Euro und die Schaffung von mehr als 500 neuen Arbeitsplätzen. „Die ‚großen Fische‘ schwimmen heute allerdings nicht mehr so zahlreich vorbei wie in früheren Jahren“, sagte Tiefensee. Das Land fokussiere bei der Förderung daher inzwischen sehr stark auf das Wachstum der ansässigen Unternehmen.

„Es geht in erster Linie darum, Unternehmen aus dem Bestand heraus zu entwickeln und ihnen Wachstumsmöglichkeiten zu geben“, so der Minister. „Die Mikroelektronik-Industrie gehört dabei zu den Zukunftsbranchen, die wir gezielt unterstützen.“ So sind hier allein im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) seit 1990 bis heute insgesamt 296 Investitionsvorhaben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 1,12 Milliarden Euro gefördert worden; das Land hat dafür 224 Millionen Euro bereitgestellt.

Zu den größten Mikroelektronik-Unternehmen in Thüringen zählen heute insbesondere die X-Fab AG in Erfurt, Adva Optical Networking aus Meiningen oder Electronicon Kondensatoren aus Gera. Hinzu kommen umfangreiche Forschungsaktivitäten, u.a. am CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik in Erfurt, die Beteiligung an der europäischen Mikroelektronik-Forschungsinitiative „Electronic Components and Systems for European Leadership“ (ECSEL) und die Neugründung des Fraunhofer-Projektzentrums „Mikroelektronischen und optische Systeme für die Biomedizin“ in Erfurt.

„Mikroelektronik schafft die technologischen Voraussetzungen für viele Anwenderindustrien wie Automobilbau, Produktionstechnik, Medizintechnik oder Energiewirtschaft, aber auch für die IT-Branche und damit die gesamte Digitalisierung“, sagte Tiefensee. „Das macht ihre enorme Bedeutung aus.“ Insgesamt umfasst allein die Branche „Herstellung von elektronischen Bauelementen“ in Thüringen derzeit mehr als 30 größere Betriebe (> 50 Beschäftigte) mit rund 4.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 630 Millionen Euro.

Quelle: TMWWDG

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