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Bürokratie bremst Produktentwicklung im Tourismus aus
IHK zieht Bilanz des 2. Branchentages für das Gastgewerbe
Suhl. Die Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen des 2. Branchentages für das Gastgewerbe. Ca. 90 Gastgeber, nicht nur aus dem Thüringer Wald, waren am 5. März 2018 selbst zu Gast im Haus der Wirtschaft, um Ideen für neue Angebote innerhalb der Produktmarkenwelt des Thüringer Waldes und mögliche Kooperationspartner zu finden. Nun geht es darum, die Impulse des Branchentages aufzunehmen und in attraktive Produkte umzusetzen. Dabei jedoch sehen sich die Leistungsträger durch die Vielzahl an bürokratischen Auflagen ausgebremst.
„Die hohe Anzahl an Teilnehmern und sehr viele positive Reaktionen zeigen uns, dass es richtig war, dieses Format zu schaffen – ohne Politik und auch ohne Theoretiker“, ist Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen, überzeugt. „Die Vorträge am Vormittag lebten von Leidenschaft und Begeisterung – und wer könnte die Unternehmer des Gastgewerbes nicht glaubwürdiger und bodenständiger mitnehmen, wenn nicht einer von ihnen? Sie arbeiten unter den gleichen Rahmenbedingungen hier in der Region und können als Orientierung und Beispiel dienen.“
Doch besonders die Rahmenbedingungen erschweren vielen Anbietern nicht nur ihre Arbeit, sondern auch die Umsetzung neuer Produktstrategien. Die touristische Wirtschaft Thüringens ist von Klein- und Kleinstbetrieben geprägt. „Bürokratische Hürden und insbesondere die vielen Aufzeichnungs- und Buchführungspflichten, die Gastwirten auferlegt sind, treffen sie aufgrund dieser Kleinteiligkeit häufig besonders hart. So mancher Leistungsträger kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er Rechtsanwalt, Steuerberater, Arbeits- & Brandschutz-Ingenieur, Protokollant und erst dann Gastwirt ist“, erklärt Pieterwas.
Dies ist nicht nur frustrierend für die Gastwirte, sondern wirkt sich auch kontraproduktiv auf eine angestrebte Erhöhung der Qualität und Verbesserung des touristischen Angebotes aus. „Die Zeit, in der die Gastwirte ihren bürokratischen Pflichten nachgehen, fehlt ihnen für die Arbeit am Gast. Die Folge sind Abstriche am Angebot und eine Reduzierung der Öffnungszeiten“, führt der IHK-Chef aus. Damit kleine Betriebe in der Lage sind, ihr Angebot und ihre Qualität zu erhalten oder zu verbessern, benötigen sie Entlastungen. Die IHK Südthüringen fordert deshalb, dass die bürokratischen Anforderungen für das Gastgewerbe entsprechend angepasst werden.