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50 Jahre Verband deutscher Puppentheater

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Jahrestagung und Figurentheater-Gastspiele aus ganz Deutschland vom 4. bis 7. Januar in Meiningen

Meiningen. 2018 feiert der Verband deutscher Puppentheater e. V. sein 50. Bestehen. Im Jubiläumsjahr ist das Meininger Puppentheater Gastgeber für die Jahrestagung, die vom 4. bis 7. Januar im Ballettsaal des Meininger Staatstheaters abgehalten wird. Zur Eröffnungsfeier am Donnerstag, dem 4. Januar kommen ab 18.30 Uhr in den Kammerspielen die Verbandsbühnen, Gründungs- und Ehrenmitglieder sowie Persönlichkeiten aus Politik und Kultur zusammen – erstmals wird an diesem Abend auch die Wanderausstellung „Der VDP – 50 Jahre, 50 Ansichten“ präsentiert. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier gibt es um 20 Uhr das erste Gastspiel zu sehen: das Figurentheater für Erwachsene „Die Vermessung der Welt“ nach dem Bestseller von Daniel Kehlmann – eine Kooperation des Theaters Fingergut aus Leipzig und des Theaters Töfte aus Halle. In dem zweistündigen, beindruckenden Bilderreigen ergründen die beiden Puppenspieler Frank Schenke und Ralf Kiekhöfer mit den Mitteln des Objekt-, Figuren- und Schauspieltheaters, und mit viel hintersinnigem Humor sowie philosophischem Feinsinn, das Leben von Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Nach der Vorstellung sorgen Jan Mixsa sowie Rudolf Hild für musikalische Unterhaltung und Franziska Knetsch widmet sich unter dem Titel „Amy – love is a losing game“ der verstorbenen Soul-Ikone Amy Winehouse. An den Folgetagen erleben interessierte Zuschauer weitere Gastspiele:

Am Freitag, dem 5. Januar präsentiert das Theatrium Dresden um 19.30 Uhr im Rautenkranz ein weiteres Figurentheater für Erwachsene: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ nach dem Bestseller von Jonas Jonasson. Detlef A. Heinichen (Theatrium Dresden) und Wolf-Dieter Gööck (Serkowitzer Volksoper), zwei Urgesteine der Dresdner Kulturszene, haben sich an den 2009 erschienenen Debütroman des schwedischen Autors gewagt und servieren dem Publikum mit ihrer Bühnenbearbeitung eine Art Rentner-Revue und eine Reminiszenz an das Leben. Die überbordende, phantasievolle Ausstattung ermöglicht den Akteuren eine ganze Anzahl von Spieltechniken, die durch Schauspielszenen und vergnügt-deftige Musik ergänzt werden.
Am Samstag, dem 6. Januar zeigt das Theater con Cuore um 15 Uhr in den Kammerspielen Sergej Prokofjews Klassiker „Peter und der Wolf“ in einer liebevollen Puppenspieladaption für Zuschauer ab vier Jahren. Ausgestattet mit einem Koffer, der die Bühnenwelt bedeutet, gepaart mit kunstvoll-gearbeiteten Marionetten entführt Spieler Stefan sein Publikum in eines der berühmtesten musikalischen Märchen unserer Zeit.

Am selben Tag ist um 19.30 Uhr in den Kammerspielen „Don Carlos, der Infanterist von Spanien“ als Puppenspiel für Jugendliche und Erwachsene zu sehen – in einer sehr freien Bearbeitung nach Friedrich Schiller, „bedeutend verbessert“ von Silvius Landsberger und neu in Szene gesetzt vom Figurentheater Gingganz. Zu besichtigen ist ein rauschendes Sensationsdrama in Holz und Pappe aus dem letzten Jahrhundert, das von der Freude und dem Leid des Infanteristen Don Carlos, den Intrigen um die spanische Krone und die ach so schweren Probleme vom König Philipp von Spanien erzählt.

Zum Abschluss der Tagung entführt Dedo Weigert am Sonntag, dem 7. Januar um 10 Uhr in den Kammerspielen in die faszinierende Welt der Beleuchtungstechnik. Der gebürtige Breslauer (*1938) ist mit seinen über 50 Jahren Erfahrung ein wahres Urgestein in der Filmbranche, seine „Dedolights“ kommen weltweit bei Filmproduktionen zum Einsatz – so z. B. in den Verfilmungen von „Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“. Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Für alle Gastspiele sind Restkarten an der Theaterkasse vor Ort, unter 03693 451-222 und -137 sowie www.meininger-staatstheater.de erhältlich.

Zum VDP:
Der Verband deutscher Puppentheater e.V., kurz VDP, wurde 1968 als erster freier Theaterverband Europas gegründet und bietet professionellen Puppen- und Figurentheaterschaffenden ein Forum für kulturpolitischen und künstlerischen Austausch sowie die berufliche Interessenvertretung in verschiedenen kulturpolitischen Gremien (z. B. Bund für darstellende Künste). Durch den Zusammenschluss in eine Berufsvereinigung erreichten landesweit tätige Puppenspieler erstmals die Anerkennung als „Kulturschaffende“ und konnten sich bei der Künstlersozialkasse versichern. Aktuell hat der Verband 144 Mitgliedsbühnen, darunter das Meininger Puppentheater, die Augsburger Puppenkiste oder die Schwabacher Marionettenbühne. Der Verband betreut verschiedene Sammlungen und Archive, ist Herausgeber der Fachzeitschrift „Puppen, Menschen und Objekte“ und kooperiert mit dem Weltverband der Puppenspieler UNIMA e.V.

Weitere Informationen unter: www.vdp-ev.de

Zu den Gastspielen:
„Die Vermessung der Welt“ nach Daniel Kehlmann
Objekt-, Figuren- und Schauspieltheater für Erwachsene
Gastspiel: Theater Fingerhut Leipzig/Theater Töfte Halle
Spieldauer: ca. 100 Minuten
Regie & Dramaturgie: Harald Richter (Regiestudio Richter, Erfurt)
Szenografie, Ausstattung & Kostüme: Christiane Weidringer (Figurentheater Weidringer, Erfurt)
Puppenbau & Szenografie: Matthias Hänsel, Dresden
Musik: Christoph Schenker
Spiel: Frank Schenke und Ralf Kiekhöfer

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Deutsche an die Vermessung der Welt. Der eine ist Alexander von Humboldt, der sich mit dem französischen Naturforscher Aimé Bonpland durch Urwald und Steppe kämpft, der den Orinoko befährt, Gifte im Selbstversuch erprobt, die Kopfläuse der Eingeborenen zählt, in Erdlöcher kriecht, bis dahin unbezwingbar scheinende Vulkane und Berge besteigt, und Südamerika exakt kartographiert.

Der andere ist der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß. Er verlässt das heimische Göttingen so gut wie nie, beweist vom Schreibtisch aus, dass der Raum sich krümmt und ermöglicht durch seine Berechnungen die Wiederentdeckung des Asteroiden Ceres.

Alt, berühmt und ein wenig sonderbar geworden, begegnen sich diese beiden „größten Köpfe“ der deutschen Wissenschaft 1828 in Berlin. Ein raffiniertes Spiel mit Fakten und Fiktionen, nach dem fantastischen Roman von Daniel Kehlmann. Mit zwei Schauspielern, Figuren und Objekten.

„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ nach Jonas Jonasson
Figurentheater mit Musik für Erwachsene
Gastspiel: Theatrium Dresden
Spieldauer: ca. 150 Minuten
Regie & Spiel: Wolf-Dieter Gööck, Detef A. Heinichen
Ausstattung: Coco Ruch

Der hundertjährige Allan Karlsson und sein ebenfalls angejahrter Kumpan, Jilius, ein Kleinkrimineller, verweigern sich ihrer altersadäquaten Rolle. Im Spannungsfeld zwischen organisierter Kriminalität und überforderter Staatsmacht erweisen sie sich als bewundernswert unangreifbar und werden am Ende mit einem grotesk-schönen Lebensabend belohnt. Allan Karlsson zeigt sich als eine Art Münchhausen. Seine 100-jährige Lebensgeschichte, in der er zufolge den Weg nahezu aller politischen Größen des 20. Jahrhunderts gekreuzt hat, ist ein verknapptes, groteskes Panorama der jüngeren Weltgeschichte. Ein klug unterhaltender Theaterabend!

„Peter und der Wolf“ nach Sergej Prokofjew
Puppenspiel für Zuschauer ab vier Jahren
Gastspiel: Theater con Cuore
Spieldauer: ca. 40 Minuten
Regie: Detef A. Heinichen
Marionetten: Rosenkranz/Dresden
Bühne & Spiel: Stefan Maatz

Komponist Sergej Prokofjew kann einem irgendwie leid tun. Da hat er seinem Patenkind Peter versprochen, ein musikalisches Märchen zu komponieren, und dann haut ihn eine dicke Erkältung aus den Latschen! Und mit einem fürchterlichen Schnupfen und hämmernden Kopfschmerzen fallen einem nunmal keine wohlklingenden Melodien ein. Besonders nicht, wenn einem der alte Beethoven immer wieder reinquasselt! Doch der Zufall in Form zweier Fliegen hilft dem armen Komponisten, und er beginnt die ersten Noten zu summen. Der Anfang zu „Peter und der Wolf“ ist gemacht…

„Don Carlos, der Infanterist von Spanien oder das kommt davon, wenn man seine Stiefmutter liebt“ frei nach Friedrich Schiller, bearbeitet von Silvius Landsberger
Figurentheater für Erwachsene
Gastspiel: Figurentheater GINGGANZ
Spieldauer: ca. 110 Minuten
Regie: Peter Hauck, Wolfenbüttel
Figuren: Boris Sawitzky, Udo Grabowski und Figurentheater GINGGANZ
Bühne: Figurentheater GINGGANZ
Spiel: Mechthild und Michael Staemmler

Ein rauschendes Sensationsdrama aus dem letzten Jahrhundert, Freud und Leid vom Infanteristen Don Carlos, die Intrigen um die spanische Krone und die ach so schweren Probleme vom König Philipp von Spanien – alles echt – in Holz und Pappe. Aus dem deutschen Klassiker wird ein Stück in Augenhöhe, nicht ganz ernst gemeint und längst nicht so tragisch, wie man meinen könnte. Eine Inszenierung in der Tradition des Volkstheaters mit viel Klamauk, Mord und Totschlag und … keinem Happy End!

„Die faszinierende Welt der Beleuchtungstechnik“
Vortrag von Dedo Weigert
Dauer: ca. 3 Stunden

In seiner gewohnt charismatischen und spannenden Vortragsweise eröffnet Dedo Weigert seinen Zuhörern die faszinierende Welt der Beleuchtungstechnik und lädt im Anschluss zum Ausprobieren ein. Der gebürtige Breslauer (*1938) ist mit seinen über 50 Jahren Erfahrung ein wahres Urgestein in der Filmbranche. Als Kameramann, Regisseur und Produzent war er bei zahlreichen Spiel-, Dokumentar- und Kunstfilmen sowie Werbespots und TV-Shows in mehr als 40 Ländern tätig. Bevor ihn allerdings sein Weg zum Film führte, war Weigert begeisterter Puppenspieler – eine Leidenschaft, die er in den Anfangsjahren seines Studiums für sich entdeckte. 1965 gründete er mit „Dedo Weigert Film“ seine eigene Firma, die heute zu den aktivsten und innovativsten Film-, Foto- und Video-Geräteentwicklern der Branche zählt. Weigerts Technologien kommen weltweit bei Filmproduktionen zum Einsatz: So spielten z. B. die Dedolights eine wichtige Rolle bei der Special-Effects-Beleuchtung in den Verfilmungen von „Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“.

Quelle: Meininger Staatstheater

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