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Probleme beim Bauen – oder eher Wahrnehmungsprobleme?
Oberbürgermeister Dr. Jens Triebel zu aktuellen Vorwürfen zu Bauvorhaben in Suhl
Suhl. Wer investieren will braucht einen Haushalt. Die Haushaltsverantwortung liegt in der Hand des Stadtrates. Trotz angespannter Haushaltslage konnten mit dem von einer Mehrheit des Suhler Stadtrates beschlossenem Haushalt 2017 zahlreiche wichtige Bauvorhaben realisiert, weitergeführt oder begonnen werden. Darauf wies in einer Pressemitteilung jetzt der Suhler Oberbürgermeister Dr. Jens Triebel (parteilos) hin.
Als aktuelle Bauvorhaben nennt Triebel beispielhaft:
- Umbau Wolfsgrube im Umfang von ca. 3,2 Mio. Euro
- Sanierung Grundschule Himmelreich ca. 2 Mio. Euro
- Sanierung Heidersbacher Straße ca. 0,7 Mio. Euro
- Umbau Bahnhofstraße um ÖPNV Knoten, 1. Bauabschnitt ca. 0,7 Mio. Euro
- Brandschutz Musikschule ca. 0,6 Mio. Euro
- Brandschutz altes Rathaus ca. 0,4 Mio. Euro
- Komplexsanierung Portalgebäude 2,7 Mio. Euro
Diese Aufzählung umfasse nur die großen Vorhaben, so der Oberbürgermeister. Daneben werde in Kindergärten, Schulen, Straßen und Kirchen investiert – leider ohne die Stimmen der CDU/FDP-Fraktion. Denn diese stimmte gegen den Haushalt der Stadt Suhl und damit auch gegen diese so wichtigen Bauvorhaben.
In diesen Tagen beklagte sich nun gerade diese CDU/FDP-Fraktion darüber, dass sie so schlecht informiert sei. Wenn dem so sei, so Dr. Triebel, dann sei das sehr bedauerlich, werde doch in den Fachausschüssen regelmäßig über den Verlauf von Bauvorhaben und deren Finanzierung beraten und beschlossen. Da nicht in jedem Fachausschuss alle Mitglieder einer Fraktion vertreten seien, sollten deren Vertreter ihre Informationen aus den Ausschüssen den anderen Fraktionsmitgliedern doch einfach mitteilen. Offenbar bestünden hier innerhalb der Fraktion erhebliche Informationsdefizite, die abgebaut werden sollten.
Da die Stadtverwaltung auch regelmäßig über alle laufenden Bauvorhaben in den Medien berichte, bestehe hier zusätzlich die Möglichkeit, ergänzende Informationen zu erhalten.
So sei es zwar für alle am Neubau des Feuerwehrgerätehauses Beteiligten sehr unangenehm und frustrierend, dass das Gebäude wegen eines Bauschadens monatelang nicht genutzt werden konnte. Wer aber die Zeitung „Freies Wort“ gelesen habe oder in den Ausschüssen anwesend war, wisse, dass hieran wohl ausdrücklich die Bauverwaltung der Stadt Suhl nicht schuld sein könne. Schließlich wurde der Mangel von der Versicherung der verursachenden Baufirma vollständig und auf eigene Rechnung behoben.
Ähnlich verhalte es sich bei der Sporthalle Wolfsgrube. Dass der VfB hier nicht spielen könne, sei natürlich ebenso ärgerlich, wie die verzögerte Nutzungsmöglichkeit für das neue Feuerwehrgerätehaus in Goldlauter. Nur, wer hier den Schuldigen in der Stadtverwaltung suche, leide an Amnesie, so Dr. Triebel. „Wenn die beauftragte Baufirma den Bauvertrag kündigt und diese zwischenzeitlich von der Stadt Suhl auf Schadensersatz verklagt ist, dürften sich die sehr fragwürdigen Schuldzuweisungen der CDU/FDP-Fraktion in Luft auflösen“, stellte der Suhler Oberbürgermeister klar. „Im Übrigen wurde selbstverständlich auch hierüber den Stadträten in Ausschüssen berichtet und konnte in der Zeitung nachgelesen werden.“
Zum Schluss geht Dr. Triebel noch auf das Portalgebäude ein. „Es war längst Baubeginn und mit dem Rohbaustart ab Januar 2018 wird umgesetzt, wofür viele im Suhler Stadtrat und viele Bürger der Stadt lange gegen politische Widerstände gekämpft haben“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt, und weiter: „Darauf können wir stolz sein! Wenn wir seitens der Verwaltung heute eine aktuelle Kostenberechnung transparent vorlegen, die nach acht Jahren des Ringens um das Vorhaben nicht mehr den Ursprungsannahmen entspricht, dann dürfte das jedem Menschen, der in diesen Tagen bauen möchte oder Baufirmen beauftragt, mehr als logisch erscheinen. Trotzdem geht öffentliches Bauen auch günstig. So kosteten die beiden ersten Bauabschnitte am Portalgebäude weniger, als hierfür veranschlagt wurde.“
Der Suhler Oberbürgermeister fordert daher die CDU/FDP-Fraktion auf, von der Polemik zur Sachdebatte zurückzukehren – im Interesse der Stadt Suhl, der sie sich in ihrer Arbeit doch hoffentlich noch verpflichtet fühle.