Erklärung des Bürgermeisters der Stadt Zella-Mehlis, Richard Rossel, zur Gesprächsrunde im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft am Montag, 16. 10. 2017

„Das Gespräch am Montag dieser Woche in Erfurt hat deutlich gemacht, dass die Landesregierung nach dem Scheitern der Überlegungen zu Zwangsfusionen im Zuge der Gebietsreform einen anderen Weg einschlägt. Ganz offensichtlich hat der Widerstand aus der Bevölkerung dieses Umdenken mit befördert.
Die dringend notwendige Stärkung der Region um das Autobahndreieck A71/A73 soll jetzt unter dem Gesichtspunkt der Landesplanung völlig neu ausgerichtet werden.

Die Federführung dieses Prozesses durch das Infrastrukturministerium ist ein deutliches Signal. Das ist genau der richtige Ansatz. So kann es gelingen.
Das Thema „Zwangsfusion“ als scheinbares Allheilmittel ist klar und endgültig vom Tisch. Seitens der Landesregierung wurde unmissverständlich klargestellt, dass der nunmehr eingeleitete Prozess ausdrücklich nicht der Beginn einer Einheitsgemeinde ist.

In dieser Klarheit habe ich mir das für die Stadt Zella-Mehlis gewünscht. Diese Klarheit ist jetzt hergestellt. Endlich kann auf Augenhöhe ein fruchtbarer Kooperationsprozess gestartet bzw. intensiviert werden.

Die Stadt Zella-Mehlis wird durch Einbringung ihrer wirtschaftlichen Stärke die Schaffung eines Oberzentrums durch Bündelung der vorhandenen kommunalen Potenziale aktiv unterstützen. All das wird geschehen unter Wahrung der Selbständigkeit der beteiligten Partner. Freiwillige Fusionen sind dabei ausdrücklich nicht ausgeschlossen.

Ich sehe durch die Bündelung der örtlichen Potenziale der beteiligten Kommunen, insbesondere von Schleusingen, Suhl und Zella-Mehlis auch und gerade in ihrer möglichen künftigen Struktur einen nicht zu unterschätzenden regionalen Gewinn. Die gemeinsame Zielprojektion „Oberzentrum am Südthüringer Straßen- und Schienenverkehrsknoten“ bringt für alle Vorteile. Sie kann uns, bei gutem Willen aller Beteiligten und tatkräftiger Unterstützung durch das Land, erfolgreich gegen den nordbayerischen Raum aufstellen.

Zella-Mehlis, 20. 10. 2017

R. Rossel“