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Waldbrandüberwachung 2023 gestartet
Für die nächsten acht Monate überwacht ThüringenForst die heimischen Wälder auf mögliche Waldbrände. Neue „Firefighter“ einsatzbereit
Pünktlich zum 1. März startete die ThüringenForst-AöR die diesjährige Waldbrandüberwachungssaison. Sie dauert bis Ende Oktober. Mittels Waldbrandprognoseverfahren werden nunmehr täglich die regionalen Waldbrandgefahren ermittelt und einer der fünf Waldbrandgefahrenstufen zugeordnet. Die landesweite Übersicht kann als „Waldbrandgefahrenkarte“ unter www.thueringenforst.de kostenfrei eingesehen werden. Die Landesforstanstalt arbeitet bei der Waldbrandüberwachung eng mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zusammen, der thüringenweit 32 Vorhersageregionen auswertet. Wichtigste Brandursache bleibt der unachtsame Waldbesuchende. Waldbesitzende und Försterinnen und Förster blicken mit Sorgen in die Zukunft: Der Klimawandel, infolgedessen die Anzahl an Witterungsextremen wie Hitze und Trockenheit zunimmt, verschärft in den nächsten Jahrzehnten die Waldbrandgefahr. Auch deshalb hatte die ThüringenForst-AöR in den letzten Jahren mit finanzieller Unterstützung des Landes bei der Waldbrandvorbeugung und -technik deutlich aufgerüstet.
Witterungsbedingte Waldbrandgefährdung nimmt stetig zu
„Der Klimawandel gibt Waldbesitzenden und Forstleuten einige Herausforderungen auf – eine davon ist die steigende Waldbrandgefährdung. Auf die damit verbundenen Szenarien haben wir uns mit finanzieller Unterstützung des Landes vorbereitet, sowohl in der Waldbrandvorbeugung wie auch der Waldbrandbekämpfung “, sagt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Die Klimaprojektionen gehen davon aus, dass sich die witterungsbedingte Waldbrandgefährdung künftig weiter erhöhen wird, wobei die tatsächliche Brandgefahr in den Wäldern in den einzelnen Landesteilen unterschiedlich ausfallen kann. Deshalb hatte die ThüringenForst-AöR in den letzten vier Jahren die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Aufklärung über Waldbrandursachen verstärkt, die Instandsetzung dutzender Löschwasserteiche im Wald durchgeführt, Löschwasseranhänger, Wärmebildtechnik Waldbrandlöschrucksäcke und Feuerpatschen für die Waldbrandbekämpfung für die 24 Forstämter beschafft. Seit letztem Jahr stehen auch zwei weitere Brandbekämpfungseinheiten zur Verfügung. Der „Firefighter“ der finnischen Fa. PONSSE ist ein Aufbaugerät für Forstrückemaschinen, dass neben 10.000 Liter Löschwasser auch einen fernbedienbaren Wasserwerfer mit 50 Meter Reichweite bietet. Auch wurde die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren verstärkt, etwa durch gemeinsame Waldbrandübungen. „Wir sind nun technisch wie organisatorisch besser auf diese Feuerkatastrophen vorbereitet“, so Gebhardt weiter.
Der „sorglose“ Waldbesuchende bleibt ein Risiko
Die zunehmende Inanspruchnahme des Naturraumes Wald etwa durch Waldbesuchende, Mountainbike-Fahrende oder auch Geo-Cachende wird künftig eine Zunahme von Brandereignissen wahrscheinlicher werden lassen. Auch wenn im Freistaat ein nicht unerheblicher Teil der Brandursachen ungeklärt blieb, gelten die meisten Waldbrände in Deutschland als vom Menschen verursacht. Insbesondere die Missachtung des gesetzlich verankerten, ganzjährigen Rauchverbots im Wald oder auch das fahrlässige Grillen im Wald oder Waldesnähe, insbesondere bei hoher Waldbrandgefahr, waren zurückliegend immer wieder Ausgangspunkt für Waldbrände. Gebhardt bittet zu Beginn der Waldbrandüberwachung 2023 alle Waldnutzende eindringlich, speziell an den ersten warmen Frühjahrstagen, Kraftfahrzeuge keinesfalls seitlich an Waldwegen zu parken: Großen Löschfahrzeugen wird damit ggf. die schnelle Zufahrt zum Brandherd verstellt. „Statistisch gibt es im Jahresverlauf zwei Waldbrandhöhepunkte: Im Hochsommermonat August und, und dies ist für viele überraschend, in den Frühjahrsmonaten März und April“, klärt Gebhardt abschließend auf.
Text: Horst Sproßmann