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MDR-Kinokoproduktion „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ mit Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet

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Der Debütfilm der renommierten Theater- und Kinoschauspielerin Katharina Marie Schubert, mit Corinna Harfouch und Birte Schnöink in den Hauptrollen, wurde am Sonntag, 19. Februar, im Rahmen der „Berlinale“ vom Kritikerverband in der Kategorie „Bestes Spielfilmdebüt“ ausgezeichnet. Mit der hochkarätig besetzten Produktion inszenierte Schubert nicht nur ihren ersten abendfüllenden Spielfilm, sondern schrieb auch das Drehbuch.

Jutta (Gabriela Maria Schmeide), Jenni (Luisa-Céline Gaffron) und Gudrun (Corinna Harfouch) im Café Wunderlich

Die Kinokoproduktion unter Federführung des MDR erzählt ein Familiendrama zwischen Ost und West kurz vor der Jahrtausendwende. Dabei spielt Corinna Harfouch eine verbitterte Mutter im Kampf um ihre Vergangenheit und eigene Identität und Birte Schnöink ihre entfremdete Tochter. Voraussichtlich im Dezember 2023 wird „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ erstmals im Fernsehen zu sehen sein.

In der Begründung der Jury heißt es: „Ein Märchen. Aber eines, das nie wirklich erzählt wird. Das sich nie in den Vordergrund drängt, nur als sanfte Andeutung mitklingt, melancholisch und dissonant. Das im Hintergrund bleibt, wie eine Chiffre: für einen verlorenen, grausamen und tröstlichen Ort; für die Unzugänglichkeit der starrköpfigen Hauptfigur; für ihre Unfähigkeit zur Artikulation mit ihrer Umwelt. Diese Artikulation aber erfindet dieser ruhige und zärtliche Film. Zwischen Figuren, die sich fernbleiben. Zwischen der Provinz der Gegenwart und dem, was wie beim späten Chabrol direkt unter der Oberfläche liegt, an ihr klebt: eine deutsche Geschichte der Kälte. Der Film verbindet, ohne zu lösen, ohne zu heilen, und trifft, indem er mitten im Märchen, mitten im Satz und vor einem Doppelpunkt abbricht, den richtigen Ton.“

Daniela Mussgiller, MDR-Hauptabteilungsleiterin Fernsehfilm, Serie und Kinder: „Wir freuen uns sehr über diese außerordentliche Auszeichnung. Filme wie dieser erreichen die Menschen auf ganz emotionale, aufrührende und authentische Art und Weise.“

Zum Film:

Ein kleines ostdeutsches Provinzstädtchen im Jahr 1999. Die Menschen haben schon viele Umbrüche hinter sich. Gudrun (Corinna Harfouch) feiert heute ihren 60. Geburtstag, in einem alten, verfallenen Herrenhaus, das zu DDR-Zeiten als Kinderheim genutzt wurde, in dem auch sie selber elternlos aufgewachsen ist.

Eine schwierige Geschichte zwischen Wehmut und Nostalgie. Zur Geburtstagsfeier reist auch Gudruns Tochter Lara (Birte Schnöink) aus Berlin an. Sie ist mit dem Stiefvater aufgewachsen, über ihren leiblichen Vater wollte die Mutter nie sprechen, entsprechend angespannt ist das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Ausgerechnet während der Feier erfährt Gudrun, dass das ehemalige Kinderheim an finanzkräftige Investoren verkauft werden soll, die es zum Hotel ausbauen wollen: Eine wirtschaftliche Perspektive für die strukturarme Region oder Ausverkauf der eigenen Geschichte? Über diese Frage scheiden sich die Geister im Ort. Während Gudrun in den nächsten Tagen alles daran setzt, das Kinderheim als Gemeinde- und Begegnungszentrum für alle Bewohner zu erhalten, macht sich ihre Tochter Lara auf die Suche nach ihrem Vater und einer Erklärung für die unnachgiebige Härte ihrer Mutter.

„Das Mädchen mit den goldenen Händen“ ist eine Ko-Produktion der Münchner if… Productions Film GmbH (Produzent: Ingo Fliess) mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (Redaktion: Meike Götz), ARTE (Redaktion: Barbara Häbe) und dem Hessischen Rundfunk (Redaktion: Jörg Himstedt). Gefördert wurde der Film von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM), dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF), dem FilmFernsehFonds Bayern (FFF, Projekt- und Produktionsförderung) und der FFA.

Der Spielfilm feierte bereits vor seinem Kinostart am 17. Februar 2022 auf dem Filmfest München 2021 in der Reihe Neues Deutsches Kino seine Weltpremiere, war zu Gast auf dem Filmkunstfest Schwerin und gewann auf dem Braunschweig International Film Festival den Heimspiel-Preis.

Der Preis der deutschen Filmkritik wird seit über 60 Jahren vom Verband der deutschen Filmkritik verliehen und ist der einzige deutsche Filmpreis, der ausschließlich von Kritikerinnen und Kritikern vergeben wird. Er richtet sich weder nach wirtschaftlichen, regionalen noch politischen Kriterien, sondern ausschließlich nach künstlerischen. Der Preis wird in zwölf Kategorien an deutsche Filme vergeben, die im vorhergehenden Kalenderjahr in den Kinos bzw. auf Festivals zu sehen waren.

Text: MDR; Fotos: MDR/if… Productions/Erik Moson

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