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Aufforstungen künftig auch im Hochsommer?
Mit wasserspeichernden Wurzelhüllen sollen künftig Waldbäumchen auch im Hochsommer gepflanzt werden können. ThüringenForst sieht weiteren Forschungsbedarf für die Forstpraxis
Forschende der Humboldt-Universität zu Berlin, des Landeskompetenzzentrums Forst in Eberswalde und der Wald Wiese Holz GmbH haben ein Verfahren entwickelt, das mit wasserspeichernden Wurzelhüllen ein Pflanzen von Waldbäumchen auch im trockenen Hochsommer ermöglichen soll. Bislang werden Forstkulturen nur im Frühjahr bzw. Herbst angelegt, um die jahreszeitlich bedingten intensiveren Niederschläge zur Bewässerung der Sämlinge zu nutzen. Bei dem Material zur Herstellung der Wurzelhüllen handelt es sich um ein in Kulturen gewonnenes, strukturstabiles Torfmoos mit extrem hoher Wasserspeicherkapazität.
ThüringenForst-Experten arbeiten am Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha wie auch an der Forstbaumschule in Breitenworbis seit Jahren an Verfahren zur Wurzelbehandlung von forstlichem Pflanzgut, um die Wasserspeicherung und damit die Widerstandsfähigkeit von Forstkulturen bei Trockenphasen zu verbessern. „Sowohl Tauchverfahren zur Wurzelbenetzung der Forstpflanze mit einer Emulsion, wie auch wasserbindende Gelsubstrate, die dem Pflanzloch beigegeben werden, haben bisher zu keinen überzeugenden Ergebnissen geführt“, sagt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Insofern werden die Freilandversuche der Berliner Forschenden mit großem Interesse verfolgt. Sollten Forstkulturen mit dem neuen Verfahren künftig ganzjährig anzulegen sein, hätte dies entscheidende Auswirkungen auf das Tempo der Wiederbewaldung wie auch des Waldumbaus. Das Verbundforschungsvorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.