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Wie viel Wald verbraucht ein Holzhaus?

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Häuslebauer greifen immer öfter zum natürlichen und klimafreundlichen Baustoff Holz. Sorgen um die Wälder müssen sie sich aber nicht machen. Der Rohstoff ist nachhaltig verfügbar

Holzhäuser erobern im Ein- und Zweifamilienhausbau immer mehr Marktanteile. Inzwischen wird jedes fünfte Haus im Freistaat aus Holz errichtet. Damit erreicht der Freistaat die höchste Holzbauquote der östlichen Bundesländer. Auch im öffentlichen Gebäudebau ist Holz ein immer gefragterer Baustoff – egal ob für eine Turnhalle, ein Kindergarten oder das Feuerwehrgerätehaus. Für ein Holzgebäude sprechen insbesondere der natürliche Baustoff, die gesunde und behagliche Wohnatmosphäre und die Klimafreundlichkeit. Aber verbraucht ein Holzhaus keinen Wald?

Wer ein Holzhaus baut, verbraucht keinen Wald

Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur (BWI) 3, der größten nationalen Bestandsaufnahme heimischer Wälder, gibt hierauf eine klare Antwort. Die Waldfläche Thüringens hat gegenüber der Vorgängerinventur BWI 2 um 5.000 Hektar zugenommen. Es gibt also im Freistaat immer mehr Wald, verursacht durch Erstaufforstung und der natürlichen Wiederbewaldung von Offenland. Aber nicht nur das: „Der Holzzuwachs in Thüringen liegt laut BWI 3 bei 11,2 Vorratsfestmeter je Jahr und Hektar. Im Rahmen der Ernte des umweltfreundlichen und nachwachsenden Rohstoffes Holz werden hiervon regulär nur rund 70 % genutzt“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Das bedeutet, dass nicht nur die Waldfläche, sondern auch die Holzvorräte in Thüringen stetig zunehmen. Kurzum: Die heimischen Wälder verbessern sich in Quantität und Qualität. Holz-Häuslebauer können ein gutes Gewissen haben: Wer regionales Holz für den Hausbau nutzt, verbraucht keinen Wald. Im Gegenteil. Da verbautes Holz seine Eigenschaft Kohlenstoff zu speichern nicht verliert, ist jedes Holzhaus so ganz nebenbei ein CO2-Speicher und damit Klimaschutz pur. Rund 40 Tonnen klimaschädliches CO2 werden beim Bau eines Holzhauses (140 qm) im Vergleich zu herkömmlichen Baustoffen gebunden. Ein Holzhaus trägt also die positive Eigenschaft des Waldes als Klimaschützer gleichsam weiter. zudem erreichen moderne Holzhäuser heute dieselben Standards wie Massivhäuser. Etwa beim Brandschutz, dem Schallschutz und der Langlebigkeit.

Holzarchitektur und Tradition

Über Jahrhunderte und Jahrtausende war Holz das Baumaterial schlechthin. Das lag nicht nur daran, dass Deutschland immer ein waldreiches Land war, sondern weil schon die Altvorderen die leichte Bearbeitbarkeit, Stabilität, Dämmungswirkung, den Wohnkomfort und schließlich die Langlebigkeit von Holz zu schätzen wussten. Dies sieht man an den Jahrhunderte alten, zwar wettergegerbten, gleichwohl immer noch schönen und bewohnbaren Bauernhäuser in den deutschen Mittelgebirgen wie auch dem Alpenraum. „So mancher Betonkomplex aus den 1970er Jahren sieht heute schäbiger aus, als die malerischen Holzhäuser im Thüringer Wald“, so Gebhardt abschließend.

Text, Foto: ThüringenForst

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