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Expertenwissen: Das ist der Klimawandel
Beobachtungen der Temperaturveränderungen zeigen Trend
Jeder redet über den Klimawandel, doch was ist dieser überhaupt? Was ist der natürliche und was ist der menschengemachte Klimawandel? Welche Folgen gibt es für die Welt und somit auch für Deutschland? Diese Fragen beantworten die Expertinnen und Experten von WetterOnline.
Weltweite Temperaturveränderungen nicht neu
Als Klimawandel bezeichnet man weltweit auftretende Temperaturveränderungen. Der Wandel des Klimas ist erdgeschichtlich gesehen erst einmal nichts Neues, dafür gab und gibt es natürliche Ursachen. Durch den Menschen geht der Trend der Klimaerwärmung jedoch rasant nach oben. Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Den Globus umfassende Temperaturveränderungen hat es schon immer gegeben. Das wurde in Klimaforschungen zum Beispiel mithilfe von Eisbohrkernen herausgefunden. In der Arktis wurden in den vergangenen 800.000 Jahren Schwankungen von mehreren Grad ermittelt. Der Punkt ist aber, dass diese Veränderungen nur langsam vorangingen, ein Zyklus dauerte mindestens 23.000 Jahre.“
Natürliche Ursachen des Klimawandels
Für einen Wechsel aus Kalt-und Warmzeiten gibt es natürliche Ursachen, so zum Beispiel die Schwankungen in der Neigung der Erdachse über Jahrtausende hinweg. Neben diesen Schwankungen in sehr großen Zeiträumen gibt es auch Änderungen in kleineren Zeitskalen wie Meteoriteneinschläge oder große Vulkanausbrüche, die das globale Klima aber nur für wenige Jahre verändern. Auch Schwankungen in der Sonnenaktivität spielen eine Rolle bei Klimaveränderungen. So war die Sonne Ende der 50er Jahre besonders aktiv, was eine höhere Einstrahlung und eine entsprechende Temperaturerhöhung zur Folge hatte.
Der menschengemachte Klimawandel
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich alle möglichen Komponenten des Klimasystems wie Ozean, Land und die Atmosphäre erwärmt. Goldhausen erläutert: „Ursache dafür ist der menschengemachte Klimawandel. Die Lufttemperatur geht in einem rasanten Tempo weltweit nach oben. Gegenüber dem sogenannten vorindustriellen Niveau, von 1850 bis 1900, sind es bereits mehr als 1 Grad.“
Ein solches Temperaturniveau gab es laut verfügbaren Daten noch nie während der vergangenen 2000 Jahre und wahrscheinlich auch noch nicht in der gegenwärtigen Warmzeit, die vor 12.000 Jahren begann. Ebenfalls seit Beginn der Industrialisierung nimmt die Konzentration an Treibhausgasen wie CO2, Methan und Lachgas in der Atmosphäre zu. Die CO2-Konzentration ist heute höher als jemals in den zurückliegenden 800.000 Jahren, wie sich aus Eisbohrkernen ableiten lässt.
Treibhauseffekt als Beschleuniger
Durch die erhöhte Konzentration der Treibhausgase wird mehr Sonnenstrahlung zur Erde zurück gestreut und kann nicht ins All entweichen. Die Erde erwärmt sich immer weiter. Das ist der menschengemachte Treibhauseffekt, der nach vielfältiger Forschung die Ursache des aktuellen Temperaturanstiegs ist.
Ziele des Pariser Klimaabkommens schnell überschritten
Klimamodelle zeigten die derzeitige Erwärmung bereits in den 70er und 80er Jahren und gehen von einem weiteren Temperaturanstieg bis 2100 aus. „Bisher sind wir global bei einer Erwärmung von etwas mehr als 1 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau angekommen. Laut Pariser Klimaabkommen sollen es bis 2100 weniger als 1,5 Grad sein. Setzt sich der derzeitige Erwärmungstrend fort, so könnte diese Marke bereits in einem Jahrzehnt überschritten sein. Die bisherigen Handlungen der Politik laufen eher auf eine Erwärmung von 2 bis rund 3,5 Grad hinaus. Die Folgen sind schon jetzt mit abschmelzenden Eisflächen, einem Anstieg des Meeresspiegels und einer Zunahme von Wetterextremen deutlich,“ so der Meteorologe von WetterOnline.