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Karni und Nickel oder Der große Streit
Veröffentlicht von Premiere am 19.6. im Schlosshof in der Regie von Puppentheaterdirektorin Kora Tschnering
In dem neuesten Kinderstück des Meininger Puppentheaters „Karni und Nickel“ dreht sich alles um das Zusammenleben zweier Hasen, pardon, Karnickel. Frei nach dem Kinderbuch von Claude Boujon hoppeln die von Puppenbauerin Betty Wirtz gestalteten felligen Kerlchen über eine grasgrüne Rasenlandschaft. Gemeinsam kommen sie auf unterhaltsame Ideen und freuen sich des Lebens. Ganz in der Nähe lauert jedoch Henriette Fuchs. Der Füchsin mit rostroten Fell und spitzen Zähnen ist durchaus an einem schmackhaften Karnickelragout gelegen. Doch es erweist sich als schwierig, Karni und Nickel zu fangen. Um den angstfreien Hasen beizukommen initiiert die schlaue Füchsin deshalb einen Streit, der es in sich hat.
Mit diesem Sujet greift das Puppentheater ein wichtiges Thema der Zeit auf. Ob in Politik, im Fernsehen oder im persönlichen Umfeld: Überall kann es geschehen, dass es bei Streitereien allzu schnell unter die Gürtellinie geht, wenn man sich nicht auf eine gemeinsame Streitkultur einigt. Dies bekommen auch die Figuren des Stücks zu spüren. Wer in der Dreier-Konstellation Karnickel/Fuchs/Karnickel den Übeltäter und wer den Leidtragenden spielt, ist allerdings nicht wie zunächst gedacht. Wie das Ganze ausgeht, soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden. Doch ein kleiner Kommentar sei erlaubt: Beim Thema Kommunikation macht auch in dieser Inszenierung der Ton die Musik.
Mit „Karni und Nickel“ stellt sich Puppentheaterdirektorin Kora Tscherning nun auch als Regisseurin am Staatstheater Meiningen vor. Gemeinsam mit den Spielern wurden Charaktere gefunden, Texte und Handlung entwickelt und tapfer mit Abstand und Maske geprobt. Schließlich soll die Inszenierung für Kinder ab 5 Jahren sofort bereitstehen, wenn das Theater seine Tore wieder öffnet. Zu sehen ist „Karni und Nickel“ nicht nur am 19.6. im Schlosshof, sondern im Juli auch in den Kammerspielen des Meininger Staatstheaters. Und in der kommenden Spielzeit dann auch im Rautenkranz!
