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Tickende Zeitbomben? Sexualstraftäter nach der Entlassung

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Leipzig. „Exakt – Die Story“ geht der Frage nach, warum Täter rückfällig werden und wie dies verhindert werden könnte – am Mittwoch, 11. November, 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen und ein Jahr in der ARD-Mediathek.

In Halle wird ein Mann wegen mehrfachen Missbrauchs von Kindern verurteilt. Er ist ein Wiederholungstäter, war bereits mehrfach vorbestraft. Und die Behörden wussten davon, denn er stand unter der sogenannten Führungsaufsicht. Wie konnte es passieren, dass er dennoch wieder straffällig wurde? Funktioniert das System nicht?

Nein, sagt Sylvette Hinz. Sie ist Leiterin des kriminologischen Dienstes in Sachsen. „Ich würde jetzt nicht sagen, dass das System versagt hat, weil ich glaube, es gibt viele Faktoren, wenn so ein Rückfall passiert.“ Aber welche Faktoren sind es? Warum werden manche Täter rückfällig, andere nicht?

Es gibt auch Ex-Häftlinge, die den Weg zurück in die Gesellschaft schaffen. 2011 erregte der kleine Ort Insel in Sachsen-Anhalt bundesweite Aufmerksamkeit. Dorthin sind zwei ehemalige Sexualstraftäter gezogen, die als hochgefährlich galten. Monatelang demonstrierten die Menschen, denn sie wollten die beiden nicht in ihrer Nachbarschaft haben. Reporterin Nadja Malak hat sie getroffen. Sie leben noch immer in Insel, sind bislang nicht rückfällig geworden.

Eine Langzeitstudie des Max-Planck-Institutes zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in Freiburg untersucht derzeit das Rückfallverhalten von Sexual- und Gewaltstraftätern, die in sächsischen Justizvollzugsanstalten eine Haftstrafe verbüßt haben. Interessant ist die Frage, wie durch sozialtherapeutische Maßnahmen während der Haft die Rückfallgefahr verringert werden kann. Von den Gefangenen, die eine Therapie abgeschlossen haben, wurden nach der Entlassung 6 Prozent rückfällig. Bei Tätern, die eine Therapie abgebrochen haben, lag die Rückfallquote bei 26 Prozent.

„Das ist eine rein statistische Betrachtung“, sagt Stefan Kastner, Leiter der Verbrechensbekämpfung der Münchner Polizei. „Wenn man das einzelne Opfer befragt oder die Hinterbliebenen – denen sind Statistiken egal. Die verzweifeln an der Tatsache, dass man solche Menschen wieder in die Freiheit entlassen hat.“

Text, Foto: MDR

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