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Was unser Wald jetzt braucht

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Den Wäldern in Thüringen geht es so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt sagt, was unser Wald jetzt braucht und was jeder dazu beitragen kann

Erfurt (hs). Zwei aufeinanderfolgende Dürrephasen 2018 und 2019, Stürme und Schädlinge wie der Borkenkäfer haben den heimischen Wälder arg zugesetzt. Der Waldzustandsbericht 2019 weist gerade noch 15 % der Bäume als gesund aus. Die Wiederbewaldung der entstandenen Kahlflächen und der Waldumbau hin zu klimastabilen Wäldern ist das Gebot der Stunde und Handlungsmaxime der nächsten Jahrzehnte. Der eine oder andere Waldfreund fragt sich, was er selbst für den Wald tun kann. ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt, verantwortlich für 200.000 Hektar Staatswald in Thüringen, gibt fünf Antworten:

„An Baumpflanzaktionen der regionalen Forstämter teilnehmen!“

Die meisten Thüringer Forstämter bieten, wie schon im letzten Jahr, Pflanzaktionen für Jedermann an. Egal ob Vater, Mutter, Kinder oder Freunde und Bekannte, alle sind aufgefordert, an den Pflanzaktionen der Forstleute und Waldbesitzer  im Frühjahr und Herbst teilzunehmen. Entsprechende Termine finden Interessierte auf www.thueringenforst.de oder im nächstgelegenen staatlichen Forstamt.

„Holz verantwortungsvoll nutzen!“

Manche Menschen denken, es ist besser, gar keine Holzprodukte zu nutzen, um den Wald als CO2-Speicher nicht zu gefährden. Genau das Gegenteil ist richtig! Der weitaus größere Klimaschutzeffekt ergibt sich aus der langfristigen Bindung von CO2 in Holzhäusern, Dachstühlen oder Möbeln. Und wenn Holz die klimafeindlichen Baustoffe Zement und Stahl ersetzt, dann wird der Klimaschutzeffekt nochmals verstärkt. Das sagt auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

„Auf regionale Holzprodukte achten!“

Immer wieder schockieren Nachrichten von illegalem Tropenholz in Grillkohle beim Händler um die Ecke. Oder Gartenstühle aus Tropenholz beim Baumarkt, die kein Unbedenklichkeitszertifikat aufweisen.  Achten Sie beim Kauf von Holzprodukten auf regionale Herkunft oder am besten auf ein Waldschutzsiegel. Das gibt Ihnen die Sicherheit, nachhaltige Waldwirtschaft zu unterstützen. Sie schützen damit die Wälder nicht nur vor der eigenen Haustür, sondern auch rund um die Welt.

„Beachten Sie das ganzjährige Rauchverbot in Thüringens Wäldern!“

2018 und 2019 brannten die Wälder in Thüringen jeweils etwa Vierzig Mal – so häufig wie selten zuvor. Oft war Unachtsamkeit im Umgang mit Zigarettenkippen die Ursache. Der Klimawandel birgt immer heißere Tagestemperaturen, die Waldbrandgefahr nimmt immer weiter zu, auch schon in trockenen Wintermonaten. Seien Sie ein Waldschützer und verzichten Sie auf den Glimmstengel im Wald. Auch die auf der Straße in Waldnähe achtlos aus dem PKW-Fenster geworfene Kippe ist eine große Gefahr.

„Müll hat im Wald nichts zu suchen!“

Die Vermüllung der heimischen Wälder ist immer noch ein Problem. Ob Altreifen, Autobatterien, Kühlschränke, Gartenschnitt oder Bauschutt, unverantwortliche Zeitgenossen deponieren derartiges illegal im Wald. Nicht selten kommt es zur Schädigung von Flora und Fauna, schlimmstenfalls wird der Waldboden vergiftet. Entsorgen Sie Ihren Müll ordnungsgemäß. Dies gilt auch für das Vesperpapier und weitere Abfälle aus Ihrem Wanderrucksack.

Titelbild: Wald mit Fragezeichen? ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt sagt, was unser Wald jetzt braucht!
Text: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann; Foto: Daniela Tröger

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