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Helga Bürster Luzies Erbe

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Wie das Schweigen eine Familie überschattet …

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Buchtipp der Stadtbücherei Suhl für März 2020: Bürster, Helga: Luzies Erbe. – Berlin: Insel Verlag, 2019. – 287 Seiten

Die Autorin, geboren 1961, ist in einem Dorf bei Bremen aufgewachsen, wo sie auch heute wieder lebt. Sie studierte Theaterwissenschaften, Literaturgeschichte und Geschichte und war als Rundfunk- und Fernsehredakteurin tätig. Seit 1996 ist sie freiberufliche Autorin. Zu ihren Veröffentlichungen zählen Sachbücher und Regionalkrimis.

Die fast Hundertjährige Luzie Mazur hat viel erlebt. Nach ihrem Tod hinterlässt sie einen abgewetzten Koffer auf ihrem Kleiderschrank. Diesen Koffer hat sie immer wie einen Schatz gehütet, denn er steckt voller Erinnerungen.

Ihre Enkelin Johanne, selbst eine Frau in den Fünfzigern, kramt in dem Koffer, um herauszufinden, was ihre Großmutter Jahrzehnte lang verschwiegen hat. Sie will wissen, wer Jurek war. Ihre Großmutter hatte sich als junge Frau während des Krieges in den polnischen „Fremdarbeiter“ verliebt. Eine Liebe, die nicht sein durfte. Johanne und ihre Familie leben in einem kleinen Dorf. Schon als Kind hat sie gespürt, dass sie irgendwie nicht so richtig dazu gehörten. Das Getuschel der Leute über ihre Großmutter hat nie aufgehört.

Erzählt wird die Geschichte von Luzie rückblickend auf ihr Leben während des Zweiten Weltkrieges. Die Enkelin Johanne will nach dem Tod der Großmutter mehr über die Geschichte der Familie erfahren. Sie findet heraus, dass es die große Liebe zwischen Jurek und Luzie gegeben hat. Aber warum er ihre Großmutter verlassen hat und viele andere Fragen, bleiben lange offen.

Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer eigenen Großeltern, die sich während des Zweiten Weltkrieges ineinander verliebten. Sie haben gegen die Rassengesetze verstoßen und damit sich und ihre Kinder in Gefahr gebracht. Sie schafften es, den Krieg zu überleben. Aber beide haben bis zuletzt über diese Zeit geschwiegen, so wie Luzie in dieser Geschichte.

Helga Bürster erzählt in ihrem Buch, wie das Schweigen eine Familie überschattet. Sie erzählt von Generationen starker Frauen und davon, dass es für Versöhnung nie zu spät ist. Obwohl man von der Schwere des Themas emotional stark berührt wird, lässt sich das Buch wunderbar lesen und man möchte es bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen.

Text: Stadtbücherei Suhl – der Lesewürfel

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