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ThEx-Befragung zur Unternehmensnachfolge in Thüringen
Wie ist die Thüringer Wirtschaft vorbereitet? Welche Unterstützung wird benötigt?
Erfurt (red). Das Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) hilft bei der Unternehmensnachfolge. Dazu findet von März bis Juni 2017 eine Befragung aller Inhaber und Geschäftsführer von Unternehmen ab 55 Jahren in allen Regionen Thüringens statt. Die Unternehmen werden nach ihrem individuellen Unterstützungsbedarf gefragt und um Auskünfte zum Vorbereitungsstand der Unternehmensnachfolge gebeten. Zugleich ist diese Befragung ein Instrument der Sensibilisierung, damit Nachfolgen rechtzeitig geplant werden. Die Unternehmen werden dazu per Brief oder E-Mail angeschrieben.
„Gelungene Unternehmensnachfolgen sichern Unternehmen und Arbeitsplätze“, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Bisherigen Analysen zufolge steht bei 500 – 600 Unternehmen mit mehreren Tausend Beschäftigten pro Jahr die Übergabe an einen geeigneten Nachfolger an. „Mit der Beteiligung an der Befragung der ThEx-Nachfolgelotsen können Unternehmen dazu beitragen, die Unterstützungsangebote des ThEx weiter zu verbessern und darüber hinaus selbst Zugang zu individueller Beratung und Förderung bekommen.“
„Die Gestaltung der Unternehmensnachfolge ist in der Regel ein komplexer Prozess, der frühzeitig begonnen werden sollte. Als Faustformel gelten hier drei bis fünf Jahre für die gesamte Vorbereitung“, macht Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen deutlich. „Die Nachfolgelotsen des ThEx sind ein wichtiges Angebot, Unter-nehmen bei einer professionellen Gestaltung der Nachfolge zu unterstützen. Dabei greifen sie auf ein breites Netz an Experten innerhalb und außerhalb des ThEx-Verbunds sowie die Möglichkeit externer Unternehmensberatungen über die Beratungsrichtlinie zurück.“
Unternehmensnachfolgen sind gerade auch für Existenzgründer eine geeignete Einstiegsmöglichkeit als Alternative zur Neugründung. Bei einer Unternehmensnachfolge kann mit vorhandenen Mitarbeitern und bewährten Beziehungen zu Kunden und Partnern eine strategische Neuausrichtung der Unternehmen erfolgen.
Thüringen ist dabei auf einem guten Weg und wird seine Unterstützungsaktivitäten hier kontinuierlich fortsetzen. 2015 waren 1.323 von 12.547 der Gewerbeanmeldungen in Thüringen verbunden mit einer Übernahme. Das entspricht einer Quote von 10,5 %. Das ist der höchste Anteil aller Bundesländer vor Bremen und Baden-Württemberg. Auch die künftigen Chancen der Unternehmensnachfolge will der Freistaat konsequent nutzen.
„Die Befragung der ThEx-Lotsen hat eine neue Qualität“, sagte Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt. „Damit erreichen wir in allen Regionen Thüringens ein umfassendes und differenziertes Bild der Nachfolgesituation auf empirischer Grundlage. Zudem können die Unternehmen direkt und konkret Unterstützung erlangen.“
Die erhobenen Daten werden anonym ausgewertet. Die Ergebnisse werden anschließend unter www.thex.de/nachfolge veröffentlicht und zur Abschlussveranstaltung der ThEx-Roadshow Unternehmensnachfolge am 22.11.2017 vorgestellt. Individuelle Interessensbekundungen für weitergehende Information, Beratung und Begleitung werden durch die jeweiligen Kammern beantwortet bzw. an geeignete Ansprechpartner weitergeleitet.
Im „Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx)“ erhalten Gründungsinteressierte, Existenzgründer und Bestandsunternehmen passgenaue Unterstützungs-, Beratungs- und Informationsangebote. Unternehmensnachfolge ist hierbei ein Schwerpunktthema. Die Aktivitäten zu diesem Thema werden durch die „Thüringer Nachfolgelotsen“ organsiert.
Das Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) ist eine Initiative der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern in Thüringen in Kooperation mit insgesamt 18 Partnern und wird vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus Landesmitteln gefördert.
Quelle: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Stephan Krauß