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Internationaler Frauentag 2017: Jeden Tag um die Rechte der Frauen kämpfen
Erfurt (lr). Die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF), Heike Werner (Die LINKE), hat anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März dazu aufgerufen, jeden Tag um die Rechte der Frauen zu kämpfen. In globaler Perspektive seien sogar Rückschritte zu verzeichnen.
Frauenministerin Heike Werner sagte: „Ich möchte an den Ursprung des Kampfes um den Internationalen Frauentag erinnern: Frauenrechte sind keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte, lautete damals ein Hauptargument. Inzwischen haben wir viel erreicht. Doch wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, dass auch in Deutschland ökonomische Gleichberechtigung längst nicht an der Tagesordnung ist. In einer globalen Perspektive gibt es sogar Rückschritte. Rechtspopulisten im In- und Ausland propagieren einen Männlichkeitskult, zu dem ein Frauenbild von vorgestern gehört. Weltweit werden Frauen Opfer von Gewalt. Nicht nur in Kriegen, wo Vergewaltigung militärisches Mittel ist, sondern auch in der Familie. Deshalb ist es wichtig, jeden Tag um die Rechte der Frauen zu kämpfen.“
Frau Werner verweist darauf, dass sie Anfang 2017 den Vorsitz der 27. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister sowie -senatorinnen und -senatoren der Bundesländer übernommen habe. Sie sehe eine wesentliche Aufgabe der Konferenz darin, Anreize für mehr Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen und die in vielen Bereichen existierende Benachteiligung von Frauen im Arbeitsleben abzubauen. „Auch die Bekämpfung der Altersarmut von Frauen möchte ich zu einem Schwerpunkt machen“, so die Ministerin.
„Trotz beachtlicher Fortschritte auf manchen Gebieten sind die Chancen der Geschlechter in vielen gesellschaftlichen Bereichen immer noch sehr unterschiedlich“, betont auch die Beauftragte für die Gleichstellung von
Frau und Mann beim TMASGFF, Katrin Christ-Eisenwinder. Das betreffe beispielsweise Führungspositionen in Wirtschaft, Wissenschaft und der Politik, aber auch die Frage der Bezahlung, bei der Frauen nach wie vor deutlich schlechter gestellt seien. „Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist noch lange nicht verwirklicht“, so die Beauftragte.
Hintergrund:
Gleichberechtigung ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen noch nicht realisiert. Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern (Gender-Pay-Gap) liegt in Thüringen im Durchschnitt bei etwa sieben Prozent (die Lücke ist in Westdeutschland höher als im Osten). Hinsichtlich der Rentenanwartschaften sind Frauen u.a. aufgrund einer immer noch niedrigeren Erwerbstätigenquote und ihres hohen Anteils an den Teilzeitbeschäftigten gegenüber Männern noch stärker benachteiligt, die Lücke (Gender-Pension-Gap) liegt in Thüringen bei etwa 36 Prozent (auch hier ist die Lücke in Westdeutschland stärker ausgeprägt).
Von den Thüringer Interventionsstellen wurden 2015 im Rahmen ihrer Arbeit 997 Fälle von häuslicher Gewalt an Frauen erfasst (zzgl. 1.047 Kinder und Jugendliche). Die Thüringer Polizei registriert pro Jahr rund 3.000 Einsätze in Situationen häuslicher Gewalt.