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,,Größe allein bringt gar nichts“

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Stellungnahme der Bürgermeister der Städte Zella-Mehlis und Schleusingen zur beabsichtigten Gebietsreform in Südthüringen

Zella-Mehlis (red). „Die Vorstellungen zu einer Vergrößerung der Stadt Suhl durch umfangrei­che Eingemeindungen sind völlig überzogen, praxisfremd und geprägt durch schiere ‚Großmannssucht'“, leiten die Bürgermeister Rossel und Brodführer eine Stellungnahme zur Gebietsreform ein, die heute, Freitag, 3. März 2017, aus dem Zella-Mehliser Rathaus abgegeben wurde. Die NHZ veröffentlicht den weiteren Wortlaut hier als Zitat:

„Von Frankenhain bis St. Kilian, von Kühndorf bis Frauenwald.
Insgesamt bis zu 18 Gemeinden aus drei unterschiedlichen Landkreisen, darunter die Stadt Zella-Mehlis mit ca. 11.000 Einwohnern und St. Kilian, welches sich bereits mit der Stadt Schleusingen und der Gemeinde Nahetal­Waldau vertraglich gebunden hat und von dieser verwaltungsmäßig erfüllt wird mit zusammen ebenfalls ca. 11.000 Einwohnern,· stehen auf der Wunschliste der Stadt Suhl. (vgl. FW vom 23. 2. 2017)

Auf Grund seiner Ausdehnung wird der im Zuge der Kreisgebietsreform an­gestrebte „Südkreis“ zu Recht als Monsterkreis südlich des Rennsteigs be­zeichnet.

Ganz offensichtlich soll es im Süden des Freistaats in diesem Monsterkreis auch noch eine Monsterstadt geben, die selbst schon fast halb so groß wie ein Landkreis ist.

Augenscheinlicher lässt sich die durch die geplante Gebietsreform betrie­bene Entfremdung der Menschen von ihren lokalen Bezügen nicht mehr darstellen.
Das so etwas nicht funktionieren kann drängt sich schon auf den ersten Blick auf.

Unbestritten gibt es die Notwendigkeit, sich in Südthüringen stärker als bisher aufzustellen.

Das erreicht man aber nicht, wenn man gut funktionierende und wirt­schaftlich erfolgreich agierende Strukturen zerschlägt und in einem „kunterbunten Allerlei“, welches nur durch seine räumliche Ausdehnung auffällt, versinken lässt.

Größe allein bringt gar nichts.

Die Struktur der Monsterstadt ist derart heterogen, dass aus dieser Masse keinesfalls Klasse werden kann. Suhl würde somit zu einer regionalen Un­wucht werden.

Besser wäre es ein Gleichgewicht durch wirtschaftlich potente Nachbarn anzustreben, um auch den Föderalismus und das Subsidiaritätsgebot zu wahren.

Die gegenwärtigen Planspiele gehen von einem ideologisierten Einheitsbrei aus.

Unser Gegenentwurf:
Schleusingen/St.Kilian/Nahetal-Waldau
Zella-Mehlis/0berhof/Benshausen
Suhl vergrößert um kleinere Umlandgemeinden

In dieser Konstellation erhält bzw. schafft man leistungsfähige Strukturen, die durch koordiniertes Zusammenwirken regionalplanerische Zielsetzun­gen als wirtschaftlich starkes „Dreiergespann“ für die Region umsetzen können und zur Stärkung von Suhl beitragen. Es könnte dadurch ein Gegen­gewicht zur oberfränkischen Region Coburg geschaffen werden.

Rossel                                     Brodführer
Bürgermeister                       Schleusingen“

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