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„Und die Mutter kocht die Klöß“
Historischer Abend zu Ehren von Margarete Braungart im Stadtmuseum Hildburghausen
Hildburghausen. „Und die Mutter kocht die Klöß“ – dieser Titel eines 1993 erschienenen Buches der ehemaligen Museumsleiterin und Autorin Margarete Braungart steht als Motto über dem 22. Historischen Abend des Stadtmuseum Hildburghausen am Donnerstag, dem 8. November 2018, um 20.00 Uhr im Bürgersaal des Historischen Rathauses.
Im Mittelpunkt dieses Vortragsabends steht, der Name verrät es bereits, das Leben und Wirken der vor nunmehr 20 Jahren verstorbenen und hoch geehrten Margarete Braungart (1947–1998). Ihr langjähriger Mitstreiter und jetziger Museumsleiter Michael Römhild wird mit einer Bildpräsentation die wichtigsten Stationen und Ereignisse im Leben Margarete Braungarts beleuchten und anhand vieler Hintergrundinformationen und Anekdoten ihr breit gefächertes kulturelles Wirken erläutern. Unterstützt wird er dabei von der Autorin Inge Grohmann aus Heldburg, welche anhand von Textauszügen aus Braungart’schen Büchern deren unvergleichlichen Schreibstil lebendig werden lässt.
Margarete Braungart wurde am 27. März 1947 im kleinen Örtchen Grimmelshausen bei Themar geboren und hat diesen Ort nach eigener Aussage auch während ihres kurzen Lebens nie länger als vier Wochen verlassen. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Schleusingen erlernte sie den Beruf eines Gebrauchswerbers und qualifizierte sich später zum Buchhändler. Nach der Gründung des Agrarhistorischen Museums in Kloster Veßra trat sie 1976 dort eine Stelle als Museumsassistentin an. Im Jahre 1979 übernahm sie von der in den Ruhestand tretenden Wilfriede André die Leitung des damals noch im Hildburghäuser Rathaus untergebrachten Stadtmuseums. Ihrem Wirken ist es hauptsächlich zu verdanken, dass dieses Museum trotz der Wirren der Wendezeit sein neues Domizil im denkmalgeschützten Gebäudekomplex der „Alten Post“ fand und im November 1993 dort neu eröffnet werden konnte. Bis zu ihrem Ableben entwickelte sie das neue Stadtmuseum zu einer vielseitigen und viel beachteten Kultureinrichtung der Stadt Hildburghausen. Doch Hildburghausen verdankt ihr nicht nur die Neugestaltung des Stadtmuseums, sondern u. a. auch die 1991 erfolgte Begründung der Theresienfestes.
Bereits kurz vor der Wende, im November 1989, erschien ihr erstes, auf ihrer Abschlussarbeit an der Fachschule für Museologie fußendes, Buch „Gekocht und gebacken in Südthüringen“ und begründete ihren Ruf als talentierte Autorin, welche volkskundliche und historische Themen (nicht nur die Kochkunst) in populärwissenschaftlicher Form und vor allem unterhaltsam vermitteln kann.
Diesem ersten und wohl erfolgreichsten Buch aus ihrer Feder folgten bis zu ihrem Tod noch viele weitere Titel nach.
Wegen ihrer umfassenden Publikations- und Vortragstätigkeit, durch welche sie besonders nach der Wende viele Kontakte in die benachbarten Gebiete in Bayern knüpfte, erhielt sie im Jahre 1994 als erste Frau außerhalb Bayerns den Sonderpreis der bayerischen Volksstiftung verliehen. 1995 erhielt sie auch die Bernhard von Lindenau-Medaille des Museumsverbandes Thüringen.
Eintrittskarten zum Preis von 3 Euro sind an der Abendkasse und im Vorverkauf im Stadtmuseum Hildburghausen, Apothekergasse 11 (Tel. 03685 403689) erhältlich.
Text: Stadtmuseum Hildburghausen, Olaf Jaenicke; Fotos: Archiv Stadtmuseum