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Novemberlesungen am Meininger Staatstheater

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Meingen. Im November 2018 stehen bedeutende historische Ereignisse im Fokus zweier Lesungen am Meininger Staatstheater.

Am Sonntag, dem 4. November, wird um 18 Uhr im Foyer der Kammerspiele 100 JAHRE NOVEMBERREVOLUTION Thema sein. Diese Lesung zum 9. November 1918 wird sich mit verschiedenen literarischen und politischen Schriften dem Geschehen um die Novemberrevolution nähern.

Am Donnerstag, den 8. November, um 19.30 Uhr im Foyer der Kammerspiele lädt das Meininger Staatstheater zu einer Lesung zum 9. November 1938 ein. EINE NACHT IM NOVEMBER 1938 – Ein zeitgenössischer Bericht von Konrad Heiden soll dem Publikum vorgestellt werden. Zu Unrecht sind die weitsichtigen, teils bissig ironischen Schriften des Journalisten Konrad Heiden (1901–1966) fast in Vergessenheit geraten.


100 Jahre Novemberrevolution

Mit Texten von Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Victor Klemperer, Ernst Toller, u. a.

Die Revolution von 1918/19 ist heute fast vergessen, dabei markiert sie mit dem Verschwinden der Monarchie den Umbruch eines über tausendjährigen Systems. Der 9. November 1918 steht für den Beginn der ersten deutschen Demokratie. Wenige Tage später, am 12. November 1918, wurde die rechtliche Grundlage für das Frauenwahlrecht geschaffen. Zahlreiche Schriftstellende begleiteten und beobachteten die Ereignisse der Revolution von 1918/19 aus der Nähe oder Distanz, nahmen die Stimmung war oder traten sogar selbst mit ihren Ideen und Utopien für Menschlichkeit ein. Trotz der großen Weichenstellungen für die deutsche Geschichte scheint es aus heutiger Sicht, dass damals nicht alle Chancen genutzt wurden, die Demokratie zu etablieren. Stattdessen wurden völkisch-antisemitische und antidemokratische Stimmen laut, die den Weg für den Nationalsozialismus bereiteten.

Diese Lesung zum 9. November 1918 wird sich mit verschiedenen literarischen und politischen Schriften den Geschehen um die Novemberrevolution nähern.

Es lesen Georg Grohmann und Anna Katharina Setecki. Am Klavier Virginia Breitenstein und Robert Jacob.


Eine Nacht im November 1938


Zertrümmerte Fensterscheiben nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Foto: Slg. ddp

Ein zeitgenössischer Bericht von Konrad Heiden; Lesung zum 9. November 1938

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 setzten SA-Truppen und Angehörige der SS mehrere Hundert Synagogen in Brand, demolierten mehr als 8.000 jüdische Geschäfte und unzählige Privatwohnungen, misshandelten, verhafteten und töteten tausende Juden. Der Journalist Konrad Heiden (1901–1966) erkannte die Bedeutung dieses „Zivilisationsbruchs“, der den Beginn der systematischen Ermordung von sechs Millionen Juden markierte. Heiden, der seit den frühen zwanziger Jahren den Aufstieg Hitlers und der NSDAP kritisch beobachtet hatte, zählt zu den frühesten kritischen Chronisten des Nationalsozialismus. Im Dezember 1932 veröffentlichte er die Geschichte des Nationalsozialismus. Die Karriere einer Idee und verfasste 1936/37 die erste Hitler-Biografie. Im Pariser Exil zeichnete er die Geschichte der Pogromnacht mithilfe von Augenzeugenberichten und Zeitungsberichten bereits wenige Wochen nach dem 9. November 1938 auf. Zu Unrecht sind seine weitsichtigen, teils bissig ironischen Schriften fast in Vergessenheit geraten. Er beschrieb und analysierte was er sah, er verstand seine Quellen und sah den Massenmord durch Giftgas an den Juden voraus, bevor er begonnen hatte. Heidens zeitgenössischer Bericht Eine Nacht im November 1938 erschien bereits 1939 auf Englisch, Schwedisch und Französisch – auf Deutsch jedoch erst 2013.

Es liest Sven Zinkan. Am Klavier Virginia Breitenstein.


Karten sind an der Theaterkasse vor Ort, unter 03693 451-222 und 03693 451-137 sowie www.meininger-staatstheater.de erhältlich.

Titelbild: Berlin – Novemberrevolution. Foto: Slg. Bundesarchiv
Text: MST, Ulrike Scherzer

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