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Ein Kelly kommt selten allein
Veröffentlicht von Interview mit Angelo Kelly, der im Dezember mit seiner Familie im CCS gastiert
Suhl. Am 20. Dezember sind Angelo Kelly & Family mit ihrer „Irish Christmas-Tour“ im CCS Suhl zu Gast. Wir hatten Gelegenheit zum Interview mit dem 36-jährigen irischen Musiker, der auch mit der Kelly Family gerade wieder große Erfolge feiert.
Herr Kelly, schon 2007 hatte ich vor einem Puhdys-Konzert in Suhl, bei dem Sie Special Guest waren, ein Interview mit Ihnen. Musikalisch waren Sie damals als Solist unterwegs und privat wohnten Sie mit Ihrer Frau und Ihren drei Kindern nahe Köln. Heute ist alles anders!?
Angelo Kelly: Es hat sich wirklich viel getan in dieser Zeit, die sehr spannend war und viele schöne Veränderungen mit sich brachte. Musik mache ich heute zweigleisig zusammen mit meiner eigenen Familie und auch wieder mit einigen meiner Geschwister in der Kelly Family. Meine Frau und ich, wir sind mittlerweile Eltern von fünf Kindern und wohnen alle zusammen heute in Irland.
Wie kam es, dass Sie nach Irland gezogen sind, wo Sie doch Köln damals von seiner zentralen Lage her sehr schätzten?
Unser Lebensmittelpunkt führte nicht direkt von Köln nach Irland. Von 2010 bis 2013 haben wir in einem Wohnmobil gelebt und sind quer durch Europa gereist. Als wir in Irland Station machten, hatte ich das Gefühl, angekommen zu sein. Meiner Familie gefiel es auch sehr gut und so wurden wir 2013 in Irland sesshaft.
Wohnen Sie dort in der Stadt oder auf dem Lande?
Wir leben auf dem Land, etwa drei Autostunden von Dublin entfernt. Dort ist es sehr ruhig, die Natur ist wunderschön und einige Nachbarn haben wir auch.
Für die „Irish Christmas-Tour“ werden Sie diese Idylle im Dezember wieder für eine gewisse Zeit verlassen. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf die Tour?
Sehr groß. Nach 2015 und 2016 ist es die dritte Irish-Christmas-Tour meiner Familienband, wie ich sie gerne nenne. 2017 waren wir nicht auf Tour. Da war ich mit meinen Geschwistern in Sachen Kelly Family sehr beschäftigt.
Worauf kann sich das Publikum beim Konzert von Angelo Kelly & Family im CCS freuen?
Inspiriert von unserer Heimat Irland, wollen wir den Fans die dortigen Weihnachtstraditionen näherbringen. Eigens dafür interpretieren wir schöne Weihnachtsklassiker, wie Stille Nacht, in irischem Gewand. Weil in Irland zu Weihnachten ausgelassen getanzt und gefeiert wird, singen wir auch viele fröhliche Songs. Dazwischen erklingen schöne Balladen, die nach den fröhlichen Momenten ganz besonders zur Geltung kommen. Begleitet werden wir von exzellenten Musikern der traditionellen Folkszene. Zum Zauber des Abends tragen auch Licht- und Showeffekte sowie herrliche Irlandbilder auf der Leinwand bei.
So wie Ihnen und Ihren Geschwistern liegt also auch Ihren Kindern die Musik im Blut?
Wie wir älteren Kellys haben auch unsere Kinder große Freude am Singen. Es gehört bei uns einfach dazu. Wenn wir uns auf ein Programm vorbereiten, dann passiert das ganz zwanglos. Meine Frau und ich legen viel Wert darauf, dass unsere Kinder auf sehr langsame und natürliche Art an die Bühne herangeführt werden.
Noch ein Wort zur Kelly Family: Hatten Sie ein so grandioses Comeback erwartet?
Nie im Leben. Mit dieser riesengroßen Resonanz der Fans hatte keiner von uns gerechnet, sie hat uns regelrecht überrollt. Wir wollten erst nur ein paar Konzerte geben, um zu sehen, ob die Leute uns wieder hören möchten. Wenig später waren fünfzig Konzerte restlos ausverkauft. Wir sind sehr dankbar, dies noch einmal so erleben zu können.
Vielen Dank für das Gespräch und ein schönes Konzert am 20. Dezember in Suhl. Vielleicht bummeln Sie hier auch mal über’n Weihnachtsmarkt?
Wir werden es versuchen, denn diese Tradition der Weihnachtsmärkte gibt es in Irland nicht.
Interview: Steffi Seidel
