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Thüringer Waldgipfel: Multifunktionalität neu denken

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Nutzeransprüche einerseits und Eigentümerleistungen andererseits müssen zum Schutz der Wälder stetig neu austariert werden

Erfurt (hs). Der am Freitag begonnene Thüringer Waldgipfel in Ilmenau soll ein stärkeres öffentliches Verständnis für den Wald selbst sowie seinen vielfältigen gesellschaftlichen Aufgaben fördern. Multifunktionelle Nutzung ja, Überlastung nein, so der Tenor der „Waldsprecher“, einem Zusammenschluss von rund 35 wald-, forst-, sport- und gesundheitsorientierter Institutionen im Freistaat. Sie suchen deshalb am Freitag sowie diesen Sonntag den Dialog mit der Politik, ebenso wie mit der breiten Öffentlichkeit. „Die vielfältigen Nutzeransprüche einerseits und die oft genug kostenfrei für die Gesellschaft erbrachten Waldeigentümerleistungen andererseits, brauchen einen stetigen politischen Bewertungs- und Abwägungsprozess, um das einzigartige Natur-, Klima- wie auch Wirtschaftssystem Wald nicht überzustrapazieren“, so Forstministerin Birgit Keller. Die Ministerin ist überzeugt, dass in diesem Prozess wichtige Impulse vom Thüringer Waldgipfel 2018 zu erwarten sind. ThüringenForst und Landessportbund Thüringen unterzeichneten gestern eine Kooperationsvereinbarung.

Forst und Sport schließen Kooperationsvereinbarung

Alle Akteure des Thüringer Waldgipfels, dessen Schirmherrschaft Ministerpräsident Bodo Ramelow übernommen hat und der von Forstministerin Birgit Keller, Sportminister Helmut Holter und Gesundheitsministerin Heike Werner unterstützt wird, sind sich einig: Das politische wie öffentliche Verständnis für das „Komplexsystem Wald“ und seinen Leistungen wie auch Gefährdungen muss weiter gestärkt werden. Als zentrales Handlungsfeld soll hierbei der Dialog zwischen Forstwirtschaft, Sport und Öffentlichkeit ausgebaut werden. Wünsche, Chancen und Gefährdungen müssen im Dialog dargelegt und gegenseitig ausverhandelt werden. „Aufgabe der Politik bleibt es weiterhin, diesen Prozess zu unterstützen, indem die Rahmenbedingungen ausreichend gestaltet und die Ergebnisse in konkretes politisches Handeln umgesetzt werden“, so die Ministerin. Die Kooperationsvereinbarung zwischen ThüringenForst und Landessportbund, die heute Nachmittag auf dem Waldgipfel unterzeichnet werden soll, ist genau der richtige Ansatz, um diesen Entwicklungsprozess zu fördern. Darüber hinaus ist darf der stetige gesellschaftliche Dialog nie abreißen, im Gegenteil, dieser ist zu verstärken.

Thüringer Waldgipfel eröffnet die bundesweit anstehenden Deutschen Waldtage

Der Thüringer Waldgipfel ist einer der Beiträge zu den bundesweit vom 13. bis zum 16. September 2018 stattfindenden Deutschen Waldtagen 2018. Veranstaltet vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurde das Motto „Wald bewegt“ ausgegeben. Mit 34 % Waldanteil an der Gesamtfläche des Freistaats, rund 550.000 Hektar Wald, die sich im Eigentum von über 180.000 Waldbesitzern befinden, ist Thüringen eines der großen Waldländer in Deutschland. Das Cluster Forst & Holz ist die viertgrößte Wirtschaftsbranche in Thüringen und sichert über 40.000 Arbeitsplätze, vorwiegend im strukturschwachen ländlichen Raum. Die Existenz dieser Wirtschaftsbranche resultiert aus der Nutzung des nachhaltig und naturnah produzierten Roh-, Bau- und Werkstoffs sowie Energieträgers Holz. Holz gilt als universell verwendbares Produkt, dessen Einsatzgebiete durch stete Forschung in den letzten 20 Jahren eine enorme Ausweitung auch als High-Tech-Produkt erfahren haben.

Titelbild: Rolf Beilschmidt (li.), Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen, und Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand, nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung Forst und Sport anlässlich des Thüringer Waldgipfels 2018 in Ilmenau.
Quelle: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann; Foto: Daniela Tröger

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