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Lesung & Diskussion „Die grüne Lüge“ mit Kathrin Hartmann am 11. September in der Kulturbaustelle Suhl
Suhl. Jeder kennt solche Werbeaussagen, zum Besipiel, dass mit dem Kauf von einem Kasten Bier einer bestimmten Marke man einen Quadratmeter Regenwald retten könne. Es gibt es noch viel mehr an „grünen Versprechen“. Unter anderem darum geht es in der Veranstaltung, die am Dienstag, dem 11. September 2018, mit der Autorin Kathrin Hartmann in der Kulturbaustelle Suhl stattfindet, wie Boris Dittrich vom Suhler Verein kubus e. V. mitteilt.
Grüne Lügen – je absurder sie sind, desto bereitwilliger werden sie geglaubt.
Aus der Zusammenarbeit mit Werner Boote, mit dem zusammen sie das Drehbuch für seinen Film ‚The Green Lie‘ (seit März 2018 in den Kinos) verfasste, in dem sie auch selbst mitwirkt, entstand dieses aufrüttelnde Buch.
Greenwashing, also das Bemühen der Konzerne, ihr schmutziges Kerngeschäft hinter schönen Öko- und Sozialversprechen zu verstecken, ist erfolgreicher denn je. Aber jenseits der grünen Scheinwelt schreitet die Zerstörung rapide fort. Laut dem Global Footprint Network lebt die Weltbevölkerung derzeit so, als hätte sie 1,6 Erden zur Verfügung. Würden alle auf der Welt so konsumieren, wie es Menschen in reichen Ländern wie Deutschland tun, bräuchte es 3,1 Erden, um den ‚Bedarf‘ zu decken. Der Verbrauch pflanzlicher, mineralischer und fossiler Rohstoffe hat sich zwischen 1980 und 2010 von 40 auf 80 Milliarden Tonnen verdoppelt. Die Artenvielfalt nimmt ab, Wälder schwinden, Böden degradieren, Emissionen steigen und der Hunger wächst.
Alle wissen das. Trotzdem hält Greenwashing jedweder Aufklärung stand. Je gebildeter die Zielgruppe, je schädlicher das Produkt ist und je absurder das daran geknüpfte Öko-Versprechen, je offensichtlicher also die grüne Lüge ist, desto eher wird sie geglaubt.
Doch die Menschen wehren sich weltweit gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen. Wie der peruanische Bauer Saúl Luciano Lliuya, der den Energiekonzern RWE vor einem deutschen Gericht verklagt. Kathrin Hartmann, geboren 1972 in Ulm, studierte in Frankfurt/Main Kunstgeschichte, Philosophie und Skandinavistik. Nach einem Volontariat bei der »Frankfurter Rundschau« war sie dort Redakteurin für Nachrichten und Politik. Von 2006 bis 2009 arbeitete sie als Redakteurin bei »Neon«. 2009 erschien bei Blessing ‚Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt.‘, 2012 erregte ihr Buch über die neue Armut – ‚Wir müssen leider draußen bleiben‘ – großes Aufsehen. 2015 folgte ‚Aus kontrolliertem Raubbau‘.
Kathrin Hartmann lebt und arbeitet in München.
Beginn der Lesung mit anschließender Diskussion ist um 19.00 Uhr.