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Fulminantes 1. Halbjahr für Südthüringer Industrie
Suhl. Die Industrie in Südthüringen war im ersten Halbjahr 2018 einmal mehr der Motor der Thüringer Wirtschaft. Das zeigen aktuelle Zahlen der amtlichen Statistik. Träger des Wachstums war die kräftige Auslandsnachfrage. Sorge bereitet allerdings der scharfe Einbruch des Auftragseingangs der deutschen Industrie im Juni 2018. Die Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) erwartet zunehmende Risiken in der zweiten Jahreshälfte.
Der Umsatz der Südthüringer Industrie ist im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,6 Prozent gewachsen. Das Wachstum fiel um 1,7 Prozentpunkte höher aus als in Thüringen insgesamt. Vor allem das Auslandsgeschäft entwickelte sich positiv. Hier konnte sogar eine Umsatzsteigerung um 9,8 Prozent erreicht werden. Auch Thüringen profitierte vor allem von der Auslandsnachfrage, erreichte aber lediglich einen Zuwachs um 5,9 Prozent.
„Getragen von kraftvollen Umsatzzunahmen vor allem von Betrieben aus dem Ilm-Kreis und der Stadt Suhl hat die Südthüringer Industrie ein fulminantes erstes Halbjahr hingelegt. Der kräftige Aufschwung in allen Industriestaaten und nahezu allen wichtigen Schwellenländern hat die Auslandsnachfrage belebt. Im Inland legten zuletzt der Konsum, die Staatsnachfrage und die Investitionen der Unternehmen zu. Auch hier konnte die Südthüringer Wirtschaft vielfach liefern“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Südthüringen.
Sorge vor einer Abkühlung im zweiten Halbjahr bereitet allerdings der kräftige Rückgang des preis, kalender- und saisonbereinigten Auftragseingangs der Industrie. Die Angaben des Statistischen Bundesamts für die deutsche Industrie zeigen für Juni 2018 den Rückgang des Auftragsindex um 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Treibendes Moment war der Rückgang der Aufträge aus dem Nicht-EU-Ausland um 6 Prozentpunkte.
„Das weltwirtschaftliche Klima ist in den letzten Monaten rauer geworden. Bereits seit einem halben Jahr gibt es einen Abwärtstrend der Auslandsaufträge für die deutsche Wirtschaft. Wegen der hohen Kapazitätsauslastung der Betriebe spiegelt sich dies noch nicht in den Umsätzen wider. Setzt sich die Entwicklung der Auslandsaufträge jedoch fort, wird die Konjunktur wieder stärker von der Binnennachfrage abhängig. Wir gehen auf jeden Fall von einer weniger dynamischen Entwicklung im zweiten Halbjahr 2018 aus“, so Dr. Pieterwas.
Hinweis: Grundlage sind monatlich erhobene Daten der amtlichen Statistik für Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten.