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Stadt Suhl erhielt Nachlass zu Suhler Büchsenmacherinnung im 19. Jahrhundert
Suhl. Ein bedeutender Nachlass mit Dokumenten zur Suhler Büchsenmacher- und Schlosserinnung im 19. Jahrhundert wurde jetzt im Suhler Stadtarchiv aufbereitet. Die 85 Akteneinheiten umfassende Sammlung aus der Zeit von 1836 bis 1883 wurde durch den Berliner Bürger Frank-Ulrich Eichhorn Ende 2017 der Stadt Suhl übergeben. Eichhorn hatte die Unterlagen im Nachlass seiner aus Suhl stammenden Tante Ursula Schön entdeckt. Die Dokumente stehen ab sofort interessierten Forschern zur Einsichtnahme im Stadtarchiv zur Verfügung. Zu Details informierte die Stadtverwaltung.
Die dem Stadtarchiv Suhl überlassenen Akten aus dem Nachlass von Ursula Schön umfassen sowohl Innungsinterna, wie Jahresabschlüsse und Einzelaufstellungen der Ausgaben und Einnahmen der Innung über ein oder mehrere Jahre, Belege zu den jeweiligen Jahresrechnungen, (Jahrestagabrechnungen mit Wirten und Lieferanten für Verpflegung während der Feierlichkeiten), Quittungen über erfolgte Geschäfte mit Kunden und Partnern sowie sonstige Zahlungsbestätigungen (Schuldscheine und Mahnungen). Ebenso enthalten sind auch Dokumente zu Büchsenmacher-Lehrlingen, wie Bescheinigungen über vollendete und bestandene Lehrzeit, Betragen, Zahlung der Teilnahmegebühr an der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung, Bewerbungsanschreiben sowie Dokumente zur Waffenherstellung. Ferner gehören zu den Unterlagen Namenslisten der Meister (Valentin Schlegelmilch u. a.) und Verhandlungsprotokolle, weitere Briefe und Korrespondenz.
Die erste Innung der Büchsenmacher, Schlosser, Spohrer und Windenmachern gab es in Suhl schon 1563. Sie ist damit die älteste Innung Suhls. Sie sorgte dafür, dass qualitativ hochwertiger Produkte die Betriebe verließen und kümmerte sich gleichermaßen um die Ausbildung der Lehrlinge und deren berufliche Entwicklung zu Gesellen und Meistern. Die Büchsenmacher- und Schlosser-Innung änderte mehrfach ihren Namen, zuletzt bei einer Neugründung im Jahr 1901. Die übergebenen Unterlagen ergänzen das Wissen zu diesem bedeutenden Handwerk in Suhl um wichtige Details aus der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.