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„Aufforderung zum Tanz“

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Neujahrskonzert der Meininger Hofkapelle am Montag, 1., und Sonntag, 7. Januar, bereits ausverkauft

Meiningen. Das neue Jahr begrüßt die Meininger Hofkapelle mit verschiedenen Tänzen: Unter dem Titel „Aufforderung zum Tanz“ erklingen im Neujahrskonzert am Montag, dem 1., und Sonntag, dem 7. Januar, jeweils um 17.00 Uhr, Werke von Carl Maria von Weber, Maurice Ravel, Johann Strauss, Jean Sibelius, Leonard Bernstein und weiteren im Großen Haus des Meininger Staatstheaters. Am Dirigentenpult ist GMD Philippe Bach zu erleben. Durch das Programm führt Schauspieler Renatus Scheibe. Beide Konzerttermine sind bereits ausverkauft.

Programm:
CARL MARIA VON WEBER (1786–1826)
„Aufforderung zum Tanz” (instr. Hector Berlioz)

OTTORINO RESPIGHI (1879–1936)
Bergamasca aus „Antiche Danze ed Arie”, 2. Suite

MAURICE RAVEL (1875–1937)
Rigaudon aus „Le Tombeau de Couperin”

MANUEL DE FALLA (1876–1946)
„Danza Española” aus „La vida breve“

SÁNDOR VERESS (1907–1992)
„Transsylvanischer Tanz Nr. 4”

ANTONÍN DVOŘÁK (1841–1904)
Polka aus der „Tschechischen Suite”

JOHANN STRAUSS (1825–1899)
„Künstlerleben”, Walzer

– PAUSE –

EDVARD GRIEG (1843–1907)
„Norwegischer Tanz Nr. 2”

JEAN SIBELIUS (1865–1957)
„Valse triste”

PERCY GRAINGER (1882–1961)
„Shepherd’s Hey” (Stokowski-Version)

LEONARD BERNSTEIN (1918–1990)
„Three Dance Episodes” from „On the Town”

IGOR STRAWINSKY (1882–1971)
„Danse russe” aus „Pétrouchka”

ARAM CHATSCHATURJAN (1903–1978)
„Säbeltanz”

ALEXANDER BORODIN (1833–1887)
„Polowetzer Tänze”

Zu den Werken:
Hector Berlioz orchestrierte Carl Maria von Webers ursprünglich für Klavier solo komponiertes Rondo „Aufforderung zum Tanz” von 1819. Den Auftrag hatte die Pariser Oper gegeben für eine Balletteinlage nach Webers Oper „Der Freischütz”, mit der das Rondo lange Zeit verbunden war. Es erzählt die Geschichte eines Paares auf einem Ball, bei dem ein Mann eine Dame zum Tanz bittet, die beiden ein paar Runden drehen und sich wieder höflich voneinander trennen.

Ottorino Respighis zweite Suite der „Antiche danze ed arie per liute“ (Alte Tänze und Weisen für Laute), eine Bearbeitung von Lautenstücken aus dem 16. und 17. Jahrhundert für Orchester, erschien 1923. Die Bergamasca, ein geradtaktiger, schneller, bäuerlicher Tanz, dessen Bezeichnung auf die oberitalienische Stadt Bergamo zurückgeht, stammt ursprünglich von Bernardo Gianoncelli, einem der letzten italienischen Komponisten für Barocklaute.

Maurice Ravels „Le Tombeau de Couperin“ (Das Grabmal Couperins) ist ursprünglich ein Klavierstück in sechs Sätzen, komponiert zwischen 1914 und 1917. Die einzelnen Sätze sind jeweils einem im Ersten Weltkrieg gefallenen Kriegskameraden Ravels gewidmet. Der Titel und die barocken und teilweise höfischen Tanzformen beziehen sich auf den französischen Komponisten François Couperin. Mit zeitgemäßer Harmonik und impressionistischen Klangfarben ist die Tanzsuite, trotz der nachträglich eingefügten Erinnerungen an gefallene Kriegskameraden, keine reine Trauermusik. Der vierte Satz ist ein Rigaudon, ein altfranzösischer Hof- und Gesellschaftstanz, den Ravel seinen 1914 gefallenen Jugendfreunden Pascal und Pierre Gaudin widmete.

„La vida breve“ (Das kurze Leben), aus der „Danza Espagnola“ entnommen ist, gilt als „spanischste aller Opern“. Manuel de Falla komponierte das lyrische Drama 1904, uraufgeführt wurde es jedoch erst 1913 in französischer Sprache in Nizza, die spanische Erstaufführung folgte ein Jahr später.

Sándor Veress, geboren im ungarisch-sprechenden Transsylvanien, das heute zu Rumänien gehört, studierte an der Budapester Hochschule bei Béla Bartók und Zoltán Kodály. Wie seine Lehrer war er fasziniert von der Volksmusik seines Landes und unternahm selbst Forschungsreisen ins Grenzland. Er entwickelte eine zwar in der ungarischen Musik verwurzelte, aber doch übernationale, dazu sehr autonome Sprache. Die vier „Transsylvanischen Tänze“ zeigen beispielhaft den Übergang von der Volksmusikbearbeitung zum eigengewichtigen Werk.

In der fünfsätzigen Suite op. 39, die vielen auch als „Böhmische Suite“ geläufig ist, ließ sich Antonín Dvořák, der tief im Tschechischen verwurzelt war, von Volkstänzen seiner Heimat anregen. Der zweite Satz der „Tschechischen Suite“ ist eine dreiteilige Polka. Mit der Tempobezeichnung ‚Allegretto grazioso‘ veredelte der Komponist hier die Tanzmusik seiner Jugend.

Komponiert 1867, konnte Johann Strauss’ Walzer „Künstlerleben“ der getrübten Stimmung in Wien aufgrund der österreichischen Niederlage gegen Preußen entgegenwirken. Heute gehört er zum Neujahrskonzert wie das Feuerwerk zur Silvesternacht, denn was gibt es Besseres, als beschwingt und voller Freude das neue Jahr zu begehen?

Edvard Grieg komponierte die „Norwegischen Tänze“ 1881 für Klavier zu vier Händen. Meistens sind die Tänze jedoch in der Instrumentierung des tschechischen Dirigenten, Komponisten und Bratschisten Hans Sitt aus dem Jahr 1891 zu hören. Der zweite Tanz in A-Dur mit seinem eingängigen Anfangsthema zählt zu den beliebtesten Werken Griegs.

Jean Sibelius schrieb die Bühnenmusik zu Arvid Järnefelts Drama „Kuolema“ und bearbeitete zwei Jahre nach der Uraufführung drei Stücke daraus neu. Eines der Stücke ist „Valse triste“ (Der traurige Walzer) – eines der bekanntesten Werke des finnischen Komponisten.

Percy Grainger, geboren 1882 in Australien als Sohn britischer Eltern, war ein kosmopolitischer Musiker, der neben vielen anderen Tätigkeiten Volkslieder sammelte. „Shepherd’s Hey“ ist eines der bekanntesten und meistgespielten seiner British Folk Music Settings. Es geht zurück auf den englischen Morris Dance des 15. und 16. Jahrhunderts, der – dank der Volksmusikforschung – ab 1899 ein Revival erlebte.

„On the Town”, das erste Musical von Leonard Bernstein, stammt aus dem Jahr 1944 und ist heute überwiegend unter dem Titel „New York, New York” bekannt. Einige Monate nach der erfolgreichen Uraufführung extrahierte Bernstein die „Three Dance Episodes“ als Konzertstücke. Die Episoden heißen „The Great Lover“, „Lonely Town“ und „Times Square“.

Igor Strawinskys Ballett „Pétrouchka”, dessen Handlung 1830 auf einem Jahrmarkt in St. Petersburg spielt, wurde 1911 mit den Ballets Russes in Paris uraufgeführt. Mehrfach überarbeitete der Komponist das Werk, es erschienen Fassungen für Klavier zu vier Händen, für Klavier solo, Orchestersuiten und mehrere Transkriptionen, darunter „Danse russe” im Jahr 1932.

Aram Chatschaturjans Ballett „Gayaneh” ist wenig bekannt, ganz im Gegensatz zum „Säbeltanz”, der in der Populärkultur häufig Verwendung findet. Komponiert als Tanz der Kurden wird er im Ballett beim Fest zur Wiedererrichtung des durch den feindlichen Anschlag zerstörten Baumwollspeichers getanzt.

Alexander Borodins durch Orientalismen geprägte „Polowetzer Tänze“ sind ursprünglich vier Tänze aus der Oper „Fürst Igor“, in der sie mit Chor ausgeführt werden; daneben existiert auch eine Orchesterbearbeitung – sowohl für die konzertante Aufführung als auch für das gleichnamige Ballett.

Quelle: Staatstheater Meiningen

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