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20. Innovationspreis des Freistaates Thüringen 2017 verliehen
Fünf Spitzenentwicklungen und ein Unternehmer mit dem wichtigsten Thüringer Wirtschaftspreis ausgezeichnet – drei davon aus dem Henneberger Land (‚Südthüringen‘)
Erfurt (lr). Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat heute in Weimar gemeinsam mit der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), dem TÜV Thüringen und der Ernst-Abbe-Stiftung den „XX. Innovationspreis Thüringen 2017“ verliehen. Von den 70 Bewerbern wurden fünf Spitzenentwicklungen und ein Unternehmer ausgezeichnet. Das Thüringer Wirtschaftsministerium stellt das Preisgeld in Höhe von insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. Fotos unter: https://media.stift-thueringen.de/index.php/s/m3sr2XzDcrI3PH8
„Die Preisträger mit ihren Lösungen und die Vielfalt der eingereichten Beiträge sind auch in diesem Jahr wieder beeindruckend“, lobte Tiefensee. „Sie zeigen zur Jubiläumsveranstaltung einmal mehr, wie Thüringer Unternehmen durch clevere Weiterentwicklung von Produkten ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern. Um sich dauerhaft im Spitzenfeld zu halten, sind Innovationen durch bahnbrechende Neuentwicklungen oder durch an Kundenbedürfnisse angepasste Weiterentwicklungen überlebenswichtig. Aufgabe der öffentlichen Hand ist es, mit gezielter Förderung in Thüringen das bestmögliche Umfeld für innovative Unternehmen zu schaffen. Offenbar gelingt uns das immer besser.“ Umso mehr freue es ihn, dass manche Preisträger wie etwa die oncgnostics GmbH oder Peter Herwig von der Herwig Bohrtechnik GmbH in diesem Jahr nicht zum ersten Mal dabei sind.
Als eine der bundesweit höchstdotierten Auszeichnungen in diesem Bereich wird der Innovationspreis Thüringen bereits zum 20. Mal vergeben. Ziel ist es, Forschungsexzellenz und Innovationskraft zu Tage zu bringen und zu würdigen, aber auch den Unternehmen eine Art Starthilfe bei der Vermarktung zu geben und sie zur Entwicklung innovativer Produkte zu ermutigen. Der Preis wird in den Kategorien „Tradition & Zukunft“, „Industrie & Material“, „Digitales & Medien“ sowie „Licht & Leben“ vergeben. Mit dem „Sonderpreis für junge Unternehmen“ werden die innovativen Potenziale von Start-up-Unternehmen unterstützt. Bei der Preisvergabe entscheidet die Jury nach Kriterien wie Innovationsgrad, unternehmerische Leistung, Funktionalität, Gebrauchswert und wirtschaftlicher Erfolg. Außerdem müssen die Wettbewerbsbeiträge bereits auf dem Markt eingeführt sein oder in Kürze auf den Markt kommen und Aussicht auf eine erfolgreiche Etablierung haben. Weitere Voraussetzung ist, dass die vorgestellte Innovation überwiegend in Thüringen entwickelt und gefertigt wurde.
Die Regionale Innovationsstrategie des Landes Thüringen unterstützt gezielt Akteure aus Unternehmen und Forschung bei ihren innovativen Projekten. Bis 2020 stellt das Land dafür mehr als 200 Millionen Euro aus Landesmitteln sowie dem EFRE-Strukturfonds zur Verfügung.
Die Preisträger des Thüringer Innovationspreises 2017 sind:
Kategorie „TRADITION & ZUKUNFT“ (dotiert mit 20.000,00 €):
Für die WWS Keramik GmbH aus Neuhaus-Schierschnitz für den Keramik-Grillrost KERAKING®. Der Hersteller elektrokeramischer Artikel für unterschiedlichste Industriezwecke steigt durch einen einfallsreichen Dreh mit dem KERAKING®-Grillrost in einen völlig neuen Markt ein. Der Rost besteht aus glasierten, kratz- und schnittbeständigen Keramikgrillstäben, die die Hitze schnell und gleichmäßig weiterleiten. Dank der beschichteten Oberfläche klebt das Grillgut nicht an und es gibt weder Rostrückstände auf dem Grillgut noch einen metallischen Beigeschmack. Nach dem Grillen lassen sich die Stäbe einfach per Hand oder in der Spülmaschine reinigen. Geht einer der Stäbe kaputt, kann dieser problemlos ersetzt werden.
Kategorie „INDUSTRIE & MATERIAL“ (dotiert mit 20.000,00 €):
Für die Automotive Lighting Brotterode GmbH für ein Laser-Fernlicht. Laserlicht eröffnet in der Kfz-Beleuchtungstechnik neue Horizonte für Scheinwerfer – sowohl für das Design und die Performance als auch für bessere Sicht und höhere Verkehrssicherheit. Die Automotive Lighting Brotterode GmbH hat in Kooperation mit dem Lichthersteller Osram als weltweit erster Automobilzulieferer einen kombinierten Laser-LED-Scheinwerfer entwickelt und in Serie gebracht. Zwei Lichtquellen (Laser- und LED-Licht) werden miteinander kombiniert. Dabei wird blaue Laserstrahlung in weißes Scheinwerferlicht umgewandelt. Für Autos sind damit vollkommen neue Leucht-Reichweiten von bis zu 600 Metern möglich – doppelt so weit wie bei herkömmlichen LED-Scheinwerfern.
Kategorie „DIGITALES & MEDIEN“ (dotiert mit 20.000,00 €):
Für die PAKETIN GmbH aus Jena für die Warenübergabe in Mehrfamilienhäusern durch dynamische Mehrfachnutzung von Zustellfächern. Im Onlinehandel gilt die „letzte Meile“, also das letzte Wegstück beim Transport der Ware durch Paketdienstleister zur Haustür des Kunden, als erheblicher Kostenfaktor. Die PAKETIN GmbH aus Jena, ein noch junges Start-up der Logistikbranche, will mit einer Warenübergabelösung ein neues Zeitalter im Zustellbetrieb einläuten. Herzstück des PAKETIN-Systems ist eine platzsparende Paketkastenanlage. Damit können Mehrfamilienhäuser und ganze Wohnblocks mit nur wenigen Fächern zeitgleich und mehrmalig voll belegt werden. Die Fächer lassen sich bequem per App öffnen. Lieferanten können Pakete zu fast 100 Prozent bei der ersten Anfahrt aushändigen und das Volumen jedes Faches wird rund um die Uhr effektiv ausgenutzt.
Kategorie „LICHT & LEBEN“ (dotiert mit 20.000,00 €):
Für die oncgnostics GmbH aus Jena für den Krebsvorsorgetest GynTect 2.0. Gebärmutterhalskrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung weltweit. Da sie sich sehr langsam entwickelt, bietet Früherkennung gute Heilungschancen. Dabei geht es darum, die Erkrankung möglichst genau, also mit hoher Sensitivität und Spezifikation, zu erkennen. Hier greift die Neuheit des Jenaer Biotechnologie-unternehmens oncgnostics GmbH – der GynTect 2.0-Test. In nur fünf Stunden lässt sich auf Basis eines Abstrichs in einem Fachlabor einfach und zuverlässig nachweisen, ob eine mit krebsauslösenden HPV-Viren infizierte Frau eine Erkrankung hat oder Vorstufen vorliegen. Der Test weist molekularbiologische Marker objektiver nach. Das trägt zu einer sicheren Diagnose bei und vermeidet unnötige Fehlbehandlungen.
SONDERPREIS FÜR JUNGE UNTERNEHMEN (dotiert mit 20.000,00 €):
Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit. Neben dem Blutdruck im Oberarm, der üblicherweise in Arztpraxen und durch Selbstmessungen erfasst wird, ist der zentrale Blutdruck in der Hauptschlagader sehr viel aussagekräftiger. Um den Blutdruck in der Aorta messen zu können, führt man derzeit noch einen Katheter bis vor das Herz – eine belastende Untersuchung. Die Gründer der Redwave Medical GmbH aus Jena haben einen Algorithmus zur schnellen und kostengünstigen Ermittlung des zentralen Blutdrucks unter Alltagsbedingungen ermittelt. Das Team des 2017 gegründeten Start-ups mit drei Mitarbeitern arbeitet seit zwei Jahren an dem Projekt. Die Jungunternehmer verfügen über breites Know-how in der Medizintechnik, Biosignalanalyse und Kardiologie. Die erste Finanzierungsrunde hat das Unternehmen erfolgreich beendet.
Mit dem „ERNST-ABBE-PREIS FÜR INNOVATIVES UNTERNEHMERTUM“ wurde Peter Herwig, Geschäftsführer der Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH für seine Verdienste um den Wissenschafts- und Technologiestandort Thüringen geehrt. Die Familie Herwig produziert bereits in der siebten Generation Werkzeuge und Kleineisenwaren. Peter Herwig gründete 1994 die Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH und ist Inhaber und Mitinhaber von über 30 nationalen sowie internationalen Patenten.
Weitere Informationen unter https://www.innovationspreis-thueringen.de.