Dia-Vortrag von Astrid Haack am Dienstag, 21. 11. 2017, 19:30 Uhr in der Scheune des Bürgerhauses Zella-Mehlis

Zella-Mehlis. Wie die Tourist Information Zella-Mehlis in einer Mitteilung informiert, wird am Dienstag, dem 21. November 2017, Astrid Haack einen Dia-Vortrag um 19.30 Uhr in der Scheune des Bürgerhauses Zella-Mehlis halten. Titel: „Kamtschatka – im Reich der Bären und Vulkane“.

„Eine Reise nach Kamtschatka ist ein ganz besonderes Abenteuer. Zu Beginn wurde ich oft gefragt: Wo liegt denn dieses Kamtschatka? Dann sagte ich: Wenn du dir Russland vorstellst, so am Ende des Landes, ganz weit im Osten, am Ende der Welt, dann ist da oben so eine Halbinsel, ein Apostroph – das ist Kamtschatka. Die in den Achtzigern Aufgewachsenen sagen, na klar, kenne ich vom „Risiko“ Spiel – nur von Kamtschatka aus kannst du den USA den Krieg erklären. Und das sahen die Sowjets genauso. Bis 1990 war es ein militärisches Sperrgebiet und auch heute noch kann man nicht überall hin.
Immer noch ist es sehr fern, größer als Deutschland, mit seinen 320 000 Leuten, die mehrheitlich in der Hauptstadt leben. Alles andere ist meist unbewohnt.

Bereits der junge Zöllner in Moskau lächelte bedauernswert, als ich ihm seine Frage beantwortete: Ich fliege nach Kamtschatka.

Nach einem Non-Stop-Flug von 9 Stunden lande ich in Petropawlowsk-Kamschatski. Bereits aus der Luft schaue ich auf die Giganten Kamtschatkas. Der Anblick der höchsten aktiven Vulkane Eurasiens wäre allein die Reise wert.

Unser Kamas – ein geländegängiger LKW- bringt uns in den Norden hinauf. In das Gebiet um den Tolbachik. Ziel unserer abenteuerlichen Tour sind Wanderungen in die Umgebung und zum Kraterrand des Tolbachik, einen 3682 m hohen Vulkan, der hier mit seinen Nebenkratern und Lavaströmen eine Landschaft von einzigartiger Wildheit geschaffen hat. Inmitten des wohl größten vulkanischen Gebietes Kamtschatkas errichten wir für 3 Nächte unser Basislager. Einer Mondlandschaft gleich, reiht sich hier ein Vulkankegel an den anderen.

Später steigen wir auf Schlauchboote um und lassen uns 70 km die Bystraja hinab treiben. Im glasklaren Wasser angeln wir unzählige Lachse und Forellen. Und ab und zu staunen die Bären nicht schlecht, dass da so ein paar verrückte Touris vorbei treiben und ihre Ruhe stören. Unsere Camps erbauen wir draußen in der Wildnis, wobei unsere russischen Begleiter zuerst nach Bären Ausschau halten. Am abendlichen Lagerfeuer lassen wir uns dann ausgiebig unsere Lachse schmecken.

Mit unserem Kamas fahren wir durch das Paratunka-Tal mit seinen ausgedehnten Steinbirkenwäldern bis hoch in die große Caldera des Vulkans Goreli. Hier oben in der Tundra errichten wir für mehrere Tage unser Camp. Durch eine enge Öffnung geht es in den Krater des Mutnovski. Es ist ein überwältigendes Naturschauspiel, wenn vom Schwefel in leuchtendes Gelb gefärbte Fumarolen zwischen Schnee und Eis mächtige Säulen heißer Gase in die Atmosphäre blasen und dazwischen Tümpel mit Säure brodeln. Nur wenige hundert Meter weiter blicken wir in die gewaltige Öffnung des aktiven Kraters mit bis zu 500 Grad heißen Gasen.

Der Goreli mit seinen türkisblauen und brodelnden Säureseen im Krater ist ein weiterer Zeuge aktiven Vulkanismus. Der Anblick dieses Naturschauspiels und der weitschweifende Blick über die Vulkanspitzen Südkamtschatkas lassen die Mühen des Aufstiegs vergessen.

Mit dem Hubschrauber geht es an den Kurilensee. Wenn die Lachse vom Ochotskischen Meer in den See ziehen, kommen mit ihnen von den Bergen herab die Bären und warten an den Mündungen der kleineren Flüsse und Bäche auf die heißgeliebten Delikatessen. Die Mütter mit ihren Kleinen ziehen in aller Ruhe an uns vorüber. Beide Parteien werden von den Ranchern voreinander beschützt. Und auch deshalb sind sie ziemlich easy drauf.

Und es ist zu hoffen, dass dies noch lange Zeit so bleibt.“ Astrid Haack

Eintritt: 5,00€
Empfehlung: telefonische Kartenreservierung unter 03682 482840
(Abholung an der Abendkasse bis 19:15 Uhr) oder Kartenvorverkauf in der Tourist-Information Zella-Mehlis, L.-Anschütz-Str. 28, Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-12 Uhr