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ThüringenForst startet Laubholz-Erntesaison 2017/18
Rund 350.000 Festmeter Buchen, Eichen und Eschen werden geerntet. Qualitätsholz erfordert Wintereinschlag
Erfurt (hs). Während die Landwirte in Thüringen die Erntesaison 2017 absehbar abschließen, geht es im Wald jetzt richtig rund: ThüringenForst wird in der aktuell beginnenden Laubholzernte, die bis Ende März des nächsten Jahres andauert, insgesamt rund 350.000 Festmeter Holz, einschlagen. Während Nadelholz, wie Fichte und Kiefer, ganzjährig in Thüringens Wäldern geerntet wird, erfolgt der Einschlag von Laubholz aus Qualitätsgründen nahezu ausschließlich zur „kalten Jahreszeit“. Auch ist die Fällung der dann laubfreien Bäume ungefährlicher. Waldbesucher sollten sich auf diese, seit Menschengenerationen ablaufenden Kreisläufe nachhaltiger Waldwirtschaft einrichten und in dieser Zeit verstärkt mit der Wegenutzung durch Holzerntemaschinen rechnen.
Buche zweitwichtigste Baumart der heimischen Forstwirtschaft
Nach der Fichte ist die Buche die zweitwichtigste Baumart im Freistaat. „Von den rund 350.000 Festmeter geplantem Laubholzeinschlag 2016/2017 sind rund dreiviertel Buche, während Eiche, Esche, Ahorn sowie andere Laubholzarten im Holzeinschlag mengenmäßig eine geringere Rolle spielen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Hauptabnehmer speziell des Buchenstammholzes ist Europas größtes Laubholzsägewerk Pollmeier in Westthüringen. Pollmeier lagert ein Teil der im Winter eingeschlagenen Buchenholzmengen ein, um in den Sommermonaten die Rohstoffversorgung seines Sägewerkes zur Produktion von insbesondere Bau- und Schnittholz für die nationalen wie internationalen Märkte abzusichern.
Wetterwunsch der Grünröcke: Zuerst Frost, dann Schnee
Während die Laubholzernte vorwiegend motormanuell, also händisch durch Forstwirte ausgeführt wird, erfolgt die Rückung des gefällten Holzes aus dem Bestand zur Waldstraße mittels großer Forstmaschinen. Deshalb spielt die Witterung der nächsten Monate für Förster und Waldbesitzer eine entscheidende Rolle. Milde, regenreiche Winter lassen Waldböden weich werden, die schweren Forstmaschinen sinken ein. Aus Bodenschutzgründen wird die Rückung des Laubholzes dann abgebrochen oder es werden teure Ersatzverfahren wie die Seilkran- oder, bei schwächerem Holz, die Pferderückung gewählt.
Aus Qualitätsgründen wird Laubholz stets im Winter geerntet
Aus guten Gründen wird das Laubholz – im Freistaat macht es knapp 40 Prozent des Baumbestandes aus – von Oktober bis Ende April gefällt. Denn in diesem Zeitraum sind die Stämme trockener und damit weniger pilzanfällig als im Sommer, „wenn der Saft drin ist“. Damit ist das Holz hochwertiger und kann mit einem Anteil von 20 bis 25 Prozent als Stammholz an die Säge- und Furnierwerke geliefert werden. Rund Dreiviertel des geernteten, in der Regel schwächeren Holzes, wird hingegen der Laubholzindustrie als Hauptrohstoff zur Verfügung gestellt. Diese produziert hieraus insbesondere Zellstoff und Papier, Textilien, aber auch Furnierplatten oder Paletten. Die wertvollsten Stämme finden schließlich den Weg zur 27. Thüringer Laub- und Nadelholzsubmission in Erfurt-Egstedt, die im Januar 2018 durch die Landesforstanstalt durchgeführt wird. Die „Sahnestückchen“ werden dort einer internationalen Käuferschar zum Kauf angeboten.