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Anzahl älterer Beschäftigter in Thüringen seit 1999 nahezu verdoppelt

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Betriebsrätekonferenz widmete sich dem Thema „Erfolgsfaktor ältere Beschäftigte – Gesund arbeiten bis zur Rente“

Erfurt (lr). Zur 7. Thüringer Betriebs- und Personalrätekonferenz begrüßte die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Heike Werner (DIE LINKE), am Montag in Erfurt zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Konferenz wird vom Arbeits- und Sozialministerium in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften organisiert und durchgeführt.

Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben in Thüringen eine besondere Bedeutung erlangt. Entgegen der demografischen Laufrichtung wächst die Beschäftigung in Thüringen, obwohl die Zahl seiner Einwohner seit Jahren zurückgeht. Zu erklären ist dies mit dem Rekordstand des Anteils der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In Kürze sind 40 Prozent der Erwerbstätigen ältere Arbeitnehmer. Im Vergleich dazu lag diese Quote im Jahr 2000 noch bei 20 Prozent. Fast 300.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind älter als 50 Jahre, im Jahr 2000 waren es etwa 162.000. Dies zeigt den immensen Handlungsbedarf, in der diesjährigen Personal- und Betriebsrätekonferenz über den „Erfolgsfaktor ältere Beschäftigte – Gesund arbeiten bis zur Rente“ zu diskutieren.

Arbeitsministerin Heike Werner sagte während der Veranstaltung: „Immer mehr ältere Menschen stemmen unsere Thüringer Wirtschaft, wir müssen ihnen die Wertschätzung und Unterstützung entgegenbringen, die sie verdienen. Ältere haben viel Erfahrungswissen, sind zumeist engagierte Leistungsträger in den Unternehmen und werden weiterhin gebraucht. Ohne ihr Engagement würde der Wirtschaftsstandort massiv an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Dazu müssen die Unternehmen aber auch etwas tun, um Gesundheit, Arbeitsbedingungen und Weiterbildung der Älteren gezielt zu unterstützen und zu fördern.“

Dr. Sylvia Sänger, Professorin an der Hochschule für Gesundheit Gera, beobachtet bei der älteren Generation eine höhere Widerstandsfähigkeit als dies bei Jüngeren der Fall ist. Diese in der Wissenschaft als Resilienz bezeichnete Eigenschaft bestehe allerdings nur bis zu dem Punkt, an dem altersbedingte Krankheiten häufiger auftreten. Hier können Unternehmen ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer rechtzeitig unterstützen, so Sänger, und ihnen zudem helfen, Kompetenzen zum Erhalt ihrer Gesundheit zu erwerben.

Der „DGB-Index Gute Arbeit 2016“ stellt fest, dass die Thüringerinnen und Thüringer häufiger zur Arbeit gehen, wenn sie sich krank fühlen als der Bundesdurchschnitt. Dies könnte auch einer der Gründe sein, warum nur 50 Prozent der Erwerbstätigen sich vorstellen können, ihre momentane Tätigkeit bis zum Rentenalter ohne Einschränkungen auszuüben.

Der DGB-Index gibt zudem an, dass besonders Unternehmen mit einem Betriebsrat und damit betrieblicher Mitbestimmung mehr als doppelt so häufig gesundheitsfördernde Maßnahmen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) anbieten als solche ohne betriebliche Mitbestimmung.

„Die Gesundheit im Arbeitsalltag gehört zum Verantwortungsbereich von Unternehmen. Durch mehr Mitbestimmung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können gesundheitsfördernde Maßnahmen in gemeinsamer Abstimmung im Unternehmen eingerichtet und verbessert werden“, so Ministerin Heike Werner weiter.

Der stellvertretende Bezirksvorsitzende des DGB Bezirks Hessen – Thüringen, Sandro Witt, unterstrich die Forderung nach einer Verbesserung der Tarifbindung, die in Thüringen bei 22 Prozent der Unternehmen liegt.  Neben einem vergabespezifischen Mindestlohn müsse über das novellierte Gesetz auch Unternehmen Einhalt geboten werden, die Tarifverträge aushebeln. Unternehmen dürfen nicht mehr ungestraft tarifliche Bestimmungen umgehen und sich dadurch Vorteile zulasten anderer Unternehmerinnen und Unternehmer bzw. der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verschaffen. Wer bei Vergabe betrügt, soll hart sanktioniert und für 5 Jahre von öffentlichen Vergaben ausgeschlossen werden. Das schafft Ordnung am Arbeitsmarkt.

„Betriebliche Gesundheitspolitik ist eine wichtige Aufgabe von heute und für die Zukunft. Wo Unternehmen sie nicht oder nicht ausreichend leisten, müssen Politik, Gewerkschaften aber vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dies in ihrem Recht auf Mitbestimmung zum Ausdruck bringen. In diesem Sinne möchte ich auf die bevorstehende Betriebs- und Personalrätewahl 2018 aufmerksam machen und dazu aufrufen, dies zu nutzen“, sagte die Ministerin, die sich zudem für eine Verbesserung der Tarifbindung aussprach. „Die Sozialpartnerschaft in Deutschland und die betriebliche Mitbestimmung hat sich bewährt und ist auch ein Erfolgsfaktor für die Unternehmen“, so Werner.

An der Konferenz haben sich rund 220 Personen aus über 100 Unternehmen beteiligt. Dies bestätigt das stetig wachsende Interesse und den Bedarf an einer solchen Veranstaltung.

Quelle: TMASGFF

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