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Zehn Jahre hydrologischer Messnetzbetrieb bei der Thüringer Landgesellschaft

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Über 460 ehrenamtliche Pegelbeobachter an Flüssen, Talsperren und Grundwasser-Messstellen im Freistaat

Erfurt (lr). Beim Festakt zum 10-jährigen Bestehen des hydrologischen Messnetzbetriebes bei der Thüringer Landgesellschaft hat Umweltministerin Anja Siegesmund heute elf ehrenamtliche Pegelbeobachter ausgezeichnet. Sie nahmen stellvertretend für 462 Pegelbeobachter im Freistaat den Dank der Ministerin für ihr ehrenamtliches Engagement entgegen.

„Die Pegelbeobachter leisten einen enormen Beitrag zum Schutz von Mensch und Natur. Ihre Arbeit ist Basis für wichtige Entscheidungen im Hochwasserschutz und der Trinkwasserversorgung. Dafür gilt Ihnen mein herzlicher Dank“, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund heute in Oldisleben an der Unstrut.

Seit 2007 betreut die Thüringer Landgesellschaft (ThLG) im Auftrag des Freistaats den hydrologischen Messnetzbetrieb im Land. 20 Mitarbeiter an den Stützpunkten in Erfurt, Sondershausen, Meiningen und Neustadt/Orla koordinieren die Instandhaltung und Wartung der Messstellen und unterstützen die Pegelbeobachter.

Die erhobenen Daten sind Grundlage für den Hochwasserschutz und den gewässerkundlichen Landesdienst. Genutzt  werden sie u.a. für die Steuerung von Talsperren, die Planung von Brückenbauwerken oder die Raumordnung und Landesplanung. Über den Internetauftritt der Hochwassernachrichtenzentrale sind die Daten für alle Bürgerinnen und Bürger online einsehbar.

Neben den 53 vernetzten Hochwassermeldepegeln gibt es nur wenige Messstationen im Land, die ihre  Daten automatisch in die Meldezentrale übertragen. Den Großteil der „Datenübertragung“ übernehmen landesweit die ehrenamtlichen Beobachter. Sie überwachen über 160 Pegel an Flüssen und Talsperren sowie über 800 Grundwasser-Messstellen.

Der Jüngste ist Benjamin Chemnitz, der 2013 im Alter von 14 Jahren als Pegelbeobachter begann. Für den Abschluss der Beobachtervereinbarung zum Pegel Gehren/Wohlrose mussten seine Eltern die Unterschrift leisten. Deutlich mehr Erfahrung kann der dienstälteste Pegelbeobachter vorweisen. Auch mit 90 Jahren lässt sich Eberhard Schäfer aus Ilfeld den wöchentlichen Gang zur Ilgenborn-Quelle in Ilfeld nicht nehmen. Er betreut seit dem 11. Januar 1953, seit 64 Jahren, die Messstelle und führt damit eine Familientradition fort. Bereits sein Vater und Großvater waren der örtlichen Wasserversorgung eng verbunden.

Die Arbeit der Pegelbeobachter sichert die hohe Qualität und Quantität der Daten sowie die lückenlose Fortschreibung der langjährigen Datenreihen. Die Messungen und Kontrollen an den Pegeln der Fließgewässer erfolgt in der Regel wöchentlich.

Hintergrund

Betreiber des Oberflächenwassermessnetzes der Pegel an Gewässern I. und II. Ordnung sowie des Landesmessnetzes „Grundwasserstände und Quellschüttung“ ist die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie.

Im Jahr 2007 wurde die Betreuung des hydrometrischen Messnetzbetriebes der ThLG übertragen. Im Verlauf der letzten 10 Jahre wurde durch die ThLG u. a. in die Erweiterung und Modernisierung der messtechnischen Ausrüstung sowie in die Beschaffung von vier Messfahrzeugen umfassend investiert.

Quelle: TMUEN

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