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Blick ins Programm des Meininger Theater
Am Staatstheater Meiningen werden Oper, Operette, Musical, Schauspiel, Konzert, Ballett und Junges Staatstheater dargeboten. Zusätzlich haben wir zahlreiche teils spartenübergreifende Sonderveranstaltungen im Programm. Erlauben Sie mir heute, Ihnen einen kleinen, versuchsweise kurzen Blick, in unsere laufende Spielzeit zu geben. Es wäre schön, Sie zu der ein oder anderen Veranstaltung als unseren Gast begrüßen zu dürfen!
MUSIKTHEATER
Mit Korngolds »Die tote Stadt« (Premiere 16.9.22) ist erstmals ein Klassiker des 20. Jahrhunderts im Meininger Traditionshaus zu sehen, der vom Team um Jochen Biganzoli auf seine Tauglichkeit im 21. Jahrhundert befragt und als packender Thriller auf die Bühne gebracht wurde. Brigitte Fassbaender, die nach weltweiter Gesangskarriere eine erfolgreiche Regielaufbahn begann, kommt zum dritten Mal als Regisseurin in die Theaterstadt und inszeniert den »Barbier von Sevilla« (Premiere 21.10.2022). Im Februar 2023 erleben wir endlich die lang erwartete komplette szenische Uraufführung (!) von Bizets großer Oper »Ivan IV« (Premiere 24.2.2023). Hinrich Horstkotte wird dann abermals unter Beweis stellen, dass ihm als Regisseur und Ausstatter beeindruckende Gesamtkunstwerke gelingen. Große Oper verspricht auch die »Salome« (Premiere 16.06.2023) von Richard Strauss, dem ehemaligen Dirigenten der Meininger Hofkapelle – inszeniert von einer der vielversprechendsten jungen Regisseurinnen im Musiktheater – Verena Stoiber. Komplettiert wird der Spielplan mit dem Musical »Der Graf von Monte Christo« (Premiere 2.12.2022), das auch als Silvestervorstellung zu erleben sein wird. Nicht zu vergessen, die szenische Produktion von Händels Ausnahmewerk »Messias« (Premiere 21.4.2023). Dabei steht die Frage nach der Bedeutung von Religion im Hier und Heute im Zentrum dieser zeitgenössischen Interpretation des Oratoriums in der Regie von Johannes Pölzgutter.
Freuen Sie sich auf höchste musikalische Qualität der Meininger Hofkapelle und ein beeindruckendes Sänger-Ensemble!
SCHAUSPIEL:
Das Theater als utopischer Ort, als Raum für anarchische Spielfreude und gemeinsames Erleben ist in Zeiten von Krisen wichtiger denn je. Schon Schiller, der nicht nur Dichter, sondern auch Arzt war, sprach von der heilenden Kraft des »Mitfieberns« im Theater. Lassen Sie sich vom Meininger Ensemble mitreißen und begeistern von ungewöhnlichen Geschichten, aufregenden Gedanken, von ganz großen Gefühlen, von Schönheit, Poesie und kunstvoller Sprache, von intelligenter Unterhaltung und nicht zuletzt von kritischen Auseinandersetzungen mit unserer komplexen Gegenwart. Mit zwei Uraufführungen wagen wir uns an hochaktuelle Fragen unserer Gesellschaft: Christoph Heins jüngster Roman »Guldenberg« (Premiere 26.11.2022) blickt in die Abgründe einer Kleinstadt im Kontext der schwelenden Fragen um die Asylpolitik und die junge Autorin Maria Milisavljević konfrontiert uns in ihrem Stück »Alte Sorgen« (Premiere 28.01.2023) mit den Verwerfungen im heutigen Pflegesystem. Eine kleine Sensation verspricht die Erstaufführung des Frauenfußballstückes »Ladies Football Club« (Premiere 7.10.2022) des Italieners Stefano Massini zu werden. Doch bei aller Zeitgenossenschaft ist auch in dieser Spielzeit die Auseinandersetzung mit den großen klassischen Stoffen und Autoren ein Schwerpunkt. Heinrich von Kleists »Penthesilea« feiert am 1.4.2023 Premiere in den Kammerspielen. Friedrich Schiller, unser heimlicher Hausautor, ist mit seinem Politthriller »Maria Stuart« (Premiere 20.01.2023) vertreten und auf seine Spuren begeben wir uns beim »Schiller-Walk« durch Meiningen. Mit William Shakespeares »Was ihr wollt« eröffnete das Schauspiel am 24.09.2022 sehr erfolgreich die Spielzeit. In der Regie von Schauspieldirektor Frank Behnke erleben wir die wohl ausgelassenste und zugleich radikalste Komödie des großen Dramatikers und Menschenkenners Shakespeare. Unterhaltsam wird es auch im Frühsommer mit der Komödie »Extrawurst« (Premiere 6.5.2023) des Comedy-Erfolgsduo Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob („Stromberg“). Mit pointensicherem Gespür sorgen die beiden Autoren dafür, dass sowohl eingefleischte Traditionalisten als auch selbsternannte Gutmenschen ihr Fett abkriegen, ohne dass es dabei allzu bierernst zugeht.
KONZERTE:
Die Konzertsaison der Meininger Hofkapelle steht unter dem Motto »Begegnungen«. Wir begegnen vertrauten Komponisten und Werken, welche lange nicht in Meiningen erklungen sind. Internationale Solist bereichern die Konzerte ebenso wie Mitglieder unseres Theaters. Es war uns ein Anliegen, die gesamte Bandbreite musikalischer Stile der Meininger Hofkapelle zu repräsentieren: von der Klassik über die opulent besetzte Romantik bis hin zum Jazz und der Musik unserer Zeit. Wir erleben Dirigenten, welche eine enge Beziehung zu unserem Orchester haben: den langjährigen Generalmusikdirektor Philippe Bach, Chin-Chao Lin und Harish Shankar als ehemalige und amtierende Kapellmeister. Peter Ruzicka tritt nach der Uraufführung seiner Kammersymphonie 2021 in zweifacher Passion an: als Komponist und Dirigent in einem. Zum Abschluss wird Attilio Cremonesi, welcher mit Händels »Amadigi di Gaula« seine musikalischen Spuren in Meiningen hinterlassen hat, unsere Konzertreihe krönen.
BALLETT:
Vielleicht ist es das Geheimnis bekannter Kunstwerke, dass sie vielen Menschen vertraut sind und dennoch immer wieder Neuentdeckungen zulassen. Für Andris Plucis als Choreograph des Landestheaters Eisenach, sind es beglückende Momente, wenn Altbekanntes auf einmal neu erscheint und sich bei der Beschäftigung mit dem vermeintlich Vertrauten, überraschend andere Perspektiven eröffnen. Auf diese Weise werden die Werke vergangener Epochen lebendig und können auch in Zukunft wesentlich bleiben. In diesem Sinne bringen wir in dieser Spielzeit große Werke der Ballett- und Musikgeschichte auf die Meininger Bühne: »Giselle« (Premiere 10.02.2023) von Adolphe Adam als Inbegriff des romantischen Balletts, »Der Nussknacker« (Premiere 28.12.2022) von Peter Tschaikowski als der Weihnachtsklassiker überhaupt und eine tänzerische Interpretation der »Vier Jahreszeiten« (Premiere 23.9.2022) von Antonio Vivaldi im Kombination mit »Fratres« von Arvo Pärt.
JUNGES STAATSTHEATER:
Hinter dem Begriff »Junges Staatstheater« stecken die Sparten Puppentheater, Junges Theater und Junge Musik. In der eigenen Spielstätte »Rautenkranz«, in den Kammerspielen, im Großen Haus und sogar Open Air im Englischen Garten bietet diese jüngste Sparte des Staatstheaters ein höchst abwechslungsreiches und attraktives Programm für junges Publikum an. Auch sind einige Angebote und Produktionen mobil für Schulen, Aulas und Kindergärten buchbar.
Erstmalig werden in der Saison 2022/23 alle drei Sparten des Jungen Staatstheaters gemeinsam eine Inszenierung erarbeiten. »Alice im Wunderland« (Premiere 2.3.2023) verspricht ein verrücktes und schillerndes Bühnenspektakel zu werden. Mit »Alfons Zitterbacke« (Premiere 2.10.2022) bringen wir Gerhard Holtz-Baumerts berühmtes Kinderbuch auf die Bühne, das einen der bekanntesten und ideenreichsten Lausbuben unserer Zeit portraitiert. Zur Weihnachtszeit verzaubern wir mit den Familienstücken »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« (ab 5.11.2022) und »Der Wolf und die sieben Geißlein« (Premiere am 6.12.2022). Bereits im Herbst widmet sich das Puppentheater mit »Der Junge, der einen Wald pflanzte« (Premiere 13.10.2022) dem Thema Nachhaltigkeit. Die Junge Musik lässt am 29.3.2022 »Jazz und Sax« im Jugendkonzert aufeinandertreffen und das Junge Theater thematisiert mit »Wutschweiger« (Premiere 10.1.2023) die Kinderarmut – um nur eine kleine Auswahl der vielen Premieren im Jungen Staatstheater zu nennen.
DIE SCHANZE ROCKT:
Skisprung, Sommer und Konzert – eine nur scheinbar gewagte Kombination, die am 1.7.2023 in Oberhof auf der Schanze im Kanzlersgrund zur Aufführung kommt! Dann heißt es dort, in Kooperation mit dem Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum, „Die Schanze rockt!“. Auf einer der größten Sprungschanzen der Welt, nur 35 Kilometer von Meiningen entfernt, treffen im Sommer 2023 Klassik, Pop, DJs und Skisprung aufeinander. »Die Schanze rockt« ist ein ungewöhnliches, aber umso spannenderes Aufeinandertreffen von Sport und Kultur, das ganz neue Perspektiven eröffnet. Die Schanzenanlage im Kanzlersgrund wird von internationalen Skisprung-Nationalmannschaften ganzjährig genutzt – auch dann, wenn die Hofkapelle dort mit Popstars musiziert! Kultur trifft auf Sport und hebt ab.
SOMMERFEST:
Schon längst gehört das „Sommerfest“ zur guten Tradition. Am 15.07.23 laden wir in den Englischen Garten zum Highlight der Saison. Altbewährt und doch anders. Denn unter dem diesjährigen Motto „Saturday Night Fever“ verwandelt sich der Englische Garten mit bis zu 7 Bühnen in den rauen Charme der 80er Jahre eines tanzenden John Travolta. Geplant sind Tanz-, Disco- und Partyflair, Strand- und Cocktail-Bars in „Puerto Rico“, Licht- und Leinwandinstallationen… mit Floß zur Insel und Tanzen unterm Sternenhimmel. Bekannte Bands und DJs, Künstler, Schauspieler, Walking Acts, Flashmob, Latino-Rock; dieser Abend steckt voller Superlative und verspricht einen krönenden Saisonabschluss!