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DIN A4: Ein genormtes Holzprodukt wird 100 Jahre
1922 veröffentlichte das Deutsche Institut für Normung eine vereinheitlichte Papiernorm. Darunter das DIN A4-Format. Ein Standard für ein Holzprodukt, das weltweit bis heute Bestand hat und, trotz Digitalisierung, in keinem Büro fehlt
Die Industrialisierung war Ausgangspunkt für das Bestreben nach staatenübergreifender Normung. So auch für das Holzprodukt Papier, das mit der 1922 eingeführten DIN-Norm 476 und dem Bogenmaß 21,0 x 29,7 cm, kurz DIN A4, ein weltweiter Erfolg wurde. Kaum ein Jahr später übernahm die Deutsche Reichsbahn diese Norm in ihrer Verwaltung. Heute ist die papierbehaftete Arbeitswelt und ihre Artefakte wie Schreibmaschine, Drucker, Kopierer etc. ohne dieses Einheitsformat, jetzt als internationale Norm DIN EN ISO 216 geführt, kaum denkbar. Auch nicht ohne den Papierrohstoff Holz, der diese Entwicklung erst möglich machte.
Das sich ausgerechnet der Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 1909, Wilhelm Ostwald, mit dem Holzzelluloseprodukt Papier intensiv beschäftigte, überrascht dabei. Oswald wollte den bis dato bekannten wissenschaftlichen Kenntnisstand katalogisieren und beschäftigte sich mit einem Weltformat für Papier, um platzsparende Bibliotheken aufbauen zu können. „Erfinder“ des DIN-Formats war aber sein Assistent Walter Porstmann, der statt einer einheitlichen Kantenlänge, eine einheitliche Papierfläche von ein Quadratmeter als Ausgangspunkt für Normreihen nahm. So entstanden als dem Format A0 (= ein Quadratmeter) durch mittige Faltungen der Längsseite die Formate A1, A2, A3, A4 bis A10.
„Holz als Rohstoff überrascht immer wieder mit seiner allgegenwärtigen Vielseitigkeit. Gleichermaßen in der Vergangenheit, wie in der Zukunft: Die jüngst etablierte Bioökonomie hat Holz fest im Fokus und wird damit das Erdölzeitalter ablösen“, ist sich Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand, sicher. Und wieder ist Holz der Ausgangspunkt.