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Hitzetage: Wie Waldtiere hohe Temperaturen bewältigen

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Fuchs, Hase & Co. trotzen der Sommerhitze mit pfiffigen Ideen: Erfrischende Waldbäder, Siesta oder das Aufsuchen kühler Höhlen oder Erdbauten sind nur

Nach kurzer Abkühlung kommt die nächsten Tage der Hochsommer zurück. Während sich unsereins dann der Sommerhitze durch Klimaanlage und Schwimmbadbesuch erwehren kann, fragt sich mancher, wie dies eigentlich die Wildtiere im Wald überstehen. Leiden die Tiere in Wald und Flur unter den hochsommerlichen Temperaturen? „Jein“ sagen die Forstexperten der ThüringenForst-AöR, mit 200.000 ha größter Waldbesitzer im Freistaat. Während Pferde, wie der Mensch auch, bei Bewegung in der Hitze kräftig schwitzen, haben Hirsch, Hase & Co. coole Strategien, um mit den höchsten Sommertemperaturen fertig zu werden.

Wildtiere „schwitzen“ nicht oder kaum

Im Gegensatz zu Menschen oder Pferd schwitzen Waldtiere bei der Bewegung nicht oder kaum– viele wilde Gesellen haben wenig oder gar keine Schweißdrüsen. Wie der Haushund oder die Hauskatze hecheln sie und verdampfen dabei Speichel, um den Körper zu kühlen. Feldhasen benutzen als Klimaanlage ihre langen, wenig behaarten Löffel: Bei großer Hitze werden diese intensiv durchblutet und geben so überflüssige Körperwärme ab.

Erfrischendes Nass, angenehmer Wind und kühle Bodenhöhlen gesucht

„Grundsätzlich reduzieren alle Wildtiere im Sommer ihren Bewegungsdrang und nehmen speziell in den heißen Mittagsstunden eine Siesta“ erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Erst in den kühleren Abendstunden wird das Wild wieder aktiver. Wildschwein und Rotwild suchen gerne ein kühlendes Bad in sumpfigen Tümpeln, Rotwild nimmt sogar gern ein Flussbad. Eichhörnchen klettern auf die höchsten Bäume und genießen den Wind in der „luftigsten“ Etage des Waldes. Dachse, Füchse und Kaninchen verstecken sich in ihren unterirdischen, kühlen Bauten. Auch die Vögel finden in schattigen Bäumen Zeit für eine erfrischende Flugpause.

Rehe mit schlechtem Timing: Blattzeit inmitten der größten Sommerhitze

Nur die Rehe nehmen sich kein hitzefrei: Ausgerechnet im Juli und August haben sie Paarungszeit, was speziell für den Rehbock einige strapaziöse Wochen bedeutet. Kein Wunder, dass er kräftig an Gewicht verliert. Waldwanderer und Naturfreunde mit Vierbeiner sollten beim Spaziergang durch den kühlen Forst unbedingt ihren Hund an der Leine führen, um Wildtiere nicht unnötig aus ihrer Siesta zu reißen. Und Waldweiher und –seen dienen nicht nur den Jüngsten in der Wanderfamilie als erfrischend-kühlendes Nass, sondern auch Tieren als willkommene Tränke. Lautes Geschrei ist hier, wie auch im gesamten Wald, fehl am Platz. Sonst geht die Anti-Stress-Strategie einiger Wildtiere nicht auf.

Eine besondere Anti-Hitze-Strategie haben die exotischen Koalas auf der anderen Seite der Erdhalbkugel: Wird es ihnen auf den als Futterpflanze genutzten Eukalyptusbäumen zu warm, steigen sie ab und suchen Akazienbäume auf. Deren Holz ist rund neun Grad kühler als die umgebende Luft. Die Koalas besteigen die Akazien, umarmen die Stämme eng und kühlen sich so ab. Auch ziemlich cool!

Text: Horst Sproßmann; Foto: Andreas Knoll

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