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Der lange Weg nach oben: MDR-Doku über den schwierigen Weg Ostdeutscher an die Spitze

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Drei Jahrzehnte vereintes Deutschland: In den Elite-Positionen sind Ostdeutsche auch in den 2020er Jahren weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Die neue MDR-Dokumentation „Der lange Weg nach oben – Wie es Ostdeutsche in die Elite schaffen“ zeigt, warum es Menschen aus dem Osten heute sogar noch schwerer haben, in den Kreis der „Oberen Zehntausend“ von Wirtschaft, Politik und Verwaltung aufzusteigen. Der Film stellt fünf Führungskräfte vor, denen der Aufstieg gelungen ist – zu sehen am 14. Juni in der ARD Mediathek und am 21. Juni, ab 20.15 Uhr als Extraausgabe des Magazins „Umschau“ im MDR-Fernsehen. Datengrundlage für die Doku ist eine aktuelle Erhebung von MDR und Universität Leipzig.

Eine der prominentesten „Ost-Aufsteigerinnen“ im vereinten Deutschland ist „Grünen“-Politikerin Steffi Lemke. Vor einigen Monaten ist die gelernte LPG-Zootechnikerin aus Dessau und studierte Agrarwissenschaftlerin als Bundesumweltministerin ganz oben angekommen. Das hat auch der 53-jährige Soziologe Professor Steffen Mau geschafft. Der gebürtige Rostocker hat für seine Forschungsarbeit an der Berliner Humboldt-Universität 2021 als erster Soziologe mit dem Leibniz-Preis Deutschlands bedeutendsten Wissenschaftspreis erhalten. Der 1976 in Leipzig geborene Journalist Robert Schneider hat ebenfalls die obersten Stufen der Karriereleiter erklommen. Seit 2016 ist er Chefredakteur des bundesweit erscheinenden Nachrichtenmagazins „Focus“.

Wie Ostdeutsche als Unternehmer erfolgreich ganz oben mitmischen, erzählt auch die Geschichte von Jan Bredack, der 1972 in Salzwedel geboren wurde. Seine 2008 gründete Firma Veganz zählt heute zu den Top 3 der Innovationsunternehmen in Deutschland. Wie man an die Spitze kommt, weiß auch die 1978 in Querfurt geborene Constanze Buchheim genau. Die Absolventin der Handelshochschule Leipzig ist erfolgreiche Headhunterin.

Die Protagonistinnen und Protagonisten, die in der MDR-Doku von Lutz Hofmann porträtiert werden, bleiben dennoch allesamt bislang Ausnahmen. Denn bei den Elite-Positionen in Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Medien sind Ostdeutsche deutlich unterrepräsentiert, wie die dem Film zugrundeliegende Datenerhebung des Mitteldeutschen Rundfunks und der Universität Leipzig zeigt. Die aktuelle Studie, nach 2004 und 2016 bereits die dritte ihrer Art, belegt nach einem Anstieg in den vergangenen Jahren jetzt sogar eine rückläufige Tendenz bei der Besetzung von Top-Positionen mit Ostdeutschen.

Zudem geht aus den Statistiken ein Muster hervor: Der Weg an die Spitze geht fast immer über eine Zwischenstation im Westen. Und: Es gibt mehr ostdeutsche Frauen in den Eliten als Männer. Wer es geschafft hat, habe laut Studie meist die ungeschriebenen Regeln des Westens durchschaut und einen neuen Habitus angenommen.

Text, Fotos: MDR/Lutz Hofmann

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