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Long-COVID – die erschöpfte Gesellschaft

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„Exakt – Die Story“ beschäftigt sich mit Langzeitfolgen von Covid-19 und hat eine betroffene Schülerin ein Jahr lang begleitet – am Mittwoch, 18.05.2022, 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen und in der ARD-Mediathek

Über 20 Million Deutsche haben sich mit Corona infiziert und gelten inzwischen statistisch als genesen. In der Realität aber sind viele von ihnen alles andere als gesund. Das spürt Dr. Arne Drews täglich in seiner Lungenarztpraxis in Grimma. „Seit Oktober 2020 haben wir wirklich Monat für Monat Rekord-Patientenzahlen und die zweithäufigste Diagnose ist dieses Post-COVID geworden. Also Leute, die monatelang noch zu tun haben mit den Folgen der Erkrankung. Long-COVID, das sind verlängerte Krankheitsverläufe bis zu drei Monate.“ Oft sieht der Pneumologe, dass bei seinen Patientinnen und Patienten die Lungenfunktion wieder in Ordnung ist. Doch rund 25 Prozent von ihnen klagen über Gedächtnisstörungen, sind müde und erschöpft.

So geht es auch Marie-Louise Wagner. Die Krankenschwester ist Anfang 30 und infizierte sich schon in der ersten Corona-Welle bei der Arbeit. In den vergangenen zwei Jahren hat sie sich mühsam zurückgekämpft in ihren Beruf, doch vieles fällt schwer und sie schafft nicht annähernd das Pensum wie vor der Erkrankung. Dazu kommt im Moment die Sorge um ihr ungeborenes Kind.

Es sind rund 200 Symptome, die als Langzeitfolgen einer Corona-Infektion aufgelistet werden. Am häufigsten treten Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen und Gedächtnisprobleme auf. Frauen trifft es häufiger als Männer.

Bisher geht man davon aus, dass etwa 10 Prozent der Corona-Infizierten von Long- oder Post-COVID betroffen sind. Das stellt das pandemiegebeutelte Gesundheitssystem vor die nächsten Herausforderungen. 80 Spezial-Ambulanzen gibt es inzwischen deutschlandweit. Vier davon allein an der Universitätsklinik Jena. Eine ist auf Kinder und Jugendliche spezialisiert. Der Kinderkardiologe Dr. Daniel Vilser leitet eine Forschungsstudie, deren Erkenntnisse helfen sollen, spezielle Therapien für junge Patientinnen und Patienten zu entwickeln. Patienten wie beispielsweise Kalea. Die 12jährige erkrankte bereits Ende 2020. Der Verlauf war leicht. Doch 14 Tage später verließen sie die Kräfte. Inzwischen kann das Mädchen nicht mehr laufen, hat das Gefühl, der eigene Akku sei nur zu 20 oder 30 Prozent geladen.

Ein Team von „Exakt – Die Story“ hat sie und ihre Mutter ein Jahr lang begleitet.

Text: MDR; Foto: MDR/Markus Zergiebel

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