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„Große Namen – Große Texte“
Devid Striesow liest Robert Walser – am 18.03. am Staatstheater Meiningen
Ein Hauch von Tragik umweht den Schweizer Schriftsteller Robert Walser. Zeit seines Lebens ist er ein Getriebener. Zunächst will er Schauspieler werden, dann freier Schriftsteller. Er verlässt die Enge Biels, wo er 1878 geboren wird, und zieht zu seinem Bruder, einem erfolgreichen Maler, nach Berlin. Erste literarische Erfolge feiert er neben Gedichten vor allem mit den drei Romanen „Geschwister Tanner“, „Der Gehülfe“ und „Jakob von Gunten“. Doch er kann im umtriebigen Berlin nicht richtig Fuß fassen. 1913 kehrt er zurück nach Biel. Dort lebt er vereinsamt und beinahe verwahrlost in einer Mansarde, bis er 1929 in der Psychiatrie landet. 1933 gibt er das Schreiben vollständig auf, begibt sich in die völlige Anonymität. 1956 stirbt er, bei einem Spaziergang im Schnee.
Zahlreiche Texte aus seiner Mansarden-Zeit, darunter der „Räuber-Roman“, haben sich nur als Manuskript erhalten. 526 Blätter, bedeckt mit mikroskopisch kleinen Bleistiftbuchstaben, so winzig, dass man sie zunächst für eine Geheimschrift hielt. Inzwischen sind sie entziffert und veröffentlicht worden. Walsers Texte sind verspielt, witzig, charmant und oft ironisch gebrochen, es schimmert aber immer wieder eine Abgründigkeit durch, die an Franz Kafka erinnert.
Diesen ungewöhnlichen Dichter zu entdecken, hat sich Schauspiel-Star Devid Striesow zur Aufgabe gemacht. Nicht zuletzt als Saarbrücker „Tatort“-Kommissar Jens Stellbrink ist Devid Striesow einem breiten Fernsehpublikum bekannt geworden. Aber auch auf der Kinoleinwand hat er sich einen Namen machen können, ob als Hape-Kerkeling-Darsteller in „Ich bin dann mal weg“, als Martin Luther („Katharina Luther“) oder im preisgekrönten Berlinale-Beitrag „Yella“. Daneben ist er natürlich auch ein gefragter Bühnendarsteller.
Der gebürtige Rüganer ist nach Stationen am Hamburger Schauspielhaus und am Düsseldorfer Schauspielhaus an den bedeutendsten Theatern im deutschsprachigen Raum zu Gast. Unvergessen ist seine Darstellung der Lady Macbeth in Jürgen Goschs Kult-Inszenierung von Shakespeares „Macbeth“. Nun setzt Striesow seine Popularität für den unbekannten Schriftsteller ein, dessen Tiefe sich oft hinter skurrilem Witz verbirgt.
Mit der Lesung Devid Striesows am 18.03. im Großen Haus des Staatstheaters Meiningen wird die neue Reihe „Große Namen – Große Texte“ eröffnet, bei der Theaterstars sowie bekannte Schauspieler:innen aus Kino und Fernsehen hautnah im Staatstheater zu erleben sein werden. In loser Folge präsentiert das Staatstheater Meiningen besondere Soloprogramme, große Literatur, Lesung, Rezitation oder musikalisch-literarische Streifzüge.
Karten für die Lesung am 18.03. sind über die Internetseite www.staatstheater-meiningen.de sowie telefonisch unter 03693/451-222 oder persönlich über die Theaterkasse im Foyer der Kammerspiele erhältlich. Diese ist Montag von 8 bis 16 Uhr, Dienstag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 12 Uhr geöffnet.