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Weltweit kleinster Herzschrittmacher: Neuste Medizintechnik einmalig in Südthüringen
Herzschrittmacher. Jeder kennt sie: Etwa so groß wie eine Streichholzschachtel werden sie unterhalb des Schlüsselbeins implantiert. Sonden, die von dort ins Herz gebracht werden, überwachen den Herzschlag und helfen ihm, wenn nötig, auf die Sprünge. Normalerweise.
„Seit kurzer Zeit gibt es ein neuartiges System, das für Patientinnen und Patienten mit bradykarden Rhythmusstörungen viel schonender ist. Ein Mini-Herzschrittmacher, der per Kathetertechnik direkt ins Herz implantiert wird. Ganz ohne großen Hautschnitt. Der Schrittmacher ist etwa so groß wie die Kappe eines Fineliners und wiegt mit zwei Gramm so viel, wie eine 1-Cent-Münze. Er ist 90% kleiner als bisherige Schrittmacher“, erklärt Kardiologie-Chefarzt Dr. med. Markus Kemmer.
Die kardiologische Klinik im SRH Zentralklinikum Suhl ist nach der Uniklinik Jena die zweite Klinik im Freistaat, die diese moderne Therapieform anbietet. Seit Mitte Februar kommt der weltweit kleinste Herzschrittmacher im SRH Zentralklinikum Suhl zum Einsatz. Unter Lokalanästhesie wird im Herzkatheterlabor über die Leistenarterie zunächst ein biegsamer Führungsdraht, danach ein dünner Schlauch bis in die rechte Herzkammer vorgeschoben. Durch ihn wird der neue Schrittmacher an seinen Bestimmungsort gebracht. „Die Arterie nutzen wir wie einen U-Bahn-Tunnel, um den winzigen Schrittmacher direkt ins Herz zu bringen. Patienten spüren davon nichts. Unsere Blutgefäße sind von innen unempfindlich gegen Berührungen oder Schmerz“, klärt Chefarzt Dr. Kemmer auf.
Der winzige Herzschrittmacher wird mit kleinen Titanankern direkt an der Innenwand der rechten Herzkammer angebracht, wo er unmittelbar die Arbeit aufnimmt. Er kommt ganz ohne Kabel aus und regelt seine Therapieleistung der körperlichen Aktivität entsprechend. Seine Batterie hält bis zu zehn Jahre. „Patienten, bei denen die elektrischen Impulse zwischen Herzkammer und -vorhof zu schwach sind, benötigen oftmals die Therapie mittels Herzschrittmacher. Für sie ist das neue System und seine Implantation so schonend und sicher, wie es nur geht.“ Patienten dürfen in der Regel schon nach zwei Tagen das Klinikum wieder verlassen.
Im letzten Jahr hat das Team um Chefarzt Dr. Kemmer die Behandlung mit TAVI (Aortenklappen via Katheter) und MitraClips (Mitralklappenreparatur via Katheter) auf den Weg gebracht. Außerdem die Versorgung bei Herzinfarkten oder schweren Gefäßverschlüssen mit Unterstützung der temporär per Katheter implantierbaren Impella-Herzpumpe. Drei riesige Schritte für die exzellente Versorgung unserer Patientinnen und Patienten in Suhl, die durch den neuartigen Medtronic Micra Herzschrittmacher noch weiter ausgebaut wird.