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„Wenn nicht jetzt, wann dann!?“
Michèle Uhlworm und Pierre Briesemeister erfüllten sich mit der „Tiroler Stube“ den Traum von einer eigenen Gaststätte.
Suhl, OT Goldlauter-Heidersbach. Zur Vorspeise eine Knödelsuppe mit Südtiroler Speckknödeln, zum Hauptgang Hirtenmakkaroni mit Südtiroler Speck oder ein Tiroler Brett’l mit Schinken, Kaminwurz und Bergkäse, und als krönendes Dessert einen Kaiserschmarrn mit Apfelmus.
Wem jetzt gerade das Wasser im Munde zusammenläuft, der braucht nicht sehnsuchtsvoll von einer Reise ins ferne Tirol zu träumen, sondern kann sich umgehend auf den deutlich kürzeren Weg nach Goldlauter-Heidersbach begeben. Denn dort stehen all diese Spezialitäten aus der Tiroler bzw. Südtiroler Küche auf der Speisekarte einer noch ganz jungen Einkehrstätte an einem traditionsreichen Ort.
Jung an Jahren und dennoch schon mit einer bemerkenswert langen Berufserfahrung ausgestattet, sind auch die Wirtsleute dieses Gasthauses, das den Namen „Tiroler Stube“ trägt. Michèle Uhlworm (26) und Pierre Briesemeister (36) sind hier die Gastgeber, die mit Tiroler Gaumenfreuden und dem herzlichen Tiroler Lebensgefühl ihre Gäste verwöhnen möchten. Unverzichtbar sind natürlich auch Roulade, Braten, Klöße und andere Thüringer Spezialitäten, die auf der Speisekarte ebenfalls ihren (sonntäglichen) Platz haben.
Südtiroler Speckknödel und Roulade mit Thüringer Klößen gekonnt und vor allem hausgemacht unter einen (Koch-)Hut zu bringen, ist für die Wirtsleute, die auch privat gemeinsam durchs Leben gehen, keine Hürde. Die aus Zella-Mehlis stammende Köchin und der aus Dillstädt kommende Koch und Fleischer haben die Thüringer Küche quasi in die Wiege gelegt bekommen und später beruflich von der Pike auf erlernt. Die Tiroler Schmankerl sind ihnen bei ihren Südtirol-Urlauben ans Herz gewachsen. Sie fragten dortige Kollegen so manches „Loch in den Bauch“ und eigneten sich dann am heimischen Herd Stück für Stück die Tiroler Küche an.
Ihre Begeisterung dafür wollten sie nur allzu gerne mit anderen Menschen teilen. Und so stand schon bald ihr Entschluss fest: Eine eigene Gaststätte, von der sie schon länger träumten, sollte genau diese Ausrichtung haben.
In einem wahren Rekordtempo erfüllten sich Michèle Uhlworm und Pierre Briesemeister 2021 ihren gastronomischen Traum. Schon kurz nachdem sie vom leerstehenden „Thüringer Hof“ in Goldlauter-Heidersbach erfahren hatten, nahmen sie im Juni Kontakt mit dessen Eigentümer Karsten Schneider auf. Als neue Pächter des Gasthauses begannen sie im Juli mit den Renovierungsarbeiten und öffneten bereits Ende August die Türen ihrer „Tiroler Stube“ für die ersten Gäste.
Ein solches Projekt in dieser unwägbaren Zeit? „Wenn nicht jetzt, wann dann!?“, gaben sich Michèle Uhlworm und Pierre Briesemeister als mutige Devise aus, mit der sie voller Tatendrang und Zuversicht in den neuen Lebensabschnitt starteten.
Trotz der coronabedingt nicht einfachen Rahmenbedingungen „fand die Neueröffnung unserer Gaststätte zu einem richtig guten Zeitpunkt statt. Denn viele Goldlauter-Heidersbacher sind sehr froh, dass hier in diesem traditionsreichen Haus wieder gastronomisches Leben eingekehrt ist und auch der für den Ortsteil so wichtige Saal wieder genutzt werden kann“, berichtet die junge Wirtin. In diesem Sinne haben sie neben dem tollen Zuspruch auch ganz viel Dankbarkeit von den Einwohnern gespürt.
Bei der Renovierung wollten die Wirtsleute nicht gravierend etwas verändern, sondern eher behutsam an die Sache herangehen und die Balance von traditioneller und moderner Gestaltung wahren. Das Thema Tirol spiegelt sich an den Fenstern mit dem hauseigenen Logo und im Gastraum mit Holzoptik wider. Der Saal hat neue Farbe und neue Gardinen bekommen. In der Küche hielt moderne Technik Einzug und die zwei Fremdenzimmer werden gerade auf Vordermann gebracht.
Vom sehr guten Zuspruch in den ersten Wochen sind Michèle Uhlworm und Pierre Briesemeister erfreut und überwältigt zugleich. Das große Eisbeinessen war ein voller Erfolg, etliche Weihnachtsfeiern sind schon gebucht, der Freitagsstammtisch trifft sich regelmäßig und auch beim regulären Gaststättenbetrieb sollten die Gäste am besten vorbestellen, um am gewünschten Tag (z. B. Sonntagmittag mit Braten, Roulade und Klößen) Plätze zu bekommen.
Am 6. November gastierte „Old Fashion“ im Saal des Gasthauses. Die Band wird aufgrund der positiven Resonanz auch zum Hausfasching am 29. Januar wieder spielen.
Auch für Visionen ist in der kreativen Gedankenwelt der Wirtsleute jederzeit genügend Raum. So möchten sie im Advent draußen auf dem Parkplatz einen kleinen Weihnachtsmarkt mit Glühwein, Bratwürsten und Crêpes ausrichten. „Und für nächstes Jahr hoffen wir, regelmäßig Events anbieten zu können, gerne auch ganz nach Wunsch unserer Gäste“, blickt Michèle Uhlworm voraus. Zuallererst wünschen sie sich aber natürlich, dass die Gäste ihnen weiter so gut die Treue halten.