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… dann ist Herbst
Sind die Wälder im Sommer von Grüntönen dominiert, zeigen sie im Herbst eine schier unglaubliche Farbenvielfalt. Der klimawandelbedingte Waldumbau hin zu Mischwäldern macht Landschaften in den nächsten Jahrzehnten immer bunter
Nachdem die Wälder in den vergangenen Dürrejahren die Blätter teils schon im Spätsommer abgeworfen hatten, zeigt sich in diesem Jahr erstmals wieder ein „Indian Summer“, wie man ihn kennt und liebt. Durch die abnehmende Tageslänge initiiert, offenbaren sich dem Waldwanderer und Naturfreund Buchen, Eichen, Eschen, Ahorne und Linden mit herrlichen Blattfärbungen von Grün, Gelb, Orange, Rot und Braun, oft verbunden mit einem immer wieder strahlend blauen Himmel. Diese enorm reizvolle Jahreszeit, die mit dem kompletten Blattfall allzu schnell ihr Ende findet, kann auf über 11.300 km Waldwegen derzeit in den heimischen Wäldern genossen werden. Es sind biochemische Prozesse, die diese Blattfärbungen bei den Laubbäumen verursachen: Das intensiv grünfärbende Chlorophyll, für die lebenswichtige Fotosynthese im Blatt verantwortlich, wird in dieser Zeit in Stamm und Wurzeln gespeichert, damit der Laubbaum gleichsam in Winterruhe gehen kann. Damit kommen andere Blattfarbstoffe für kurze Zeit zum Zuge, die die vielfältige Herbstfärbung verursachen.
Viele Wälder werden in den nächsten Jahrzehnten herbstbunter
„Waldwanderer können sich freuen: Die klimawandelbedingte Entwicklung hin zu laubholzreicheren Mischwäldern wird viele Landschaften in den nächsten Jahrzehnten herbstbunter machen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Durch den fortschreitenden Klimawandel entstandene Schadflächen werden derzeit mit Jungpflanzen wiederbewaldet. Mindestens fünf verschiedene Baumarten, oftmals trockenheitsertragende Laubbäume, sollen künftig dort Waldbestände bilden. Zusätzlich wird der Waldumbau in von der Dürre nicht beeinträchtigten Wäldern diese Entwicklung noch weiter beschleunigen, da auch dort vielfach Laubhölzer gepflanzt werden. All dies zeigt, dass Waldbewirtschaftung die notwendige Voraussetzung ist, um in den nächsten Jahrzehnten klimastabile Waldbestände entstehen zu lassen. „Wälder ihrem Klimaschicksal zu überlassen, ist für verantwortungsvolle Forstleute keine Option“, so Gebhardt weiter.
Nadelhölzer haben eine andere Winterstrategie zum Überleben
Eine völlig andere Überwinterungstaktik wenden die immergrünen Nadelbäume wie Fichte, Weiß-Tanne oder Kiefer an. Sie bilden eine Wachsschicht auf ihren Nadeln und verschließen so die Spaltöffnungen, durch die ansonsten Wasser verdunstet. In der kalten Jahreszeit wäre Wasserverdunstung über die Krone für den Baum verhängnisvoll, da dieser im wintergefrorenen Boden das Wasser über die Wurzeln nicht aufnehmen kann. Die Nadeln bleiben am Trieb – einzig die Lärche besitzt diese Wachsschicht nicht und muss die Nadeln deshalb im Herbst, wie die Laubbäume, abwerfen.