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Interview mit Philipp Horn

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Während in der Oberhofer Ski Arena am Rennsteig die Umbauarbeiten planmäßig weitergehen und die Aktiven emsig für den kommenden Winter trainieren, wird bei den Organisatoren fleißig an der Vorbereitung des BMW IBU Weltcup Biathlon im Januar gearbeitet. Für den vergangenen Samstag war ein erster großer Höhepunkt für die vielen Helfer geplant: die Helfer-Dankeschön- Veranstaltung. Sie ist zur schönen Tradition geworden, zu der das Organisationskomitee allen beim Weltcup ehrenamtlich tätigen einmal in geselliger Runde Danke sagen möchte. Aber der Wettergott meinte es nicht gut mit den Organisatoren und den Helfern. „Leider mussten wir das Helferfest absagen. Und zum Glück haben wir das wegen dieser schrecklichen Wetterprognose schon Anfang der Woche getan und uns ist so auch kein finanzieller Schaden entstanden. Im Nachhinein waren wir damit sicher sehr gut beraten“, so OK-Chef Thomas Grellmann. „Dass dieses Fest wieder nicht stattfinden konnte ist sehr schade für die knapp 350 gemeldeten Helferinnen und Helfer, denen wir kurzfristig absagen mussten.“

Während die einen also noch tatkräftig Hand anlegen beim Umbau der Arena und die anderen einmal zurückschauen wollten auf den vergangenen Weltcup – was wie beschrieben leider nicht geklappt hat – geht bei den Aktiven der Blick schon wieder nach vorne auf die sich mit großen Schritten nähernde neue Saison. Wir haben mit Philipp Horn gesprochen und er berichtet uns, wie seine Vorbereitung läuft, was er im Training verändert hat und wie die deutsche Mannschaft die Lücke schließen will, die die zurückgetretenen Arnd Peiffer und Simon Schempp hinterlassen. Philipp, wie läuft Deine Vorbereitung auf die kommende Saison? Die Vorbereitungen laufen soweit ganz gut. Ich konnte den ganzen Sommer wie geplant trainieren und hatte anders als im letzten Sommer bisher keine Ausfälle. Im Frühjahr habe ich sehr viel Zeit investiert um mit Sandro Brislinger meinen neuen Schaft auszuarbeiten, damit bin ich sehr zufrieden und konnte auch schon etwas Wettkampferfahrung beim norwegischen Blink Festival sammeln.

Was steht momentan auf dem Programm und wie geht es dann weiter?

Momentan sind wir mit der Nationalmannschaft im französischen Premanon und sammeln einige harte Trainingsstunden. Natürlich vorwiegend spezifisch auf dem Skiroller, aber auch die Rennräder haben wir mit dabei um die intensiven Einheiten mit lockeren Radtouren abzupuffern. Nach dem Trainingslager sind wir eine Woche zu Hause, bevor es dann schon in den Bayrischen Wald zur deutschen Meisterschaft geht. Diese ist zwar dieses Jahr keine Qualifikation für den Winter, aber dennoch eine gute Überprüfung des bisherigen Trainings.

Die Vorbereitungen laufen

Im vergangenen Winter lief es ja nicht nach Wunsch bei Dir? Hast Du analysiert, woran das lag?

Natürlich haben wir uns viele Gedanken darüber gemacht, was in der vergangenen Saison schief gelaufen ist, allerdings gab es keine eindeutigen Fehler in der Vorbereitung. Sicherlich war die Knie-OP im Sommer alles andere als planmäßig und hat mich sicherlich auch ein ganzes Stück zurück geworfen, aber bis zum Winter war nach der OP eigentlich noch mehr als genug Zeit, um wieder in Form zu kommen. Weiter zurückgeworfen hat mich meiner Meinung nach der positive Corona Test unmittelbar vor dem ersten Weltcup. In absoluter Topform in einem Hotelzimmer in Quarantäne zu sitzen fiel mir extrem schwer und hat mir gewissermaßen die Form und den Rhythmus kaputt gemacht.

Hast Du im Vergleich zu den Vorjahren etwas in der Vorbereitung geändert?

Im Vergleich zum Vorjahr habe ich nichts grundlegendes geändert, allerdings habe ich versucht, an kleinen Stellschrauben in der Trainingsplanung zu drehen und vor allem versucht, die intensiven Einheiten besser vor- und nachzubereiten, also mehr Wert auf die angemessene Erholung gelegt.

Wenn Du in Oberhof trainierst siehst Du ja hautnah die baulichen Veränderungen in der Arena. Wie findest Du das, was da entsteht?

Ich war dieses Jahr relativ viel unterwegs und habe somit den Baufortschritt nur alle paar Wochen beobachten können. Wenn man dann nach zwei oder drei Wochen von einem Trainingslager zurück nach Hause kommt und sieht, wie viel sich in relativ kurzer Zeit getan hat, ist das schon sehr beeindruckend. Wenn alles planmäßig fertiggestellt wird und bis zur WM 2023 auch das Stadion wieder prall gefüllt sein darf, können wir uns auch ein absolutes Biathlon Spektakel freuen.

Mit Simon Schempp und Arnd Peiffer fehlen kommende Saison zwei große Protagonisten der vergangenen Jahre im deutschen Team. Wie ist das, ohne sie zu trainieren und denkst Du, dass diese Lücke geschlossen werden kann?

Natürlich hinterlassen Arnd und Simon eine große Lücke im Team. Es waren absolute Leistungsträger aber auch Persönlichkeiten die man in der Biathlonwelt sicherlich vermissen wird. Ob die Lücke ohne weiteres geschlossen werden kann ist schwer zu sagen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich und meine Teamkollegen sich dieses Jahr in allen Bereichen ein Stück verbessern können. Natürlich schlafen die anderen Nationen auch nicht im Sommer, aber irgendwie habe ich dieses Jahr ein gutes Gefühl.

Wie lauten Deine Ziele für die Olympia-Saison?

Meine Ziele sind ganz eindeutig die Qualifikation für das Weltcup Team im November und mich dann mit guten Leistungen für die Olympischen Spiele anzubieten. Ich denke das ist wie für alle anderen auch ein Kindheitstraum, der mich bis in die Fingerspitzen motiviert, noch härter an mir zu arbeiten.

Vielen Dank Philipp und weiterhin alles Gute für Dich!

Text, Fotos: Ralf Ilgen

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