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Gerüstet für ein neues Holzzeitalter

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Holz ist ein enorm vielseitiger Roh-, Bau- und Werkstoff. Jede Holzart bietet sich für spezielle Verwendungen an. Ein Überblick

Erfurt. Rund 70 Baumarten sind in Thüringens Wäldern zu finden. Rund 32 Baumarten hiervon haben forstlich eine größere Bedeutung. Ihre Eigenschaften lassen spezifische Nutzungen als Roh-, Bau- und Werkstoff zu. „Dadurch kann Stammholz geradezu universell Verwendung finden, sei es als tragender Konstruktionsbalken, als druckfestes Parkettholz oder als wetterfestes Pfahlholz“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Zusätzlich lässt sich Holz relativ leicht mechanisch, thermisch und chemisch behandeln, um bestimmte Eigenschaften stärker auszuprägen. Aber welches Holz ist nun wofür geeignet?

Fichtenholz ist als Baustoff breit verwendbar – ähnlich wie das Weiß-Tannenholz. Ohne konservierenden Anstrich vorzugsweise im Innenbereich als Dachstuhl, als tragende Wand und Decke, aber auch für Fußböden, Wand- und Deckenverkleidungen, als Treppen und natürlich als Möbelholz.

Kiefernholz ist wegen seiner guten Imprägnierbarkeit dagegen im Außenbereich gut verwendbar. Etwa für Fenster und Fassaden, Pfosten, Pfähle und Palisaden. Wegen des rötlichbraunen Kernholzes ist das Holz auch im Innenbereich als Möbelholz beliebt.

Lärchenholz ist, auch ohne Konservierung, extrem dauerhaft und beständig. So findet es im Erd-, Brücken- und Wasserbau Verwendung. Auch Balkone und Parkett- und Dielenböden sind oft aus Lärche und bezaubern nach Jahren mit einer grauen Oberfläche.

Douglasienholz steht dem kaum nach: Extrem wetterbeständig, hart und fest, wird es für Holzterrassen und Balkone wie auch Hausvorbauten eingesetzt. Auch Hausfassaden werden hieraus gemacht, da es vergleichsweise leicht ist.

Buchenholz hat hingegen andere Eigenschaften: Obwohl hart und glatt lässt es sich durch Dämpfen leicht biegen – was es für den Möbelbau, etwa den berühmten Wiener Cafehausstuhl, oder auch als Furnierholz empfiehlt. Auch Treppen werden oft aus dem harten Holz hergestellt. Noch härter ist Eichenholz und zudem extrem widerstandsfähig. Auf unbehandelten Eichenpfählen sind Lagunenstädte wie Venedig oder Amsterdam gebaut. Das teure Holz findet sich auch in hochwertigen Möbeln, Türen, Treppen und Parkettböden.

Aus Eiche werden auch die geschätzten Wein- und Whiskyfässer hergestellt. Letztere Verwendungen findet auch regelmäßig das Berg-Ahornholz, weil es elastisch und zäh ist. Das schwere, harte und gleichzeitig elastische Eschenholz findet dagegen als Werkzeugholz, als Leiterholz und im Sportgerätebau Verwendung. Jeder, der im Schulsport am Barren turnte, hatte Eschenholz gegriffen. Das leichte, helle Birkenholz findet sich dagegen in Sperrholzplatten und in Möbeln – oft auch als Furnier.

Wer mit Holz baut, verwendet in der Regel Stammholz, das zu Brettern, Bohlen, Balken oder Kanthölzern -oft gehobelt- weiterverarbeitet wird. Aber Stammholz ist nicht gleich Stammholz. Je weniger Astabdrücke, je weniger Harz und je gleichmäßiger und feiner die Jahrringe, desto hochwertiger ist die Qualität des Stammholzes. Finden sich (fast) gar keine „Holzfehler“, spricht man von Wertholz. Das findet schließlich eine herausragende Verwendung: Als Musikinstrument, als Möbelintarsie oder als Holzfurnier -etwa in Luxusjachten oder Oberklasseautos. Übrigens: Über die Jahrhunderte haben sich aus den spezifischen Holzverwendungen die verschiedenen Handwerksberufe herausgebildet: So verarbeitete der Kutschenbauer Eschen- oder Buchenholz, der Küfer vorzugsweise Eichenholz und der Dachdecker Fichten- und Weiß-Tannenholz.

Text, Foto: ThüringenForst

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