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Tag der Pressefreiheit: Medienfreiheitsrechte auch in Deutschland gefährdet

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Leipzig. Die Pressefreiheit in Deutschland ist nicht mehr „gut“, sondern nur noch „zufriedenstellend“ – so das Urteil von „Reporter ohne Grenzen“ in seinem kürzlich veröffentlichten Ranking der Pressefreiheit. Und auch die jüngste Studie des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) trug die Überschrift „Feindbild Journalismus“. Nicht nur Journalistenverbände werten dies alles als besorgniserregend. Der MDR nutzt den diesjährigen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai, um in seinen Angeboten mit einem Schwerpunkt auf die aktuelle Situation von Journalistinnen und Journalisten im In- und Ausland aufmerksam zu machen und deren Arbeit und Bedeutung für die Gesellschaft und die Demokratie zu erklären.

„Verbale Anfeindungen, Drohungen bis hin zu offener Gewalt behindern auch die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten im Sendegebiet des MDR. Das ist absolut inakzeptabel“, betont MDR-Intendantin Karola Wille.

Die Angriffe auf die Rundfunk- und Pressefreiheit sind für Wille auch ein Angriff auf ein Fundament unserer demokratischen Gesellschaft. „In Zeiten von Desinformation, Verschwörungserzählungen, Hass und Hetze im Netz ist die Gewährleistung eines offenen und freien, pluralistischen Meinungs- und Willensbildungsprozesses wichtiger denn je“, so Wille.

Der MDR kommt seiner Verantwortung nach, durch vielfältige Maßnahmen die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen sicherzustellen. Der MDR nimmt den Tag der Pressefreiheit zum Anlass, einen medialen Scheinwerfer auf die Situation der Presse- und Rundfunkfreiheit gerade in dieser Pandemiezeit zu richten.

Schon am Sonntag, 2. Mai, können sich Hörerinnen und Hörer ab 18.00 Uhr in der Radio-Sendung „Mensch Nachbar“ im MDR SACHSENRADIO über die Stellung der Medien und die Lage der Pressefreiheit in unseren Nachbarländern Polen und Tschechien informieren. MDR AKTUELL – das Nachrichtenradio wird am 3. Mai ein Interview mit Deniz Yücel senden. Der deutsch-türkische Welt-Korrespondenten saß von 2017 bis 2018 ein Jahr lang in der Türkei wegen angeblicher „Terrorpropaganda“ in Untersuchungshaft, weil er seinem journalistischen Beruf nachgegangen ist.

Der MDR-Programmdirektor in Leipzig, Klaus Brinkbäumer, wird bei „MDR um 4“ im TV am 3. Mai zu Gast sein und seine Erfahrungen und Eindrücke aus verschiedenen Perspektiven einbringen. Die ARD-Sendung BRISANT, welche der MDR für Das Erste täglich von Leipzig aus produziert, wiederum befasst sich mit der lebensgefährlichen Arbeit eines Journalisten in Mexiko. Und in der Nachrichtensendung MDR AKTUELL werden MDR- und ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten aus Indien, Tschechien und den USA zu unterschiedlichen Entwicklungen der Pressefreiheit in ihren Ländern sprechen. Das THÜRINGEN JOURNAL hingegen richtet den Blick auf die regionale Pressefreiheit in Mitteldeutschland.

Und auch das Medienkompetenz-Onlineportal des MDR MEDIEN360G will regionale Beispiele aus Mitteldeutschland aufzeigen. Weiterhin sind an anderer Stelle im Online-Angebot unter www.mdr.de umfassende Beiträge und Korrespondenten-Berichte zur Pressefreiheit in anderen Ländern (z.B. Ungarn, Serbien, Belarus, Tschechien, Indien) geplant.

Und zum Abschluss des Tages zeigt das MDR-Fernsehen um 23.10 Uhr den Fernsehfilm „Die Spiegel-Affäre“ (2014). Der Politthriller zeichnet ein reales Stück deutscher Zeitgeschichte nach: Es geht um Moral, Pressefreiheit und Landesverrat. Nach einer investigativen Recherche über die Bundeswehr werden 1962 das Verlagsgebäude des „Spiegel“ von Ermittlungsbehörden wegen des Vorwurfs des Geheimnisverrats gestürmt und Redakteure festgenommen. Dies rief in der deutschen Öffentlichkeit heftige Proteste hervor, die mehr oder weniger als Geburtsstunde eines Bewusstseins für Pressefreiheit in der deutschen Gesellschaft gelten.

Text: MDR; Foto: MDR/Kirsten Nijhof

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