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Achtung Krötenwanderung!
Von Mitte Februar bis Anfang Mai gehen heimische Amphibien auf Wanderschaft
Bonn. Wenn es draußen wieder frostfrei und milder wird, gehen Frösche und Kröten auf Wanderschaft, um sich fortzupflanzen. Wann die Krötenwanderung beginnt, welches Wetter sie bevorzugen und was jeder Einzelne für den Artenschutz tun kann, verraten die Expertinnen und Experten von WetterOnline in Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf.
Frostfreie Nächte und Temperaturen über 5 Grad geben den Start zur Wanderung
Zweimal im Jahr begeben sich in Deutschland heimische Frösche und Kröten auf Wanderschaft. Nachdem sie den Winter meist in frostfreien Verstecken überdauert haben, zieht es sie im Frühjahr zum Wasser. Fast immer mit dem gleichen Ziel: das Laichgewässer, dem die Amphibien einst selbst entstiegen sind. Dort treffen sie ihre Artgenossen und pflanzen sich fort. Einige unter ihnen, wie der Grasfrosch, begeben sich bereits mit dem auslaufenden Winter und den damit verbundenen ersten frostfreien Nächten auf Tour, andere warten auf deutlich höhere Temperaturen im zeitigen Frühjahr.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Gegen Ende des Winters nehmen die frostfreien Nächte zu. Der Februar ist dabei noch ein echter ‚Winterling‘, eine Mischung aus Winter und Frühling. Von über plus 20 Grad bis zu bitterkalten Nächten mit Wind und Schnee ist alles möglich. Ab März wird es dann deutlich milder und die Tage wieder spürbar länger.“ Die Hauptwanderzeit der Amphibien ist in Deutschland von Mitte Februar bis Anfang Mai.
Wer wandert denn da?
Sandra Honigs, Stellvertretende Direktorin und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf, erklärt: „Die noch relativ häufige Erdkröte dominiert die sogenannten Krötenwanderungen. Sie legt dabei oft weite Strecken von mehreren hundert Metern und in Einzelfällen sogar bis zu drei Kilometern zurück. Der Europäische Laubfrosch hingegen ist in Deutschland selten geworden. Vor allem in westlichen Bundesländern sind seine einstigen Lebensräume durch Straßen, einseitige Kulturlandschaften und Trockenlegung von Kleingewässern nahezu völlig verschwunden.“ Dort, wo der grüne Klettermeister noch vorkommt, kann auch er im Frühjahr auf Straßen und Wegen unterwegs sein.
Jeder kann helfen – Vorsicht auf den Straßen und Wegen
Heutzutage müssen Amphibien immer häufiger auch Straßen überqueren, oft zu einem hohen Preis, denn alljährlich bezahlen unzählige Amphibien die Wanderung mit ihrem Leben. Unüberwindbare Barrieren wie hohe Bordsteinkanten und Gebäude leiten die Tiere zudem in Gullys oder andere ausweglose Sackgassen. Dabei kann jeder mithelfen, die Tiere zu schützen. Hinweisschilder machen auf Wegen und Straßen auf die Wanderungen aufmerksam. Wer die Geschwindigkeit beim Autofahren nachts zwischen 19.00 und 07.00 Uhr anpasst, kann die Amphibien auf der Straße frühzeitig erkennen und bestenfalls umfahren.
Daneben bieten viele örtliche Umweltvereine Interessierten die Möglichkeit, aktiv am Amphibienschutz teilzunehmen – zum Beispiel durch das Anlegen und Pflegen von Krötenzäunen. Ende November zieht es die Tiere übrigens wieder zurück in ihre Winterquartiere und es beginnt die zweite Wanderung des Jahres. Auch dann heißt es auf den Straßen wieder: Achtung, Krötenwanderung!