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Folgen des Klimawandels im Wald mildern

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Mit mehr Forschung und verstärkten Praxisanstrengungen will ThüringenForst die heimischen Wälder zukunftsfähig machen

Erfurt: Waldbesitzer und Forstleute stehen vor großen Herausforderungen: Die Folgen des Klimawandels haben ausnahmslos alle Hauptbaumarten im Freistaat erreicht. Allen voran der „Brotbaum“ der Thüringer Forstwirtschaft, die Fichte, die von Forstwissenschaftlern, wie auch Forstpraktikern unisono als „Verliererin des Klimawandels“ bezeichnet wird. Insbesondere von der Fichte geprägte Waldgebiete werden sich vielerorts sichtbar verändern. Die Fichte ist ion Thüringen mit 38 % Flächenanteil die am häufigsten vorkommende Baumart. Selbst die widerstandsfähige Kiefer, zweithäufigste heimische Nadelbaumart, leidet unter Trockenstress, insbesondere in Ostthüringen. Bundesweit beispiellos sind die bestandesbedrohenden Absterbeerscheinungen an der Buche, wichtigste Laubbaumart in Thüringen. Die Eiche musste erstmals seit Jahrzehnten durch Ausbringung eines Pflanzenschutzmittels per Hubschrauber vor dem gefräßigen Schwammspinner geschützt werden. Seit Jahren ist die Esche landesweit in ihrem Bestand durch das Auftreten eines asiatischen Pilzes bedroht. Der Ahorn, wie die Esche eine wichtige Mischbaumart, sind durch das bislang lokale Auftreten eines Rußpilzes gefährdet. Als sei dies nicht genug, steigen auch die abiotischen Gefahren an, wie etwa Sturm- und Waldbrandschäden.

Mit Waldbau- und Waldschutzmaßnahmen gegensteuern

„So historisch die Herausforderungen auch sein mögen, wir sind in der Lage, insbesondere mit waldbaulichen Maßnahmen, allen voran dem Waldumbau, wie auch forstschutztechnischen Maßnahmen wirkungsvoll gegenzusteuern“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Seit rund 30 Jahren gestaltet ThüringenForst seine Wälder, wenn auch in kleinen Schritten, um – hin zu klimastabilen Mischwäldern. „Diesen Waldumbau können wir mit den jüngst durch die Thüringer Landesregierung zur Verfügung gestellten zusätzlichen Finanzmitteln in Höhe von jährlich 11 Mio. Euro deutlich ausweiten“, so Gebhardt weiter. Das zur Verfügung gestellte Geld kommt allen Waldbesitzern zu Gute. Praxisorientierte Forschung, Versuchswesen und Beratung der Waldbesitzer können intensiviert werden. Ein Teil der Mittel wird auch für Wiederaufforstungs- und Waldumbaumaßnahmen im Staatswald verwendet. Diese kurz- bis mittelfristige Waldumbaumaßnahmen werden durch die langfristig wirkende Strategie der Anbauprüfung sog. nichtheimischer, aber trockenheitsertragender Klimabaumarten wie Libanonzeder, Türkische Tanne oder Orientbuche forschungsseitig ergänzt. Je nach eintretendem Klimaszenario können diese Baumarten in 50 oder 70 Jahren bestimmte Waldstandorte und damit gesellschaftsrelevante Waldfunktionen ergänzen.

Schädlingsmassenvermehrungen bremsen, Waldbrände verhindern

Verstärkte Waldschutzforschung, etwa im Bereich der Schädlingspheromone oder Baumgenetik, hilft, Massenvermehrungen von heimischen oder auch fremden Schaderregern frühzeitig zu erkennen und effektiv einzuschränken. In der Waldbrandbekämpfung wurden mit finanzieller Unterstützung der Landesregierung schon seit 2018 konkrete Schritte eingeleitet: Die Sanierung sog. Feuerlöschteiche im Wald wurde begonnen und soll helfen, Waldbrände schneller zu bekämpfen. So wurde auch die technische Ausstattung der Forstämter in diesem Bereich verstärkt und die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren optimiert, etwa durch häufigere gemeinsame Waldbrandübungen.
Gebhardt empfiehlt den rund 180.000 Waldbesitzern in Thüringen, dass inzwischen reichhaltige forstliche Förderinstrumentarium von Land, Bund und EU zu prüfen und in Anspruch zu nehmen. Die Thüringer Forstämter sind hierfür hervorragende Ansprechpartner.

Text, Foto: Thüringen Forst

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