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Zukunftswald Unterschönau

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Umweltstiftung Greenpeace und Bergwaldprojekt e.V. kaufen 200 Hektar Wald für naturnahe und zukunftsfähige Waldnutzung

Hamburg / Würzburg / Unterschönau: Die Umweltstiftung Greenpeace und der Verein Bergwaldprojekt haben Ende dieses Jahres im thüringischen Unterschönau gemeinsam eine 200 Hektar große Waldfläche rund um die Ruine „Moosburg – Wildes Schloss“ erworben. Der Wald, der sich bisher im Privatbesitz befand, liegt am Rande des bekannten historischen Rennsteigs und weist aktuell verschiedene starke Störungen auf. Größtenteils sind die Flächen bisher von Fichten-Monokulturen geprägt, die Böden sind intensiv befahren und die Bestände durch zu hohe Holzeinschläge bedrohlich aufgelichtet. Die Umweltstiftung Greenpeace und das Bergwaldprojekt e.V. wollen die erworbene Fläche am südwestlichen Rand des Thüringer Waldes mit dem Projekt Zukunftswald Unterschönau künftig mit einer naturnahen Waldnutzung nach Vorbild des Lübecker Stadtwaldes bewirtschaften.

Das Lübecker Modell und dessen Konzept der „Naturnahen Waldnutzung“ wurde seit den 1990er-Jahren im Stadtwald Lübeck entwickelt. Das Modell zeichnet sich durch seltene und minimierte Eingriffe, weitgehende Zulassung natürlicher Waldentwicklungsprozesse und behutsame Einzelstammnutzung aus. Das Konzept findet sowohl internationale Beachtung und Zustimmung in Naturschutzkreisen als auch bei Waldeigentümerinnen und -eigentümern, da das Bewirtschaftungskonzept auch zu monetär positiven Betriebsergebnissen führt.

Mit der Umsetzung des Positivprojekts der beiden seit Jahren partnerschaftlich zusammenarbeitenden Organisationen soll gezeigt werden, dass es gute fachliche Praxis ermöglicht, die vielfältigen Schutzfunktionen der Wälder für Klima und Artenvielfalt, Erholung und Tourismus zu erhalten und eine nachhaltige Betriebsführung zu gewährleisten. Für die beiden gemeinnützigen Natur- und Umweltschutz-Organisationen ist das Bewirtschaftungsmodell geeignet, auch für andere, von der Klimaveränderung geschädigte kommunale und private Waldbesitzende ein Zukunftsmodell für eine nachhaltige und ökologische Waldbewirtschaftung zu sein.

Melanie Stöhr, Geschäftsführerin und Vorstand Umweltstiftung Greenpeace, über das gemeinsame Projekt: „Die letzten drei Dürrejahre haben dramatisch gezeigt, dass der Klimawandel Fahrt aufnimmt und unsere Waldökosysteme vor riesige Probleme stellt. Vor allem naturferne Nadelforste sind auf einer Fläche größer als das Saarland abgestorben. Es zeigt sich, dass diese naturfernen Forste vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen wie Artensterben und Klimawandel keine zukunftsfähige Wirtschaftsform darstellen. Mit unserem Engagement für den Zukunftswald Unterschönau wollen wir den drängenden Problemlagen des Waldes aktiv begegnen.“

Stephen Wehner, Geschäftsführer und Vorstand Bergwaldprojekt e.V., ergänzt: „Es ist erschreckend, dass die Bundesregierung mit dem gerade lancierten Fördertopf keine Antworten auf die aktuellen Probleme des Waldes liefert. Die flächig zur Verfügung stehende Förderung für Waldbesitzende in Deutschland beinhaltet keine wesentliche Stärkung ökologischer Waldbewirtschaftungsformen. Eine Steuerungswirkung hin zu naturnahen, stabilen Wäldern mit ihren wertvollen Gemeinwohlleistungen wie Trinkwassergenerierung und Klimaregulation bleibt somit aus. Gemeinsam mit der Umweltstiftung Greenpeace wollen wir mit dem Zukunftswald Unterschönau einen alternativen Weg aufzeigen.“

Sandra Hieke, Wald-Expertin bei Greenpeace e.V., sagt: „Das ist eine wegweisende Initiative, die wir sehr unterstützen. Es ist wichtig, dass sich Wälder naturnah entwickeln können. Dazu gehört auch, geschädigte Bäume stehenzulassen. So können Wälder entstehen, die sich selbst verjüngen, viel CO2 binden und Dürren und andere Folgen der Klimakrise besser überstehen und abfedern. Es ist an der Zeit, nicht weiter gegen die Natur, sondern mit der Natur zu arbeiten.”

Die Umweltstiftung Greenpeace mit Sitz in Hamburg ist Teil der internationalen Greenpeace-Familie und deren Zielen und Werten verpflichtet. Die Stiftung widmet sich dem Schutz der Umwelt und Natur und fördert die Völkerverständigung durch Friedensforschung. Sie will den einzigartigen Naturreichtum unseres Planeten erhalten und setzt sich für den Schutz unserer Lebensgrundlagen ein. Die Stiftung arbeitet international, denn Naturzerstörung kennt keine Grenzen. In einer globalisierten Wirtschaft wirkt das Stiftungskapital mit ethischen, sozialen und ökologischen Standards im Sinne des Gemeinwohls. Die Umweltstiftung Greenpeace ist überparteilich sowie politisch und finanziell unabhängig. Mehr Infos: www.umweltstiftung-greenpeace.de.

Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg organisiert deutschlandweit Freiwilligen-Einsätze mit jährlich tausenden Freiwilligen in 150 Projektwochen in Wald- und anderen Naturlandschaften. Mit den Arbeitseinsätzen wird einerseits konkret für den Erhalt der vielfältigen Funktionen der Ökosysteme gearbeitet und andererseits den Teilnehmenden die Bedeutung und die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen bewusst gemacht. Darüber hinaus soll eine breite Öffentlichkeit für einen naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen bewegt werden. Der Verein finanziert sich zu einem großen Teil aus Spenden. Mehr Infos: www.bergwaldprojekt.de.

Text, Foto: Umweltstiftung Greenpeace, Bergwaldprojekt e.V.

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