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Bergbauwanderweg Vesser als touristisches Highlight wieder neu eröffnet

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20 Jahre nach der Ersteinweihung: Neue Wegweiser, neue Tafeln und und eine geänderte Route laden zum Ausflug in die Montangeschichte des Suhler Ortsteils ein

Suhl. Am Donnerstag, dem 20. August 2020, hatten die Stadtverwaltung Suhl und die Ortsteilverwaltung Vesser zur Wiedereröffnung des Bergbauwanderweges zum Kulturhaus „Offenstall“ in Vesser geladen. Dort nämlich nimmt der im Jahr 2000 zur 1100-Jahrfeier des Suhler Ortsteils erstmals angelegte Lehrpfad zur Geschichte der Crux-Zechen am Fuß des Eisenberges seinen Anfang. In diesem Frühjahr nun kam dieser in die Kur, erhielt neue Wegweiser, ganz neu aufgemachte Lehrtafeln an hochwertigen Aufstellern und teilweise auch einen neuen Verlauf. Verwaltungsstellenleiterin Sylvia Hamatschek und Oberbürgermeister André Knapp dankten vor den zahlreich erschienenen geladenen Akteuren und Gästen den bei der Realisation des Vorhabens Beteiligten und enthüllten symbolisch die Tafel Nummer eins, die dem Wanderer eine Einführung in den Wanderweg und das historische Umfeld bietet.

Anschließend ging es ein Stück den Lehrpfad entlang. Im nördlichen Grubenfeld „Roter Crux“ brachten Hamatschek und Knapp schließlich noch symbolträchtig das „letzte Schild“ des Bergbauweges an, das den „Johannesser Bingenzug“ markiert (Titelbild).

Der am „Offenstall“ beginnende Bergbaulehrpfad führt als Rundweg über die historischen Grubenfelder „Roter“, „Schwarzer“, „Gelber“ und „Blauer Crux“. Er ist etwa vier Kilometer lang. Eine weitere Einführungstafel nebst Zuwegung wird in naher Zukunft noch am Parkplatz „Eisenberg“ von Schmiedefeld her geschaffen.

Auf der Route des Bergbaupfades informieren zwölf Lehrtafeln, die der Suhler Rhön-Rennsteig-Verlag hergestellt hat, zur Geschichte der Bergwerke, zur Genese der Lagerstätten und zu einigen den Bergbau begleitenden Gewerben, wie Köhlerei, Verhüttung und die Suhler Handfeuerwaffenherstellung. Auch wird die Herkunft des Namens „Crux“ (1691: „Crockus“) – stets in männlicher Form überliefert (eine weibliche Benennung wie „(die) Schwarze Crux“ ist Unsinn) – erläutert, der wahrscheinlich auf die Herbstzeitlose zurückgeht, eine Blume, die auch „Giftkrokus“ genannt wird und auf den Vesserer Bergwiesen reichlich vorkommt.

Der Bergbau im Crux-Gebiet reicht bis ins Mittelalter zurück. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts waren vor allem die Gruben des Feldes „Roter Crux“ von Bedeutung. Sie lieferten Roteisenstein, aus dem damals gutes Schmiedeeisen – auch für Gewehrrohre – zu fertigen war. Der schwarze Magneteisenstein („Schwarzer Crux“) fand erst nach dem Bau des Hohen Ofens in Schmiedefeld 1647–1650 primär Verwendung und spielte erst im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine größere Rolle. Die bis in die 1920er Jahre betriebene und für das heutige Gasthaus namensgebende Zeche „Schwarzer Crux“ ist zwar nicht das größte historische Bergwerk im Suhler Gebiet, beherbergt aber seit 2007 das einzige Besucherbergwerk in der näheren Umgebung.

Text/Fotos: Thomas Dreger

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