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Kritische Wasserbilanz, niedrige Flusspegel und gut gefüllte Trinkwassertalsperren

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Olaf Möller: „Wir brauchen Investitionen in mehr Fernwasseranschlüsse“

Erfurt (lr). Die klimatische Wasserbilanz wird sich bis Mitte des Jahrhunderts besonders im Thüringer Becken deutlich verschlechtern. Das geht aus aktuellen Berechnungen der Thüringer Klimaagentur hervor.

„Der Klimawandel und die zurückliegenden Trockenjahre machen sich in der Wasserbilanz deutlich bemerkbar. Der gesamte Wasserhaushalt ist in Stress geraten. Das spüren derzeit Landwirtschaft und Forst besonders“, sagte Umweltstaatssekretär Olaf Möller.

Die Experten erwarten für Teile des Thüringer Beckens bis 2050 einen Rückgang der im Boden zur Verfügung stehenden Wassermenge um rund 40 Prozent (im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1961 bis 1990). Eine Ursache ist die deutlich längere Wachstumsphase mit höheren Verdunstungsraten bei gleichzeitigem Verschieben der Niederschläge in das Winterhalbjahr.

Trotz geringer Niederschläge ist die Versorgung mit Trinkwasser durch Talsperren aktuell gesichert. Die Wasserreservoirs decken aktuell 40 Prozent des Trinkwasserbedarfs und sind saisonal gut gefüllt. „Damit das kostbare Nass zu noch mehr Menschen gelangt, müssen wir vorsorgen. Insbesondere im ländlichen Raum wollen wir weitere Investitionen in Fernwasseranschlüsse ermöglichen“, sagte Möller. Mit den Talsperren sei weiteres Anschlusspotenzial vorhanden, so Möller.

Die Anzahl der heißen Sommertage hat sich in Thüringen in den vergangenen 30 Jahren deutlich erhöht. Der trockene Sommer 2019 war mit einer Mitteltemperatur von 19, 1 °C der zweitwärmste Sommer seit 1881. Es fielen 2019 rund 35% weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel (Klimaperiode von 1961-1990).

Die geringen Niederschläge spiegeln sich deutlich in den Oberflächengewässern und dem Grundwasser wieder. Die aktuellen Pegelstände ausgewählter Flüsse Thüringens finden sich hier: https://hnz.thueringen.de/hw2.0/thueringen.html.

Hintergrund

Die klimatische Wasserbilanz beschreibt die Wassermenge, die den Pflanzen im Boden zur Verfügung steht. Der prognostizierte Rückgang für den Nordosten des Thüringer Beckens ist vergleichbar mit 100 mm weniger Niederschlag, während im Vergleichszeitraum 260 mm üblich sind, d.h. Minus 35,8 %.

Die Folgen ausgetrockneter Bodenschichten treffen derzeit besonders die Land- und Forstwirtschaft. Aktuelle Daten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigen für Thüringen im Gesamtboden bis 1,80 m Tiefe immer noch eine außergewöhnliche Trockenheit. Nähere Informationen auf den Seiten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung: https://www.digitalisierung-landwirtschaft.de/services/agrar-wetter/.

Titelbild: Trinkwassertalsperre Schönbrunn im fränkischen Süden des Freistaates Thüringen.
Text: TMUEN; Archivfoto: Thomas Dreger

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